Möchte man die Qualität verschiedener Materialien oder Produkte bestimmen, geschieht dies anhand verschiedener Kriterien. Auch die Papierqualität setzt sich aus mehreren solcher Kriterien – Eigenschaften in unterschiedlichen Ausprägungen – zusammen. Papier ist also nicht gleich Papier. Im nachfolgenden wird erklärt, was es mit Opazität, Weißgrad und Grammatur auf sich hat.
Die Opazität beschreibt, wie undurchsichtig ein Papier ist und spielt vor allen Dingen beim doppelseitigen Druck eine wichtige Rolle. Die Skala reicht von 0 Prozent (komplett durchsichtig) bis 100 Prozent (komplett undurchsichtig). Um ein Papier beidseitig zu bedrucken, ist eine Opazität von mindestens 80 Prozent nötig, andernfalls kann es dazu führen, dass der Druck auf der Rückseite durchscheint.
Wenn in Verbindung mit Papier von Weißgrad gesprochen wird, dann ist damit gemeint, wie weiß das Papier erscheint. Dies ist davon abhängig, wie stark das Papier das Licht reflektiert. Die Schwierigkeit hierbei: Die Beurteilung hängt von den entsprechenden Lichtverhältnissen ab. Mithilfe der ISO-Skala kann man objektive und vergleichbare Angaben zum Weißgrad von Papieren machen. Je höher der Wert auf der ISO-Skala, desto weißer ist das entsprechende Papier.
Die Bestimmung des Weißgrades gehört zu einer der Standardprüfverfahren in der Papierproduktion und gibt Aufschluss über den Erfolg des Bleichvorgangs des Papiers. Gerade bei Fotopapieren oder anderen als Bedruckstoff eingesetzten Papieren ist ein hoher Weißgrad notwendig. Bestimmt kann der Weißgrad mithilfe kolorimetrischer, photometrischer oder aber spektralphotometrischer Messmethoden werden. Zur Bestimmung wird sogenanntes Normlicht verwendet, das einen geringeren Anteil an kurzwelliger UV-Strahlung aufweist.
Anhand des Weißgrades lässt sich Papier in verschiedene Papierklassen einordnen. Dabei gilt im Allgemeinen: Je höher der Weißgrad, desto hochwertiger das Papier. Nachfolgend sind die vier Papierklassen und ihr Wertebereich aufgeführt.
Papierklasse | ISO-Wert o. CIE-Wert |
Recycled | 55-140 |
Universal | 146-150 |
Business | 160-167 |
Premium | 168-171 |
Die Grammatur – die wohl bekannteste Angabe das Papier betreffend – ermöglicht Aussagen über die Dichte und Stärke des Papiers und bestimmt darüber hinaus auch das Papiergewicht. Die Grammatur gibt also an, wie viel Gramm ein Papier pro Quadratmeter wiegt. Unterschiedliche Grammaturen ermöglichen unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten des Papiers.
Gerade beim Versand von Papierprodukten in größeren Mengen kann das Gewicht des Papiers eine Rolle spielen. Mithilfe einer einfachen Formel oder mittels Papiergewicht-Rechnern im Internet lässt sich dieses einfach bestimmen.
Die folgende Ansicht gibt einen Überblick über die gängigsten Grammaturen und ihre Verwendung. Es gibt darüber hinaus noch weitere Grammaturen, die hier nicht aufgelistet sind. Generell gilt jedoch, je hochwertiger das Printprodukt sein soll, desto höher sollte die Grammatur des Papiers gewählt werden. Liegt die Grammatur zwischen 150 und 600 g/m2 spricht man nicht mehr von Papier, sondern von Karton. Ab einer Grammatur von 600 g/m2 handelt es sich um Pappe.
Papiergewicht | Verwendung |
50 g/m2 |
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80 g/m² |
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90 g/m² |
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100 g/m² |
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120 g/m² |
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160 g/m² |
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200 g/m² |
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250 g/m² |
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300 g/m2 |
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400 g/m2 |
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Je nach Ausprägung dieser verschiedenen Qualitätskriterien gibt es unterschiedliche Papiere. Insgesamt gibt es rund 3.000 verschiedene Papiersorten. Einen kleinen Überblick über diese Papiersorten zeigt die nachfolgende Liste.
17.12.2019