Landa


Alle Infos und News über Landa, Hersteller von Nanografie-Druckmaschinen aus Israel, finden Sie hier auf print.de!

Auf der Drupa 2012 löste Landa mit seinen futuristischen Nanografie-Druckmaschinen einen Hype aus. Basis der neuen Technologie sind die wasserbasierenden Nano-Tinten, deren Pigmente so klein sind, dass sie in Nanometern bemessen werden. Derzeit ist das Unternehmen dabei, seine Produkte einzuführen. Erster Betatester in Deutschland ist der Verpackungsproduzent Edelmann. Aktuelle News und alle Informationen zu Landa finden Sie hier.

Inhaltsverzeichnis:

Landa Digital Printing

Das Unternehmen Landa Digital Printing ist Teil der Landa-Gruppe, die 2003 durch Benny Landa gegründet wurde. Die 2012 vorgestellte Nanografie-Technologie soll den Digitaldruck im Format B1 mit hohen Geschwindigkeiten auf alle Arten von Substrat ermöglichen. Die folgende Übersicht fasst die Kontaktdaten von Landa zusammen:

Adresse Landa Corporation Ltd.
Derech Gad Feinstein 13, Rehovot
P.O.Box: 4090
Ness Ziona 7414002
Israelwww.landanano.com
E-Mail team@landanano.com
Telefon +972 (0) 77 3444270

Das Management des Unternehmens besteht aus den folgenden 13 Personen:

  • Benny Landa, Chairman
  • Yishai Amir, CEO
  • Ronen Cohen, Research & Development
  • Dafna Gruber, CFO
  • Nir Zarmi, Customer Experience
  • Yaacov Gidron, Operations
  • Gilad Tzori, Product Strategy
  • Yael Smorgik, People
  • Dan Lapidot, General Counsel
  • Matthew Lightstone, Business Development
  • Nachum Korman, Americas
  • Marc Schillemans, Europe, Middle East & Africa
  • Michael Mogridge, Asia Pacific & Japan
Logo des israelischen Druckmaschinenherstellers Landa
Das Logo von Landa

Bereits 1977 hatte Benny Landa das Unternehmen Indigo gegründet, das 1993 mit der E-Print 1000 die erste Vollfarbendigitaldruckmaschine mit Flüssigtoner (Electro Ink) auf den Markt brachte. 2002 wurde Indigo von HP übernommen.

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Die Nanografie-Technologie

Landas Nanografie-Technologie setzt sich aus den folgenden drei Elementen zusammen:

  1. Landa Nano Ink: Sie wird sozusagen auf das Substrat auflaminiert, durchdringt es also nicht. Dies ermöglicht eine Dicke des Druckbilds von lediglich 500 Nanometern.
  2. Nanographic-Printing-Verfahren: Im Gegensatz zu anderen Verfahren des Digitaldrucks ist es laut Landa auf allen Arten von Papier ohne Grundierung oder Vorbehandlung anwendbar.
  3. Landa S10 Nanographic Printing Press: Mit ihrer Geschwindigkeit von bis zu 6.500 Bogen/Stunde und dem Großformat B1 ermöglicht sie laut Unternehmensangaben einen höheren Durchsatz als alle anderen digitalen Bogendruckmaschinen.

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Das Landa-Druckverfahren im YouTube-Video

Im folgenden YouTube-Video zeigt Landa, wie das Nanographic-Printing-Verfahren funktioniert. Bei diesem Druckverfahren werden im ersten Schritt Milliarden kleinster Nano-Ink-Tintentröpfchen auf ein spezielles Gummituch-Transportband übertragen. Da das Gummituch beheizt ist, breiten sich die Tröpfchen aus, verlieren ihren Wassergehalt und werden sehr flach. Ist das Wasser vollständig verdunstet, bleibt ein extrem dünner Farbfilm übrig. Dieser wird auf das Substrat übertragen.

Nach der Übertragung haftet der 500 Nanometer dünne Film sofort auf dem Papier, wo er eine laminatartige Schicht bildet. Auf dem Gummituch hinterlässt er keine Tintenrückstände. Da das Nano-Ink-Druckbild bereits beim Übertragen trocken ist, kann es inline (mit UV- oder wasserbasierenden Lacken) lackiert werden. Das Verfahren ist sowohl im Rollen- als auch im Bogendruck anwendbar; der fertige Druck kann direkt weiterverarbeitet werden.

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Landa auf der Drupa 2016

Auf der Drupa 2016 präsentierte sich Landa mit verdoppelter Präsenz: Im Vergleich zur Drupa 2012 zeigte der Druckmaschinenhersteller seine Produkte auf einer Fläche, die sich auf 3.000 m² verdoppelt hatte. Vorgestellt wurden – live moderiert von Benny Landa persönlich – die folgenden Maschinen:

  • Landa S10: Rollendruckmaschine für Faltkartons und POP
  • Landa S10P: Wendemaschine für den Akzidenzdruck
  • Landa W10: Rollendruckmaschine für flexible Verpackungen und Karton
Landa-Druckmaschine S10P Nanographic Printing Press
Landa S10P Nanographic Printing Press mit Perfector

Zudem wurde an einer schmalbahnigen Druckmaschine die sogenannte Nano Metallography gezeigt. Das Verfahren ermöglicht es, metallische Effekte auf Druckerzeugnisse aufzubringen. Von dieser Nanotechnologie versprach sich Landa eine Halbierung der Kosten für metallisierte Drucke sowie das vollständige Entfallen von Makulatur und Folienabfall. Benny Landa kündigte im Vorfeld der Messe an, dass “Nanographic-Printing-Druckmaschinen Digitaldruck in Offset-Qualität zu einem Druckseitenpreis bieten, der Offsetdruck Konkurrenz macht”.

Landa-Musterdruck (Nano Metallography) von der Drupa 2016
Musterdruck von der Drupa 2016: Landa-Druckmaschinen mit Nano Metallography zeigten Passerprobleme.

Mit der angekündigten hohen Qualität konnten allerdings die auf der Drupa vorgelegten Druckmuster nicht glänzen: Sie zeigten Passerprobleme und Streifenbildungen. Einigen Mustern war zudem anzusehen, dass die Daten “getunt” worden waren, um den Effekt eines kontrastreichen Drucks zu erzielen. Zahlen für den Vergleich der Kosten von Nanografie-Technologie und Offsetdruck wurden auch auf Nachfrage von print.de nicht genannt. So lässt sich nicht nachvollziehen, wie hoch die versprochenen Einsparungen sind.

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Der Landa-Altana-Deal 2017

Im Februar 2017 verkaufte Landa seine Metallografie-Technologie an Altana. Ziel ist es, die noch erforderlichen Entwicklungs- und Konstruktionsarbeiten sukzessive auf den Altana-Geschäftsbereich Actega Coatings & Sealants übertragen. Actega will die Technologie in den kommenden Jahren zur Marktreife führen. Der Geschäftsbereich des Spezialchemiekonzerns Altana entwickelt und produziert:

Für Landa bedeutet der Verkauf neue finanzielle Ressourcen, die für die Entwicklung der Nanogafie-Maschinen eingesetzt werden können. Bereits im Juni 2014 hatte Altana für 100 Millionen Euro auf dem Weg einer Kapitalerhöhung einen Minderheitsanteil an Landa Digital Printing erworben. Im Juli 2018 war eine weitere Finanzspritze von Altana und SKion GmbH in Höhe von 300 Millionen US-Dollar gefolgt.

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Aktuelle Betatests der Nanografie-Anlagen

Im August 2017 lieferte Landa für den Testbetrieb eine S10 Nanographic Printing Press an den israelischen Faltschachtel-, Verpackungs- und Etikettenhersteller Graphica Bezalel. Der deutsche Verpackungsproduzent Edelmann ist erster europäischer Betakunde. Zur Vorbereitung auf die Arbeit mit der S10 absolvierte ein dreiköpfiges Team der Edelmann Group im Juni 2018 ein Training in Israel, mittlerweile wurde die Anlage in Betrieb genommen.

Colordruck Baiersbronn hatte 2017 vollständig Abstand davon genommen, Betakunde zu werden, Elanders den Test der S10P verschoben. Hintergrund waren Verzögerungen und das Problem, dass die Nanographie-Anlage zunächst nur als Vierfarbmaschine – und nicht wie auf der Drupa angekündigt mit bis zu acht Farben – getestet werden konnte.

Artikel unter Verwendung von Beiträgen von Annika Boehringer, Petra Ebeling und Frank Lohmann.

Erstmals erschienen 2016/17, letzte Aktualisierung 03.08.2018.