Gutenberg


Johannes Gutenberg, die Erfindung des Buchdrucks und was es alles im Gutenberg-Museum zu bestaunen gibt. Jetzt auf print.de!

Höchstwahrscheinlich kennt ihn jeder als den Erfinder des modernen Buchdrucks. Aber wie genau sah sein Leben aus? Obwohl er dem Großteil der Menschheit bekannt ist, gibt es dennoch nur wenig schriftliche Anhaltspunkte und gesichertes Wissen über das Leben des Mainzer Geschäftsmannes und Erfinders. Das Wichtigste über Johannes Gutenberg und weiteres Wissenswertes erfahren Sie hier!

Inhaltsverzeichnis:

Wer war Johannes Gutenberg?

Johannes Gutenberg war der Erfinder des modernen Buchdrucks und wurde als drittes Kind eines Mainzer Kaufmanns und Patriziers um das Jahr 1400 in Mainz geboren. Im Februar 1468 starb er ebenfalls dort. Nach seinem Tod wurde Johannes Gutenberg in der Mainzer Franziskanerkirche begraben. Sein Grab existiert aufgrund des Neubaus der Kirche jedoch heute nicht mehr.

Johannes Gutenberg
Johannes Gutenberg war ein um 1400 in Mainz geborener Goldschmied und der Erfinder des modernen Buchdrucks. Wie er ausgesehen haben könnte zeigt dieses nach seinem Tode angefertigte Bild.

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Gutenbergs Aufenthalte in Erfurt und Straßburg

Da Gutenberg selbst aus einer Patrizierfamilie stammte, wird davon ausgegangen, dass er neben einer Schulbildung auch in den Genuss eines Studiums kam. Dieses absolvierte er möglicherweise an der Universität Erfurt, wie alte Aufzeichnungen schließen lassen. Sicher ist dies jedoch nicht.

Von ca. 1434 bis 1444 hielt der sich in Mainz geborene Erfinder in Straßburg auf. Während dieser Zeit arbeitete er bereits an der Erfindung des Drucks mit einzelnen Lettern. An den Aufenthalt Johannes Gutenbergs in Straßburg erinnert heute eine Bronzestatue des Künstlers David d’Anger, die sich auf dem ebenfalls nach Johannes Gutenberg benannten Platz befindet.

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Rückkehr nach Mainz

Schließlich kehrte Gutenberg 1448 wieder nach Mainz zurück, wo er seiner Erfindung den letzten Schliff verlieh und mit dem Druck von Kleindrucken wie beispielsweise Ablassbriefen oder Wörterbüchern und schließlich der Bibel begann.

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Wie hieß Johannes Gutenberg wirklich?

In Wirklichkeit hieß Johannes Gutenberg eigentlich Johannes Gensfleisch zur Laden. Aber warum kennen wir den Erfinder des Buchdrucks dann unter dem Namen Gutenberg? Die Antwort darauf ist einfach: Gutenberg lautete der Name des Hofs der Familie. Damals war ein Nachname eher unüblich. Die Familie verwendete jedoch ab den 1420er Jahren Gutenberg als ihren Familiennamen.

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Der Buchdruck mit beweglichen Lettern: Eine Erfindung Gutenbergs

Gutenberg erfand den Buchdruck im Jahr 1440. Das Bedeutende an Gutenbergs Erfindung war aber genau genommen nicht die Erfindung des Buchdrucks, sondern der Beginn der Buchdruckerkunst, die sich durch sein entwickeltes System erst im Europa des 15. und 16. Jahrhunderts und später der ganzen Welt entfaltete.

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Komponenten des Drucksystems

Johannes Gutenbergs Drucksystem bestand aus folgenden Komponenten:

  • den Metall-Lettern, die aus einer Blei-Zinn-Legierung bestanden
  • dem Handgießgerät, mit dessen Hilfe die einzelnen Lettern seriell hergestellt wurden
  • der Druckerpresse, in die die vorbereiteten Drucktafeln eingespannt wurden
  • der verbesserten Druckfarbe, ein dickflüssiges Gemisch aus Ruß, Öl und verschiedenen Harzen, dass gut an den Metall-Lettern haftet
Rekonstruktion der Gutenberg-Druckpresse
Nachdem Setzen der einzelnen Metall-Lettern in die jeweiligen Drucktafeln wurden diese in die Druckerpresse eingespannt. Hier handelt es sich um eine Rekonstruktion der originalen Gutenberg-Druckpresse.

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Warum war Gutenbergs Buchdruck eine Revolution?

Durch den Druck mit beweglichen Lettern legte Johannes Gutenberg den Grundstein für die massenhafte Verbreitung des gedruckten Wortes. Hand in Hand mit der Reformation brachte der Buchdruck als eine der wichtigen kulturellen Veränderungen der frühen Neuzeit ein neues Verhältnis der Menschen zur Sprache – gesprochen wie in Form von Schrift. Es kam unter anderem zu einer Bildungsrevolution, die zur stückweisen Alphabetisierung der Bevölkerung beitrug, da nun Texte und teils ganze Bücher für viele Menschen verfügbar und zugänglich waren. Auch Nachrichten konnten schnell in der Bevölkerung verteilt und diese somit auf dem Laufenden gehalten werden. Es entwickelten sich Flugschriften und Nachrichtenblätter.

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Medienrevolution und der Beginn der frühen Neuzeit

Durch Gutenbergs Erfindung des Buchdrucks wurden die Weichen für unsere heutige Kommunikations- und Informationsgesellschaft gestellt und schließlich eine weitere Medienrevolution in der Geschichte der Menschheit ausgelöst, die vergleichbar mit der Erfindung des Internets ist. Johannes Gutenberg gilt daher als wichtige Schlüsselfigur in der Entwicklung der modernen Gesellschaft, wie wir sie heute kennen, und wurde 1999 zum “Mann des Jahrtausends” ernannt.

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Die Gutenberg-Bibel

Die Gutenberg-Bibel zeichnet sich vor allen Dingen durch die typischen 42 Zeilen pro Seite aus, aufgrund dessen sie auch als 42-zeilige Bibel oder B42 bekannt ist. Ursprünglich wurden circa 180 Exemplare gedruckt. Nach Schätzungen circa 150 Bibeln in Papierform und etwa 30 Stück, die teures Pergament zum Druck verwendeten. Die Bibel umfasst 1.282  Seiten, die in zwei Bände gegliedert sind. So wurde in den Jahren 1452 bis 1454 eine Auflage von etwa 180 Exemplaren seiner “Biblia latina”, der lateinischen Bibel, wie sie ursprünglich hieß, gedruckt.

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Wie viele Gutenberg-Bibeln gibt es noch und wo sind sie heute?

Insgesamt existieren noch 49 erhaltene Exemplare der Gutenberg-Bibel. Sie befinden sich heute an den folgenden Standorten:

  • Belgien
  • Dänemark
  • Deutschland
  • Frankreich
  • Großbritannien
  • Japan
  • Österreich
  • Polen
  • Portugal
  • Russland
  • Schweiz
  • Spanien
  • Vereinigte Staaten
  • Vatikanstaat
Nahaufnahme einer Gutenberg-Bibel. Sie ziegt einen Teil des Einbandes und der Seiten.
Eines der letzten 49 verbliebenen Exemplare der Gutenberg-Bibel kann man heute unter Anderem in der New York Public Library oder im Mainzer Gutenberg-Museum bestaunen.

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Der Bibeldruck: ein lukratives Geschäft?

Leider stellte sich das Vorhaben als nicht sonderlich lukrativ für Johannes Gutenberg heraus. Um überhaupt Bibeln drucken zu können, tat er sich mit dem wohlhabenden Johann Fust zusammen, der ebenfalls aus Mainz stammte. Dieser stellte schließlich die Mittel zur Verfügung. Fusts Darlehen belief sich auf insgesamt 1.600 Gulden, die Gutenberg jedoch nie zurückzahlen konnte, da der Erlös aus den gedruckten Büchern nicht einmal dazu ausreichte, die Unterhaltskosten der Druckerei zu decken. So gingen schließlich die Druckwerkstatt samt Gerätschaften und allen angefertigten Drucken an Fust über. Dieser führte zusammen mit Peter Schöffer, einem ehemaligen Mitarbeiter Gutenbergs, die Druckerei weiter. Gutenberg gelang es mithilfe eines anderen Geldgebers eine neue Druckerwerkstatt zu gründen.

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Das Gutenberg-Museum – eines der ältesten Druckmuseen

Gutenberg-Museum, auch Museum der Druckkunst genannt, befindet sich ebenfalls in Gutenbergs Heimatstadt Mainz und zählt zu einem der ältesten Druckmuseen der Welt. Es wurde im Jahr 1900 von Mainzer Bürgern anlässlich des 500. Geburtstages Gutenbergs gegründet und befindet sich im Zentrum der Altstadt. Eines der Highlights sind zwei Exemplare der letzten erhaltenen Gutenberg-Bibeln, die dort ausgestellt sind.

Das Gutenberg Museum in Mainz. Es zeigt den Altbau des Museums.
Das im Jahr 1900 gegründete Museum zu Ehren Johannes Gutenbergs zählt zu den ältesten und bekanntesten Druckmuseen weltweit.

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Was gibt es im Gutenberg-Museum zu sehen?

  • Setzmaschinen und Druckpressen aus unterschiedlichen Jahrhunderten
  • Geschichte der Buchkunst
  • Geschichte der Schrift, des Papiers und Drucks
  • verschiedene Drucktechniken
  • Pressegeschichte
  • mittelalterliche Handschriften und Historische Drucke
  • tägliche Druckvorführungen

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Der Druckladen und die Werkstätten des Museums

Das bekannteste Druckmuseum der Welt zeigt nicht nur fortwährend Ausstellungen. Zusätzlich hat es einen Druckladen und Druckwerkstätten zu bieten, die es den Besuchern – egal ob jung oder alt – ermöglichen, selbst Hand anzulegen und sich an eigenen Ausdrucken zu versuchen. Druck und Drucktechniken kann man so hautnah erleben und besser verstehen.

Artikel unter Verwendung von Beiträgen von Volker Benad-Wagenhoff, Harry Neß und Bernhard Niemela.

Erstmals erschienen 2014 bis 2018, letzte Aktualisierung 17.04.2019.