Die Heidelberger Druckmaschinen AG, auch Heideldruck oder Heidelberger Druck genannt, ist mit einem Marktanteil von 40 Prozent Weltmarktführer im Bereich der Bogenoffsetmaschinen (eigene Angaben). Zudem bietet Heidelberger Lösungen für den Digitaldruck sowie für die Fertigung von Teilen und Baugruppen im Präzisionsmaschinenbau. An 250 Standorten in 170 Ländern sind rund 11.600 Mitarbeiter beschäftigt. Hier die wichtigsten Unternehmensdaten im Überblick:
Anschrift der Zentrale: | Heidelberger Druckmaschinen AG Gutenbergring 19 69168 Wiesloch |
Kontakt: |
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Umsatz: | 2,49 Mrd. Euro im Geschäftsjahr 2018/19 |
CEO: | Rainer Hundsdörfer |
Mitarbeiter: | 11.522 im Geschäftsjahr 2018/19 |
Website: |
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Am Standort des früheren Hauptsitzes in Heidelberg befindet sich seit 2015 nur noch der Bereich Forschung und Entwicklung und die Print Media Academy (ca. 1.100 Mitarbeiter). Hauptverwaltung, Vertrieb, Service sowie die Montage fast aller Druckmaschinen haben ihren Sitz in Wiesloch-Walldorf. Rund 4.100 Menschen arbeiten hier. Die weiteren Standorte für Produktion und Entwicklung sind:
Standort: | Produktion/Entwicklung von: | Mitarbeiterzahl (circa): |
Amstetten | Gießerei | 870 |
Brandenburg/Havel | Komponenten | 600 |
Kiel | Computer-to-Plate-Belichter, Software und Inkjet-Systeme | 220 |
Langgöns-Oberkleen | Etikettendruckmaschinen | 130 |
Ludwigsburg | Falzmaschinen und Mailingsysteme | 160 |
Quingpu (Shanghai) | Druckmaschinen für den asiatischen Markt | 410 |
St. Gallen (Schweiz) | Etikettendruckmaschinen | 280 |
Sidney (USA) | Falz-, Papier-, Drahtheft-, Schneid- und Zusammentragmaschinen | 70 |
Weiden in der Oberpfalz | Faltschachteldruck- und Stanzmaschinen | 100 |
Im Vorstand der Heidelberger Druckmaschinen AG sitzen vier Manager:
Im Aufsichtsrat der Heidelberger Druckmaschinen AG sitzen sechs Vertreter der Arbeitnehmer und sechs Vertreter der Anteilseigner:
Die Tochterunternehmen der Heidelberger Druckmaschinen AG – zumindest die im Geschäftsbericht als “wesentlich” bezeichneten und in den Konzernabschluss einbezogenen – sind die folgenden:
In der aktuellen Jahresüberschuss- und Umsatzentwicklung zeigt sich ein (leichtes) Plus – Heidelberger Druckmaschinen erreichte für das Geschäftsjahr 2018/2019 das angestrebte moderate Wachstum. Auch für das laufende Geschäftsjahr 2019/20 wird trotz konjunktureller Eintrübung ein Umsatz auf dem Niveau des Vorjahres erwartet; der weitere Ausbau des Vertragsgeschäftes soll hier kompensieren. Die Zahlen der letzten elf Geschäftsjahre zeigt die folgende Übersicht:
Geschäftsjahr: | Umsatzerlöse in Milliarden Euro: | Jahresüberschuss (Gewinn) in Millionen Euro: | Mitarbeiterzahl: |
2018/19 | 2,49 | 21 | 11.522 |
2017/18 | 2,42 | 14 | 11.563 |
2016/17 | 2,5 | 36 | 11.480 |
2015/16 | 2,5 | 28 | 11.565 |
2014/15 | 2,334 | – 72 | 11.951 |
2013/14 | 2,434 | 4 | 12.539 |
2012/13 | 2,822 | – 110 | 14.215 |
2011/12 | 2,596 | – 230 | 15.414 |
2010/11 | 2,629 | – 129 | 15.828 |
2009/10 | 2,306 | – 229 | 16.496 |
2008/09 | 2,99 | 249 | 18.926 |
⇒ Die Umsatzentwicklung von Heidelberg seit 2005 finden Sie hier.
Im Jahr 1997 organisierte der damalige Vorstandsvorsitzende Hartmut Mehdorn den Börsengang von Heidelberg. 1998 folgte die Notierung im MDAX, im Dow Jones STOXX und im Dow Jones EURO STOXX. Die Daten zur Heidelberger-Druck-Aktie:
Die Aktie der Heidelberger Druckmaschinen ist aktuell in den folgenden Indizes notiert:
Der aktuelle Kurs (Stand: Ende Mai 2019) der Heidelberger-Druckmaschinen-Aktie zeigt einen Rutsch, der ursprünglich durch die Veröffentlichung des Geschäftsberichts am 12. Juni 2018 ausgelöst wurde. Zwar waren die Jahreszahlen wie erwartet ausgefallen, doch die Prognose des angestrebten moderaten Wachstums für 2018/19 hatte Analysten und Anleger enttäuscht. Am 7. Mai 2019 wurde zudem bekannt, dass das Kartellamt die geplante Übernahme der MBO-Gruppe untersagt hatte. Seither befindet sich der Kurs unter dem vorläufigen Tiefpunkt der letzten drei Jahre, der im Januar 2019 erreicht worden war.
So sah der Aktienkurs zum Ende der letzten sieben Geschäftsjahre aus (Xetra-Schlusskurs):
Das Produktportfolio von Heidelberg umfasst Maschinen und Verbrauchsmaterialien für die Bereiche Vorstufe (Plattenbelichter Suprasetter), Drucksaal und Druckweiterverarbeitung. Auch Prinect-Lösungen für den Workflow und Gebrauchtmaschinen zählen zum Angebot. Der Servicebereich teilt sich in die Technical und die Performance Services. Die aktuellen Systeme für Druck und Weiterverarbeitung im Überblick:
Druck | Digitaldruck |
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Bogenoffset | Speedmaster für die Formate:
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Inline-Flexodruck | Heidelberg Intro, ICS, CCS und FCL | |
Gallus-Etikettendrucksysteme |
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Gallus-Siebdrucksysteme | rotativer und Flachsiebdruck | |
Druckweiterverarbeitung | Schneiden | Schneidsysteme von Polar-Mohr |
Falzen |
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Stanzen | Stanz- und Prägesysteme Easymatrix, Promatrix, Powermatrix und Speedmaster CL 106-DD | |
Faltschachtelkleben | Faltschachtel-Klebemaschinen Diana, Stapelwender und Inlet Spotter | |
Etikettenproduktion | Systeme für Schneid- und Stanzetiketten sowie Gegendruckstanzen von Polar-Mohr |
Im folgenden YouTube-Video stellt Heidelberger die Bogenoffsetdruckmaschinen Speedmaster XL 145 und XL 162 für den großformatigen Akzidenz- und Verpackungsdruck vor. Mit Packaging Speed Performance lassen sich bis zu 18.000 Bogen pro Stunde im Verpackungsdruck erzielen. Push to Stop erlaubt einen vollautomatisierten Auftragswechsel; das Assistenzsystem Intellistart 2 ermöglicht eine effektive Auftragsvorbereitung und automatische Generierung von zeitoptimierten Auftragswechselprogrammen.
Mehr als 350 Druckmaschinen aus aller Welt stellt Deutscher Drucker in seinem E-Dossier vor. Alphabetisch gelistet von Akiyama bis Zirkon finden Sie hier die bekanntesten Bogen- und Rollenoffsetanlagen und zu jeder Maschine die folgenden Angaben:
Die Vielfalt der konventionellen Bogenoffsetanlagen ist groß: Vom Pico- (A3) bis zum Very-Large-Format in “XXL-Dimension” mit bis zu 2,50 m breiten Bogen reicht das Angebot. Und im Rollenoffset sind die Variationsmöglichkeiten noch größer: Hier reicht die Spanne der Bahnbreiten von rund 30 cm bis 2,86 m.
⇒ Alle Infos zum E-Dossier “350 Druckmaschinen für den Offsetdruck”! ⇐
Im Rahmen eines Subskriptionsvertrags liefert Heidelberger Druck ein Gesamtpaket aus Druckmaschinen, Software, Service und Verbrauchsmaterialien. Kunden, so das Versprechen des Herstellers, zahlen ausschließlich für produktive industrielle Leistung.
So funktioniert das Subskriptionsprinzip
Das Subskriptionsmodell wird zum Beispiel für Druckereien im Akzidenz-/Werbebereich angeboten. Um unabhängiger vom Wachstum allein durch Verkauf und Installation von Druckkapazität zu werden, setzt Heidelberg auf einen wachsenden Trend – “pay per use” im Maschinenbau. Das bedeutet, dass die Druckmaschinen Eigentum von Heidelberg bleiben und die Kunden ausschließlich für eine produktive industrielle Leistung bezahlen, also für die Anzahl der bedruckten Bogen.
Im klassischen Geschäftsmodell kauft der Kunde die Druckmaschinen und zahlt separat für Verbrauchsmaterialien oder Serviceleistungen. Im neuen digitalen Geschäftsmodell sind im abzurechnenden Bogenpreis eingeschlossen:
Das Subskriptionsmodell der Heidelberger Druck unterscheidet sich deutlich vom bereits eingeführten Click-Charge-Modell der Digitaldruckmaschinen-Anbieter. Diese rechnen zwar ebenfalls per Bogen ab, orientieren sich allerdings vornehmlich an den eigenen Kosten und nicht am Geschäftsmodell des Kunden.
Die wirtschaftliche Verantwortung im Hinblick auf technische Verfügbarkeit, gesteigerte Produktivität und maximale Nutzung des installierten Equipments liege beim Subskriptionsmodell von Heidelberger Druckmaschinen nicht mehr alleine beim Kunden, sondern erstmalig auch beim Anbieter, wie Prof. Dr. Ulrich Hermann, Mitglied des Vorstands und Chief Digital Officer bei Heidelberg, erläutert. Ein Kunde gehe schließlich nur dann einen langjährigen Vertrag ein, wenn er dauerhaft Vorteile davon habe, sagt Hermann weiter. Und dies garantiere das Betreibermodell.
Anwendungsbeispiel: Der Faltschachtelproduzent FK Fürther Kartonagen
Der Faltschachtelproduzent FK Fürther Kartonagen setzt dieses Subskriptionsmodell aktuell ein, um seine Produktivitäts- und Wachstumsziele zu erreichen. Hintergrund dieser Zusammenarbeit war, den eigenen Standort Emskirchen auszubauen. “Mit der Umsetzung des neuen Geschäftsmodells wird Heidelberg nicht wie bisher an der Lieferung der Maschinen-Komponenten verdienen, sondern ausschließlich durch das Erreichen vereinbarter Produktivitäts- und Wachstumsziele”, erläutert Toni Steffens, kaufmännischer Leiter von Weig Packaging, die Entscheidung.
Im Rahmen der Vereinbarung werden im Faltschachtelwerk Emskirchen zwei neue Speedmaster XL 106 der Generation Drupa 2016 mit Push-to-Stop- und Multicolor-Technologie installiert. Zum Gesamtmodell gehört neben der bereits erwähnten Ausstattung aber auch ein auf die Steigerung der Verfügbarkeit ausgerichtetes Trainings- und Beratungsangebot.
Zudem nutzt Weig die neue Digitalisierungslösung “Heidelberg Assistant”, deren Serienstart Ende des Jahres 2017 erfolgte. Sie wird zum zentralen Steuerungspanel ausgebaut. So geht man, nach Angaben der Heidelberger Druc, in der Praxis einen großen Schritt in Richtung Industrie 4.0, in der Maschinen und Komponenten selbständig miteinander kommunizieren. Verschleiß und Wartungsbedarf würden frühzeitig identifiziert, wodurch eine gemeinsame und vorausschauende Serviceplanung ermöglicht werde. So entstehe eine gesteigerte Verfügbarkeit der Maschinen. Und der Nutzen für Weig: höhere Flexibilität bei Kunden und Terminplanung mit dem Ziel einer Just-in-Time-Produktion.
Die Heidelberger Druckmaschinen AG sucht regelmäßig Interessenten für eine Ausbildung zu einem der folgenden Berufe:
Ausgebildet wird in Deutschland an den Standorten Amstetten, Brandenburg, Heidelberg/Wiesloch-Walldorf und Ludwigsburg. Die folgende Grafik zeigt, wo sich die Ausbildungsstandorte innerhalb Deutschlands befinden.
Ob der gewünschte Beruf an einem Standort angeboten wird, erfahren Sie auf der Website des Unternehmens: Im Menü die Registerkarte “Unternehmen” auswählen und unter “Karriere” auf “Ausbildung” klicken. Dort finden Sie auch ausführliche Informationen zu jedem einzelnen Berufsbild.
Der größte Ausbildungsstandort ist aktuell Wiesloch-Walldorf: Hier sind zum Start des Ausbildungsjahrs 2018/19 insgesamt 244 Auszubildende und Studierende beschäftigt. An allen Standorten von Heidelberger zusammen lernen und arbeiten derzeit rund 300 Auszubildende und Studierende.
Heidelberger bietet einen anderen Zugang zu den Berufen als ein Betrieb der grafischen Industrie, erklärt Roland Krapp, Leiter des Print Media Center (PMC) in Wiesloch: “Uns geht es zum einen darum, Vorführdrucker für den Demo-Betrieb auszubilden. Zum anderen ziehen wir die nächste Generation Instrukteure heran.“
So hätten die Auszubildenden stets Zugang zur neuen Technologie. Umgekehrt werde von den jungen Mitarbeitern absolute Sattelfestigkeit im Handwerk und darüber hinaus erwartet: “Wir fragen zum Beispiel auch beim Einstellungsgespräch, ob die Bewerber vielleicht mal eine Theater-AG besucht haben oder Darstellerqualitäten mitbringen.” Denn als Instrukteur, der Maschinen beim Kunden in Betrieb nimmt, dürfe man nicht zu zurückhaltend sein: “Wer am liebsten alleine mit seiner Produktionsmaschine kämpft, ist hier falsch.”
Allerdings darf bei Heidelberger jeder, der sich für einen Ausbildungsplatz interessiert, einen Online-Eignungstest durchlaufen – ohne Ansehen der Schulnoten. Roland Krapp: “Auf diese Weise haben wir schon das eine oder andere Talent gefunden, das normalerweise aufgrund der Noten eher nicht zum Zuge gekommen wäre.”
⇒ Hier finden Sie ein ausführliches Interview mit Roland Krapp.
Welche Abschlüsse im dualen Studium bei Heidelberger Druckmaschinen abgelegt werden können, zeigt die folgende Übersicht:
Abschluss: | Studiengänge: |
Bachelor of Arts |
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Bachelor of Engineering |
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Bachelor of Science | Wirtschaftsinformatik |
Darüber hinaus stehen ein studienbegleitendes Trainee-Programm für Bachelor-Studierende und ein studienbegleitendes Master-Trainee-Programm zur Wahl. Ausgebildet wird in Deutschland an den Standorten Amstetten, Brandenburg, Heidelberg/Wiesloch-Walldorf und Ludwigsburg. Ob der gewünschte Studiengang an einem Standort angeboten wird, erfahren Sie auf der Website des Unternehmens: Im Menü die Registerkarte “Unternehmen” auswählen und unter “Karriere” auf “Studium” klicken. Hier finden Sie auch ausführliche Informationen zu jedem einzelnen Studiengang.
Wer sich für die Jobangebote von Heidelberger Druckmaschinen interessiert, sollte die Website des Unternehmens besuchen. Die aktuell offenen Stellen finden Sie, wenn Sie die folgenden drei Schritte gehen:
Dort können Sie die aktuellen Jobangebote des Unternehmens durchsuchen.
⇒ Alle Stellenangebote der Druckbranche finden Sie im print.de-Stellenmarkt.
Hier können Sie nach Beruf, Branche oder Firma sowie Arbeitsort filtern.
Artikel unter Verwendung von Beiträgen von Frank Lohmann und Martina Reinhardt.
Erstmals erschienen 2018, letzte Aktualisierung 28.06.2019.