Die Polar-Mohr Maschinenvertriebsgesellschaft GmbH & Co. KG mit Sitz in Hofheim bei Frankfurt ist ein Maschinenbauunternehmen mit Schwerpunkt auf Schneidemaschinen, automatisierten Schneidesystemen und Stanzen für die Druckweiterverarbeitung. Die wichtigsten Daten zum Unternehmen fasst die folgende Übersicht zusammen:
Adresse | Polar-Mohr Maschinenvertriebsgesellschaft GmbH & Co. KG Hattersheimer Straße 16 – 42 65719 Hofheim |
Kontakt | Telefon: +49 (0) 6192 204-0 E-Mail: info@polar-mohr.com |
Management |
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Website | www.polar-mohr.com |
Neben dem Hauptwerk am Standort Hofheim (Main-Taunus-Kreis) betreibt Polar-Mohr ein Werk in Shanghai, wo Maschinen für den chinesischen Markt produziert werden. Als Tochterunternehmen gehört die Dienst Verpackungstechnik GmbH seit 2011 zur Unternehmensgruppe. Die aktuellen Zahlen:
Mitarbeiter: | rund 500, einschließlich Auszubildende |
Jahresproduktion: |
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Vertrieb und Service: |
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Im folgenden YouTube-Video gibt Polar-Mohr einen Einblick in die Entwicklung und Produktion von Schneidmaschinen in Hofheim. Als Beispiel für die aktuellen Lösungen werden die Software Compucut und ihre Funktionsweise in Kürze vorgestellt. Auch einen Eindruck vom Polar Service Center vermittelt der Film. Von dort werden laut Firmenangaben rund 95 % aller bestellten Ersatzteile am selben Tag ausgeliefert.
Seit der Gründung im Jahr 1906 als “Adolf Mohr, Maschinenfabrik” hat sich das Unternehmen von einer mechanischen Werkstätte zum (laut eigenen Angaben) weltweit größten Anbieter von Schnellschneidern entwickelt. Welche Schritte es dabei zurücklegte und wie der Firmenname Polar-Mohr entstand, zeigt die folgende Chronologie.
1906 | Gründung der “Adolf Mohr, Maschinenfabrik” am 24. September; sie stellt Maschinen für die Holzindustrie im Taunus her. |
1920 | Unter dem eingetragenen Warenzeichen “Polar” bringt Adolf Mohr die ersten kugelgelagerten Messerwellen auf den Markt. Sie verhindern ein Heißlaufen der rotierenden Wellen, sind sozusagen von Polar-Kälte. |
1940 | Neues Firmenzeichen “Polar” |
1946 | Karl und Rudolf Mohr beginnen mit der Entwicklung von Schnellschneidern für die grafische Branche; Polar präsentiert sich bereits auf der ersten Drupa (https://www.print.de/thema/drupa/) 1951. |
1956 | Premiere der Eltromat: erste Schneidmaschine mit direkter Magnetbandsteuerung |
1960 | Im neuen Firmenzeichen erscheint der Name Polar-Mohr. |
1970 | Premiere der Transomat: erste Schneidmaschine mit Be- und Entladesystem |
ab 1988/89 | Neubau der zentralen Maschinenmontage (Inbetriebnahme 1996), des technischen Büro- und Ausstellungszentrums |
1997 | neues Zentrallager mit Warenannahme |
1998 | Übernahme von Bandpack zu 51 % |
1999 |
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2002 | Übernahme von Bandpack zu 100 % |
2005 |
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2006 | Eröffnung des Polar Service Centers |
2011 | Übernahme der Dienst Verpackungstechnik Hochheim |
2015 | Eröffnung des Online-Shops für Verbrauchsmaterialien und Zubehör |
Das Produktportfolio von Polar-Mohr umfasst alle Prozesse vom Beladen über das Rütteln, Schneiden und Stanzen bis hin zum Entladen und Banderolieren. Das Angebot setzt sich aus den folgenden neun Bereichen zusammen:
Die Hofheimer Polar-Mohr Maschinenvertriebsgesellschaft präsentierte auf der Drupa 2016 eine große Auswahl an Systemen für Akzidenzdrucker, Weiterverarbeitungsbetriebe und Digitaldrucker, von Solo-Schneidemaschinen über das CuttingSystem 200 bis hin zum automatisierten CuttingSystem Pace. Für Etikettendrucker war das LabelSystem DC-11 Plus zu sehen. In einer weiterentwickelten Version wurde die bewährte Software-Lösung P-Net Compucut zum Erstellen von Schneidprogrammen außerhalb der Maschine präsentiert.
Eine ständig aktuelle Konstante in den Bereichen Vernetzung und Automatisierung ist laut Markus Judel, Leiter Vertrieb und Service bei Polar-Mohr, die Software Compucut: “Bereits seit über 25 Jahren arbeiten wir mit der Lösung Compucut, mit der Schneidprogramme außerhalb des Schnellschneiders erstellt werden und damit die Programmierzeiten an der Maschine auf nahezu null reduziert werden.“
Und wie funktioniert das Ganze? Markus Judel: “Die Schneiddaten kommen als PPF- oder JDF-Datei direkt aus der Vorstufe. Compucut erzeugt daraus, je nach Kundenvorgabe, manuell oder automatisch das entsprechende Schneidprogramm. Nach Erstellen des Programms wird dieses über den P-Net-Server an den Schnellschneider übertragen. Damit lässt sich die Produktivität des Schnellschneiders, selbst bei einfachsten Bogen, deutlich erhöhen.”
Das Highlight unter den auf der Drupa 2016 vorgestellten Lösungen von Polar-Mohr war das Laserschneidsystem Digicut Pro. Für Markus Judel zeichnet sich das System in erster Linie dadurch aus, dass es für die Verarbeitung von hohen Auflagen gedacht ist: “Während Digicut Eco für kleine Auflagen konzipiert ist, gibt es nun die Pro-Variante des digitalen Schneidsystems für die industrielle Produktion.“
Die Funktionsweise des Lasers erklärt Judel folgendermaßen: “Beim Digicut Pro wird das Material automatisch über einen Flachstapelanleger in die Schneidzelle geführt und dort ‘on the fly’ gelasert. Damit ist der Digicut Pro für hohe Auflagen ausgelegt und spricht Druckereien und Veredelungsbetriebe an. Mit dem Laser können filigranste Konturen in verschiedene Materialien eingearbeitet werden, wobei es hinsichtlich Formgebung fast keine Grenzen gibt. Das hochautomatisierte System kann gravieren, schneiden oder auch nuten, und das alles ohne Werkzeugwechsel. Es können hohe Auflagen, aber auch individualisierte oder personalisierte Produkte hergestellt werden.”
2018 stellte Polar-Mohr den Digicut Plus vor, der sich zwischen Digicut Eco und Digicut Pro einreiht. Wie bei der Pro-Variante erfolgt auch bei der neuen Anlage die Laserbearbeitung “on the fly”: Der Bogen durchläuft den Laser-Arbeitsbereich auf einem Transportband, der Bogenlänge sind daher keine Grenzen gesetzt. Neu beim Digicut Plus ist das Transportband, das Schmauchspuren am Material vermeiden soll. Wie beim Digicut Pro basiert der Laser auch hier auf einem Spiegelsystem, das eine hohe Bearbeitungsgeschwindigkeit möglich macht.
⇒ Weitere Informationen über den Digicut Plus finden Sie hier.
Die Informationen über die aktuellen Maschinen von Polar-Mohr stammen zum großen Teil aus dem E-Dossier “Druckweiterverarbeitung 4.0”. Darin finden Sie weitere Interviews über Integration, Vernetzung und Automatisierung mit Vertretern der folgenden acht Hersteller:
Die Industrie 4.0 mit vernetzten und automatisierten Prozessen wird auch in der Druckweiterverarbeitung Realität. Die Hersteller in diesem Bereich sind – teilweise mit unterschiedlichen Lösungsansätzen – darauf vorbereitet. Welche Möglichkeiten sich daraus ergeben, zeigen die von Deutscher Drucker geführten Interviews im E-Dossier “Druckweiterverarbeitung 4.0”.
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Die Stellenangebote von Polar-Mohr finden Sie auf der Webseite des Unternehmens, wenn Sie die diese drei Schritte befolgen:
So gelangen Sie auf eine Seite mit den aktuellen Stellenangeboten und freien Ausbildungsplätzen des Unternehmens.
⇒ Alle Stellenangebote der Druckbranche finden Sie im print.de-Stellenmarkt.
Hier können Sie nach Beruf, Branche oder Firma sowie Arbeitsort filtern.
Seit 2017 betreibt Polar Mohr ein neues Ausbildungszentrum in Hofheim/Taunus. Insgesamt 24 Lehrlinge können sich dort parallel in einem der folgenden drei Berufe ausbilden lassen:
Für die gewerblichen Berufe steht eine eigene Lehrwerkstatt zur Verfügung.
Artikel unter Verwendung eines Beitrags von Petra Ebeling.
Erstmals erschienen 2016, letzte Aktualisierung 12.12.2018.