Klimaneutrales Drucken bedeutet die Kompensation der beim Drucken entstehenden Emissionen, die mehr oder weniger unvermeidlich sind. Der Ausgleich besteht im Kauf sogenannter Emissionszertifikate. Dafür gibt es einige Normen und Siegel, die mehr oder weniger verpflichtend sind und die sich teilweise günstig auf das Image der Druckerei auswirken. Welche das sind und was sie unterscheidet, klären die nächsten Absätze.
Um die Erde auch für künftige Generationen als lebenswerten Hort zu erhalten, ist vorausschauendes Denken und Handeln gefragt. Bereits jetzt müssen die Weichen im Hinblick auf die Erhaltung und Schonung natürlicher Ressourcen gestellt werden. Wissenschaft, Politik und Gesellschaft haben die Zeichen der Zeit erkannt und den für den Wandel des Erdklimas verantwortlichen Faktor Kohlendioxid (CO2) ausgemacht, der bei Verbrennung fossiler Brennstoffe wie Erdöl, Braun- oder Steinkohle frei wird. Er sorgt dafür, dass bei erhöhter Konzentration die Erderwärmung zunimmt.
Kohlendioxid gehört zu den Gasen, welche die Fähigkeiten besitzen, Wärme, die von der Erde abgestrahlt wird, zu binden. In der Atmosphäre bildet es in höher konzentrierten Ansammlungen dann eine Art Isolationsgürtel, der einen Teil der auf die Erde einwirkenden Sonnenenergie bindet und zurückhält. Die Abstrahlung wird reduziert.
Die Wissenschaft ist sich mittlerweile einig, dass dieser Effekt in einer langsamen aber steten Aufwärmung der Luftmassen um die Erde resultiert, mit tiefgreifenden Effekten auf Natur und Umwelt. Ein Klimawandel der zu höheren Jahres-Durchschnittstemperaturen führt, hat vielfache Auswirkungen auf die Natur, wie beispielsweise das Abschmelzen der Polkappen, Überschwemmungen und Verwüstungen ganzer Landstriche, oder Wasserknappheit. Dass Wirtschafts- und Industrieunternehmen als Verursacher von CO2-Emissionen besonders in der Pflicht stehen, liegt auf der Hand. Seit den 70er-Jahren setzen neue Normen, Öko-Labels und Zertifizierungen verstärkt einzuhaltende Mindeststandards in der Industrie fest, die umweltfreundliches Produzieren durch Einhaltung eines definierten Maßnahmenkatalogs auszeichnen.
Wie alle verarbeitenden Branchen hinterlässt selbstverständlich auch die Druckindustrie ihre Spuren auf der Erde. Diese entstehen hauptsächlich und naturgemäß durch den Verbrauch von forstwirtschaftlichen und chemischen Produkten und die mit dem Druckprozess einhergehenden Emissionen verschiedenster Art. Dazu gehören die flüchtigen organischen Verbindungen (VOCs):
Hinzu kommen auch akustische und thermische Emissionen der Produktion:
Da laut Marketingstratege Andrew Davis die Digitalisierung eher eine Zukunftschance denn das Todesurteil für die Druckindustrie darstellt, wächst die Verantwortung für die Branche hinsichtlich einer nachhaltigeren und umweltfreundlichen Arbeitsweise umso mehr.
Dies gilt vor allem, da Auswirkungen auf die Umwelt durch verarbeitende Betriebe niemals wirklich ganz verhindert werden können. Sie können aber zumindest auf ein überschaubares Niveau gesenkt werden, wobei ein stärkeres Engagement bezüglich des Umweltschutzes und Maßnahmen für Klimaneutralität im Druck inzwischen unabdingbar sind. Die folgenden Themen gewinnen entlang der gesamten Wertschöpfungskette an Bedeutung:
Politik, Gesetzgebung, Stakeholder und die großen Printbuyer wie Markenartikelhersteller, Banken, Versicherungen und öffentliche Einrichtungen fordern zunehmend mehr unternehmerisches Umweltbewusstsein, die Betriebe wiederum tragen diese Forderung an ihre Lieferanten weiter.
Um die Zukunftsperspektiven eines Druckunternehmens zu wahren, gehört es also unter anderem dazu, die eigene Verantwortung hinsichtlich des Umweltschutzes wahrzunehmen. Nachhaltige und umweltfreundliche Produkte und Produktionsabläufe sind nicht allein ein Image-, sondern gleichermaßen ein Wettbewerbsfaktor – und ein besonders kritischer noch dazu, denn die Verbraucher unterscheiden immer häufiger zwischen echtem Engagement bzw. Klimaschutz und dem sogenannten Greenwashing. Nachhaltigkeit bedeutet in dieser Hinsicht neben dem verantwortlichen Umgang mit Ressourcen etc. eben genauso eine langfristige, ganzheitliche und vor allem glaubhafte Umstrukturierung.
Das Thema Nachhaltigkeit beherrscht inzwischen nahezu alle Wirtschafts- und Industriezweige, und auch die Druckbranche kann sich dem gesellschaftlichen Wertewandel nicht verschließen. Die Grundlagen für eine ökologischere Produktion und einen klimaneutralen Druck liegen dabei nicht allein in der Eigenverantwortung der Unternehmen oder dem Druck veränderter Konsumentenansprüche. In vielerlei Hinsicht ist der Weg zur nachhaltigen Druckindustrie auch von rechtlichen Vorgaben vorgezeichnet – die gleichermaßen Verpflichtung wie auch Zukunftschance sind.
Maßnahmen zum Klimaschutz können dabei für jeden Industriezweig in Angriff genommen werden. Sie generieren jedem einzelnen Betrieb nicht nur ein sauberes ökologisches Gewissen, sondern auch handfeste Vorteile in einem hart umkämpften Markt. Denn: Die Erteilung von Umweltzertifikaten trägt wesentlich zu einer Image-Aufwertung und verbesserter Außendarstellung eines Unternehmens bei. Am Ende der Kette von ausgeschöpften Umweltmaßnahmen steht eine klassische Win-win-Situation: Umwelt und Betrieb selbst profitieren von dem Deal, Hersteller und Dienstleister können sich durch Umweltzertifikate und Öko-Labels Alleinstellungsmerkmale erwerben, die sie aus der Masse an Anbietern am Markt heraushebt und ihnen strategische Vorteile in einem hart umkämpften Wettbewerb sichert.
Marktvorteile durch Nachhaltigkeit ergeben sich, weil mittlerweile eine Kundenklientel existiert, die umweltbewusst hergestellte Produkte verstärkt nachfragt. So schlägt sich beispielsweise laut Angaben des Bundes Ökologischer Lebensmittelwirtschaft der Bedarf nach ökologisch erzeugten Produkten in einem Umsatzplus von geschätzten 7,91 Mrd. Euro im Jahr 2014 gegenüber 1,48 Mrd. Euro im Jahr 1997 nieder. Auch in anderen Produktionszweigen wie der Druckbranche hat ein grüner Leitgedanke längst bei allen mit der Herstellung von Druckerzeugnissen direkt oder indirekt befassten Bereichen Einzug gehalten.
Die Rechtslage trägt darüber hinaus ihren Teil zu diesem Umstrukturierungsprozess bei, indem sie verbindliche und immer strengere Richtlinien für Umwelt- und Klimaschutz vorgibt.
In deren Entwicklung sind verschiedene Institutionen involviert, angefangen mit dem Environment Directorate, der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und den verantwortlichen Akteuren der EU, die die Umweltrichtlinien auf europäischer Ebene vorgeben.
Die Zielsetzung der EU-Umweltpolitik steht unter dem Leitbild der nachhaltigen Entwicklung und umfasst daher die Bereiche:
Die Richtlinien dienen dazu, die Gesetzgebung und Verordnungen der Mitgliedsstaaten in gewisser Weise zu vereinheitlichen.
Das bedeutet, dass sie in den Gesetzen der jeweiligen Länder berücksichtigt werden müssen – das gilt beispielsweise für die Gefährdungs- und Umwelthaftung, unter die wiederum Luft-, Wasser- und Bodenschutzgesetze, die Immissionsgrenzwerte (für Verunreinigungen, Lärm und Erschütterungen) sowie der Umgang mit Chemikalien und Gefahrgütern fallen.
Abgesehen davon können Druckereien im Zusammenhang mit Umweltschutzpflichten sowohl nach Zivilrecht als auch nach Strafrecht haftbar gemacht werden – für Betriebe ist daher eine Haftungsversicherung gegen umweltbedingte Personenschäden vorgeschrieben. Das Haftungsrisiko kann zusätzlich durch ein funktionierendes Umweltmanagement reduziert werden.
Die Einführung eines solchen Umweltmanagementsystems kann sich übrigens in verschiedener Weise auszahlen, denn neben der besseren Außenwirkung können mit den entsprechenden Zertifizierungen zugleich Potenziale für Kosteneinsparungen aufgezeigt werden.
Dass ein Betrieb klimaneutral druckt, kann er sich durch eine Zertifizierung bestätigen lassen – vielmehr: durch viele verschiedene. Tatsächlich gibt es eine ganze Reihe von relevanten Zertifikaten, eine umfassende Vorstellung würde an dieser Stelle daher zu weit führen. Deshalb seien hier nur einige wenige Beispiele genannt, denen aufgrund ihres internationalen bzw. europaweiten Wirkungsbereichs aber umso größere Bedeutung beizumessen ist.
Die ISO-50001-Norm betrifft in erster Linie die Einführung eines Energiemanagementsystems, mit dem eine kontinuierliche Verbesserung der energiebezogenen Leistung in einem Unternehmen erreicht werden soll. Der Standard ist dabei unabhängig von der Größe des Betriebes anwendbar und beinhaltet neben den Anforderungen für das Implementieren eines solchen Systems auch die Anforderungen für ein erfolgreiches Betreiben und die Möglichkeiten für weitere Optimierungen. Denkbar ist auch die Zusammenlegung mit anderen, womöglich schon bestehenden, Managementsystemen.
Konkret sollen mit Hilfe des Standards ISO 50001 die Energieströme im Unternehmen identifiziert sowie Kosteneinsparpotenziale aufgedeckt werden. Beides dient als Grundlage für eine systematische Verbesserung von Energieeinsatz und Energieverbrauch, sprich der gesamten Energieeffizienz. Damit einher gehen die Optimierung firmeninterner Prozesse und das Bemühen um eine Reduzierung der CO2-Emissionen. Neben der Umsetzung dieser Zielvorgaben bieten Zertifikate auch Unterstützung bei der Kommunikation nach außen. Weitere Vorteile bestehen übrigens in der Möglichkeit, durch das Engagement für mehr Energieeffizienz von staatlichen Fördermitteln zu profitieren, etwa dem Spitzenausgleich nach dem Energie- und Stromsteuergesetz oder der Besonderen Ausgleichsregelung nach dem EEG.
Genau wie die ISO 50001 ist auch die Norm ISO 14001 für grundsätzlich jedes Unternehmen denkbar. Das ist sicher einer der Gründe, weshalb weltweit bereits 260.000 Firmen und Organisationen unterschiedlichster Größe und verschiedener Branchen nach diesem Standard zertifiziert sind. Im Gegensatz zur ISO 50001 dreht sich die ISO 14001 allerdings etwas allgemeiner um die Anforderungen an ein Umweltmanagementsystem.
Das Ziel der Norm ist ein Ausgleich zwischen betrieblicher Wirtschaftlichkeit und Umweltschutzmaßnahmen im Unternehmen. Der ISO-Standard soll dabei helfen, diese Maßnahmen zu koordinieren und so zu einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess beitragen. Inhaltlich geht es um:
Vorgesehen ist aber auch eine Integration des Umweltmanagementsystems in die gesamte strategische Unternehmensführung, was unter anderem eben auch die Schulung und Sensibilisierung des Personals für Fragen des Umweltschutzes umfasst – und zwar nicht nur innerhalb des Betriebes, sondern entlang der gesamten Wertschöpfungs- und Beschaffungskette. Seit 2012 ist die ISO 14001 um einige inhaltliche Ergänzungen erweitert worden, die sich auf die einzelnen Kapitel der Norm beziehen. Damit wurde unter anderem die Forderung nach größerer Berücksichtigung der Erwartungen der Stakeholder aufgenommen, genauso wie das Prinzip „Von der Wiege bis zur Bahre“ und andere.
Hinter dem European Eco-Management and Audit Scheme (EMAS) steht die Europäische Union; dieses Umweltmanagementsystem geht auf die EG-Verordnung über die freiwillige Teilnahme von Organisationen an einem Gemeinschaftssystem für Umweltmanagement und Umweltbetriebsprüfung (Nr. 1221/2009) zurück. Sie greift gleichzeitig die ISO 14001 auf, hat aber – unter anderem wegen der Umsetzung durch das deutsche Umweltauditgesetz – im Gegensatz zu dieser einen verbindlichen Rechtscharakter.
Durch den Verweis auf die rein privatwirtschaftliche ISO 14001 konnte das EMAS allerdings seinerseits auf eigene Regelungen zum genauen Aufbau und Ablauf des Managementsystems verzichten. Dennoch bestehen Unterschiede zwischen den beiden Standards, die sich, abgesehen von der Rechtskonformität, vor allem in den Bereichen der Umweltleistungsorientierung, der externen Kommunikation und der Einbeziehung der Beschäftigten niederschlagen. Dadurch geht das EMAS über die Anforderungen der ISO 14001 hinaus.
CO2-Zertifikate sind dokumentierte Investitionen in Umwelt- und Klimaschutzprojekte weltweit. Ein Zertifikat kann beispielsweise sein:
Ein CO2-Zertifikat entspricht der Einsparung von einer Tonne Kohlendioxid, die durch das entsprechende Klimaschutzprojekt mengenäquivalent eingespart wird. Die Zertifikate werden von unabhängigen Institutionen wie dem TÜV geprüft, mit ihrem Kauf erwirbt der Druckbetrieb einen Anteil an Kohlendioxid-Einsparung, die durch das Projekt umgesetzt wird. Es gibt verschiedene Preisklassen je nach Qualitätsstandard und Nachfrage des Projekts. Mit zugelassenen Zertifikaten kann von Projektentwicklern oder an der Börse gehandelt werden; der Verkaufserlös finanziert die entsprechende Klimaschutzmaßnahme. Höchstes, weltweit führendes Zertifikat ist der Gold-Standard, der vom WWF unterstützt wird und mit 12 bis 35 US-Dollar pro Tonne Kohlendioxid Spitzenpreise erzielt.
Mit einer Ermittlung der Kohlendioxid-Bilanz (CO2-Berechnung) und entsprechender Zertifizierung erhält ein Betrieb das Recht, seine Produkte mit einem „klimaneutral-gedruckt“-Siegel und einer individuellen, transparenzgarantierenden Nummern-Kennzeichnung zu versehen – ein Marketingpotential, das im Druckgewerbe zugunsten eines kalkulierten Imagegewinns immer seltener ungenutzt brachliegt. Die Gesamtheit an CO2-Emissionen errechnet sich aus den Einzelemissionen der verschiedenen Druckbereiche. Dazu gehören unter anderem:
Immer mehr Druckbetriebe kennen ihren individuellen ökologischen Fußabdruck und investieren in entsprechende Projekte, die laut Kyoto-Protokoll einer Qualitätsprüfung durch den Clean-Development-Mechanismus (CDM) unterliegen.
Klimaschutzberater wie ClimatePartner unterstützen Betriebe auf dem Weg zum klimaneutralen Drucken: Sie sind darauf spezialisiert, eine Bestandsaufnahme an Emissionsfaktoren im jeweiligen Unternehmen individuell durchzuführen – um anschließend die notwendige Menge an zu kaufenden Zertifikaten zu ermitteln. Durch diese können Druckereien, die sich eine umweltfreundliche Produktion auf ihre Fahnen geschrieben haben, unter anderem ihren Ausstoß von Kohlendioxid ausgleichen.
So resultiert zum Beispiel der Bilderdruck auf Papier von 1.000 Flyern DIN A4 90 g in CO2-Emissionen von ca. 121 kg. Nicht nur die Herstellung des Papiers sondern auch logistische Aspekte wie die Fahrten vor Ort sowie der Druckvorgang selber werden dabei mit in die Berechnung aufgenommen. Alle individuellen Maßnahmen und Gegebenheiten in einem Betrieb bilden in Bezug auf Energie, Prozesse oder auch Emissionen zusammengenommen die Parameter für die Ermittlung des CO2-Fußabdrucks – ein individuelles Emissionsprofil eines Unternehmens, dessen Bilanz durch Ankauf von Zertifikaten emissionsrechnerisch ausgeglichen werden kann.
In Druckereien betragen die Kosten für Elektrizität bis zu einem Prozent des Gesamtumsatzes, den Löwenanteil an Stromverbrauch bilden die Offsetdruckmaschinen sowie der Stand-by von Anlagen und Geräten. Eine Reihe von Energiesparmaßnahmen wie die Installation eines Hauptschalters für den Druckraum ist ideal, um das Gesamtsystem nach Arbeitsende abschalten zu können. Alle nicht benötigten Geräte sollten automatisch abgeschaltet werden, um die Grenze nicht zu überschreiten.
Die Anschaffung drehzahlvariabler Kompressoren hilft laut energieeffizienz-im-betrieb.net dabei, die Druckluft gegebenen Anforderungen anzupassen und nur so hoch einzustellen wie nötig. Regelmäßige Leck-Überprüfungen und Reinigung der Ansaugfilter – auch bei Vakuumgebläsen – helfen, Kosten einzusparen und dem Klima Gutes zu tun. Darüber hinaus gilt:
Konsequente Auswertungen von Wärmebildern entsprechender Spezialkameras zeigen Energie-Lecks in Druckereigebäuden visuell anschaulich auf. Auch kann die Messung bei der Entscheidung helfen, ob sich eine Abwärme-Nutzung wirtschaftlich rentieren würde. Dabei werden Wärmetauscher eingesetzt, die die Abwärme von Maschinen, Kompressoren und Warmwasserleitungen zurückgewinnen und wieder in den Energiekreislauf einspeisen. Für den Einsatz eines Wärmetauschers kommen bereits Lüftungsanlagen ab 4 kW Ventilator-Leistung und Laufzeiten von mehr als 1.000 Stunden pro Jahr infrage.
So mancher Druckbetrieb geht heute bereits dazu über, nicht nur die Abwärme sondern auch seine Abwässer durch Filteranlagen technisch aufzubereiten und freigewordene Ressourcen entweder in Betriebserweiterungen zusätzlich einzusetzen oder bei Überschuss extern weiterzuverkaufen.
Auch hat sich im Hinblick auf umweltschonende, energieeinsparende Drucktechniken die modernere direkte Belichtung der Druckplatten vielfach durchgesetzt. Sie verzichtet im Gegensatz zur konventionellen Druckvorstufe auf eine Filmbelichtung und -montage zu Gunsten einer direkten, digital gesteuerten Belichtung (Computer to Film, CTF), dies schlägt sich in der Minimierung der Arbeitsprozesse hin zum fertigen Druckprodukt nieder. So ganz nebenbei werden dabei Chemikalien wie Filmspülwasser eingespart, die für die Filmentwicklung notwendig gewesen wären.
Weitere Ratschläge für Drucker bietet unser E-Dossier “So erhöhen Sie Ihre Energieeffizienz”, das Dr. Andreas Kraushaar und Maximilian Ondrusch von der Forschungsgesellschaft Druck e. V. (Fogra) geschrieben haben. Ihre Grundsätze basieren auf den von der Fogra erarbeiteten Ergebnissen und Erfahrungen im Bereich der Energieeffizienz.
⇒ Hier können Sie das PDF “Energieeffizienz” für 9,90 Euro herunterladen! ⇐
Klimaneutrales Drucken als sinnvoll oder unsinnig einzuordnen, ist nicht ohne Weiteres möglich. Denn für den klimaneutralen Druck gilt im Besonderen, was für Nachhaltigkeit im Allgemeinen gilt: Es kann nur funktionieren, was zum einen als ganzheitliches Konzept verstanden wird und zum anderen als solches auch einen festen Platz in den Köpfen von allen beteiligten Akteuren findet.
So sind Maßnahmen zum Umweltschutz zwar irgendwo zwischen löblichem Engagement und absoluter Notwendigkeit anzusiedeln. Gleichzeitig sind sie aber nur ein Teilaspekt des großen Ganzen. Bemühungen um Nachhaltigkeit in Druckunternehmen können sich nicht allein auf die ökologische Ebene beschränken, denn die nachhaltige Medienproduktion ist untrennbar mit ökonomischen und sozialen Themen verbunden. Das macht selbstverständlich die Herausforderung des klimaneutralen Druckens aus, ist aber eben auch die große Chance im allgemeinen Wettbewerb.
Artikel erstmals erschienen 2018, letzte Aktualisierung 04.12.2018.