FSC


Was macht der FSC und wie setzt er sich für den Schutz unserer Wälder ein? Alle Infos im Überblick – jetzt auf print.de!

Jeder hat schon einmal vom FSC gehört. Doch was genau steckt hinter der Abkürzung? Das Forest Stewardship Council setzt sich mithilfe eines Zertifizierungssystems für nachhaltige Forstwirtschaft und den Schutz der Wälder weltweit ein. Wie genau das aussieht, welche Standards es gibt und was es mit den verschiedenen FSC-Labels auf sich hat zeigen wir hier!

Inhaltsverzeichnis:

Was ist der FSC?

FSC ist die Abkürzung für „Forest Stewardship Council“. Der FSC wurde 1993 in Toronto gegründet und ist eine internationale Non-Profit-Organisation, die sich mithilfe eines Zertifizierungssystems für den Schutz sowie für die nachhaltige und verantwortungsvolle Bewirtschaftung der Wälder einsetzt. Mitglieder der Organisation sind Umweltverbände, Vertreter der Forstwirtschaft und des Holzhandels, NGOs und Zertifizierungsorganisationen sowie einzelne Händler, Hersteller und Waldbesitzer.

Waldstück im Sonnenlicht, durch das ein Waldweg führt
Der FSC setzt sich dafür ein, dass unsere Wälder erhalten bleiben und geschützt werden.

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Der FSC-Deutschland e. V.

Der FSC Deutschland wurde 1997 als gemeinnütziger Verein gegründet und stellt eine nationale Initiative zur Dachorganisation FSC International dar. Der FSC Deutschland besteht aus Vertretern aus Umweltverbänden wie dem WWF oder NABU. Auch Vertreter aus Gewerkschaften wie beispielsweise der IG Metall oder der Wirtschaft unterstützen den Verein. Das Ziel: die nachhaltige Waldbewirtschaftung innerhalb Deutschlands fördern.

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Der Vorstand des FSC Deutschland e. V.

Der Vorstand des FSC Deutschland besteht derzeit aus sieben Mitgliedern.

  • Dirk Riestenpatt – Vorstandsvorsitzender
  • Volker Diefenbach – Vorstand Sozialkammer
  • Elmar Stertenbrink – Vorstand Sozialkammer
  • Nina Griesshammer – Vorstand Umweltkammer
  • Erwin Hussendörfer – Vorstand Umweltkammer
  • Hans Röhrs – Vorstand Wirtschaftskammer
  • Dieter Hellmann – Vorstand Wirtschaftskammer

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Zahlen und Fakten zum FSC

Nachfolgend sind die wichtigsten Zahlen zum FSC zusammengefasst.

FSC-zertifizierte Waldfläche weltweit Ca. 197,6 Mio. Hektar
FSC-zertifizierte Waldfläche in Deutschland Ca. 1,3 Mio. Hektar
Anzahl Mitglieder FSC International 1.127
Anzahl Mitgliedsstaaten 90
Anzahl Mitglieder FSC Deutschland 172 (plus 53 Fördermitglieder)

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Das FSC-Label

Der FSC nutzt mehrere Siegel – auch Labels genannt – für eine transparentere Kommunikation. Das FSC-Siegel auf Papier- und Holzprodukten ist ein Anhaltspunkt dafür, dass die Produkte oder Teile der Waren aus verantwortungsvollen Quellen stammen und nachhaltig hergestellt wurden. Wer eine FSC-Zertifizierung besitzt, darf seine Produkte mit einem der nachfolgenden Siegel kennzeichnen.

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FSC-Label Beschreibung
FSC 100%-Label Mit dem FSC 100%-Label werden Produkte gekennzeichnet, die zu 100 Prozent aus FSC-zertifiziertem Material bestehen und damit aus verantwortungsvoller Waldbewirtschaftung stammen. Produkte, welche dieses Siegel tragen, sind vorwiegend Vollholzprodukte – also Produkte aus Holz oder Holzfaser, wie etwa Möbel.
FSC Mix-Label Das FSC Mix-Siegel ist wohl das verbreitetste Kennzeichen. FSC Mix bedeutet, dass Produkte sowohl Materialien aus FSC-zertifizierten Wäldern als auch nicht-zertifiziertes Material enthalten. Produkte, die dieses Label tragen, müssen mindestens 70 Prozent FSC-zertifiziertes Material beinhalten. Papier oder Getränkekartons sind oftmals mit diesem Siegel gekennzeichnet.
FSC Recycled-Label Das FSC Recycled-Siegel erhalten Produkte, die vollständig aus recyceltem Material bestehen. Papier trägt häufig diese Kennzeichnung.

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Die FSC-Prinzipien

Um ihre Vision des verantwortungsvollen Umgangs und der nachhaltigen Bewirtschaftung der Wälder zu erreichen, hat die Organisation des FSC zehn Grundsätze aufgestellt.

  1. Einhaltung von Gesetzen, Verordnungen und sonstigen Verträgen, Vereinbarungen und Konventionen
  2. Erhaltung und Verbesserung der sozialen und wirtschaftlichen Bedingungen in Forstbetrieben
  3. Aufrechterhaltung der Rechte indigener Völker durch die Forstbetriebe
  4. Beitrag zur Erhaltung und Verbesserung der Beziehung zur lokalen Bevölkerung durch die Forstbetriebe
  5. Langfristige Erhaltung und Verbesserung der sozialen und ökologischen Leistungen der Wälder
  6. Vermeidung, Behebung oder Abschwächung negativer Umweltauswirkungen durch die Forstwirtschaft
  7. Besitz eines Managementsystems, das Rahmenbedingungen der Waldbewirtschaftung für den jeweiligen Forstbetrieb definiert
  8. Kontrolle und Bewertung der Bewirtschaftungsmaßnahmen durch die Forstbetriebe
  9. Erhalt oder Verbesserung besonderer Schutzwerte durch den Forstbetrieb
  10. Konformität der Bewirtschaftungsmaßnahmen der Forstbetriebe mit den Prinzipien und Kriterien des FSC

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Die FSC-Standards

Es gibt nicht den einen FSC-Standard, sondern viele nationale FSC-Standards, die alle auf den international gültigen 10 Prinzipien und 56 Kriterien des FSCs beruhen. Für einen nationalen Standard formuliert der Richtlinienausschuss jedes Landes Indikatoren, die auf die oben erwähnten Prinzipien und Kriterien zurückgehen. Mithilfe dieser Indikatoren kann dann geprüft werden, ob die Anforderungen für eine Zertifizierung erfüllt sind.

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Regelmäßige Revision des Standards

Alle fünf Jahre werden die Standards auf den Prüfstand gestellt und angepasst. Dies ist nötig, da sich Arbeitsweisen weiterentwickeln, gesellschaftliche Anforderungen und Erwartungen ändern oder neue Erkenntnisse der Wissenschaft vorliegen. Um also fortwährend eine verantwortungsvolle Waldnutzung gewährleisten zu können, werden die FSC-Standards regelmäßig überarbeitet.

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Wie läuft das FSC-Zertifizierungsaudit ab?

Wer sich als Waldbesitzer oder Unternehmen dazu entscheidet, seinen Wald oder seine Produktkette zertifizieren zu lassen, kann sich vorab über alle Schritte des Zertifizierungsprozesses informieren. Im Folgenden sind die einzelnen Schritte der FSC-Wald- sowie der FSC-Produktkettenzertifizierung aufgelistet.

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Ablauf der FSC-Waldzertifizierung

Generell erfolgt die Zertifizierung durch einen FSC-unabhängigen Gutachter bzw. unabhängige Zertifizierungsstellen, die kontrollieren, ob der jeweilige Forstbetrieb die entsprechenden Waldflächen nach den vom FSC vorgegebenen Standards und Kriterien bewirtschaftet. Die Zertifizierung eines Waldes läuft in acht Schritten ab, die nachfolgend beschrieben werden.

  1. Kontaktaufnahme mit der Zertifizierungsstelle
  2. Vor-Audit zur Erkennung von Schwachstellen
  3. Antragstellung
  4. Befragung von beteiligten Interessensgruppen
  5. Zertifizierungsaudit
  6. Zertifizierungsbericht
  7. Überprüfung des Zertifizierungsberichts durch externe Experten
  8. Zertifikatsvergabe

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Ablauf der FSC-Produktkettenzertifizierung

Ist ein Unternehmen FSC-CoC-zertifiziert, bedeutet das, dass über die gesamte Produktkette hinweg die FSC-Standards eingehalten wurden. Das bedeutet aber auch, dass das Endprodukt nur mit einem solchen Siegel versehen werden darf, wenn alle an der Produktkette beteiligten Unternehmen nach dem FSC-Standard FSC-STD-40-004 zertifiziert sind.

Das FSC-CoC-Zertifizierungsaudit läuft in den folgenden fünf Schritten ab.

  1. Das Unternehmen sollte sich in einem ersten Schritt über mögliche Zertifizierungsstellen informieren
  2. Auswahl einer Zertifizierungsstelle
  3. Betriebsprüfung
  4. Der Zertifizierer entscheidet über die Vergabe der Zertifizierung
  5. Vergabe des FSC-CoC-Zertifikats

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FSC-Zertifizierungsstellen in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Die folgende Auflistung gibt einen Überblick über alle Zertifizierungsstellen in Deutschland, Österreich und der Schweiz, die Wald- oder Produktkettenzertifikate vergeben.

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Deutsche Zertifizierungsstellen

Zertifizierungsstelle Zertifikat
Bureau Veritas Certification Germany GmbH
  •  CoC
Control Union Certification B. V.
  • CoC
DIN CERTCO
  • FM
  • CoC
DNV GL
  • CoC
EXOVA BM TRADA BM TRADA Deutschland GmbH
  • CoC
GFA Certification GmbH
  • FM
  • CoC
NEPCon
  • FM
  • CoC
SCS Global Services

Forem International

  • FM
  • CoC
Teusam Forst Consult
  • CoC
SGS – International Certification Services GmbH
  • FM
  • CoC
TÜV NORD CERT GmbH
  • CoC
TÜV SÜD Management Service GmbH
  • CoC

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Österreichische Zertifizierungsstellen

Zertifizierungsstelle Zertifikat
Ecocert IMOswiss AG
  • FM
  • CoC
Holzforschung Austria – Österreichische Gesellschaft für Holzforschung
  • CoC
Quality Austria Trainings-, Zertifizierungs- und Begutachtungs GmbH
  • CoC

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Schweizerische Zertifizierungsstellen

Zertifizierungsstelle Zertifikat
Schweizerische Vereinigung für Qualitäts- und Managementsysteme
  • CoC

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Kosten der FSC-Zertifizierung

Die Kosten für eine Zertifizierung lassen sich nicht verallgemeinern. Die Kosten sind abhängig von mehreren Faktoren. Unter anderem spielen die Betriebsgröße und die zu zertifizierende Waldfläche eine Rolle. Auch müssen Ausgaben zur Vorbereitung und Aufrechterhaltung der FSC-Zertifizierung beachtet werden.

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Welche Vorteile hat eine FSC-Zertifizierung?

Immer wieder taucht die Frage auf, ob eine FSC-Zertifizierung sinnvoll ist. Nicht nur der Schutz der Wälder und somit der Umwelt, auch einige weitere schlagkräftige Argumente sprechen für eine Zertifizierung:

  • Ökologische und soziale Anforderungen können erfüllt werden
  • Umweltschonende Produktion und gleichzeitiger Schutz der Ressourcen
  • Menschen, Flora und Fauna werden geschützt
  • Konsumenten achten immer mehr auf Nachhaltigkeit – Unternehmen, welche ihren Kunden nachhaltige Produkte anbieten können, haben einen Vorteil gegenüber Wettbewerbern
  • Zugang zu Märkten, in denen nachhaltige und/oder umweltschonend produzierte Produkte nachgefragt werden
  • Bessere Arbeitsbedingungen und dadurch zufriedenere Mitarbeiter

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Unterschiede zwischen PEFC und FSC

Beide Zertifizierungssysteme setzen sich für Nachhaltigkeit im Forstwirtschaftssektor ein und gewährleisten somit eine umweltfreundliche Herstellung von Produkten aus dem Rohstoff Holz. Dennoch gibt es einige Unterschiede zwischen FSC- und PEFC-Zertifizierung, die in der folgenden Tabelle aufgelistet sind.

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FSC PEFC
Gründung durch Unternehmen, Umweltverbände und Gewerkschaften Gründung durch Waldeigentümer Skandinaviens, Deutschlands, Österreichs und Frankreichs
Bundesweite Waldfläche, die das FSC-Siegel besitzt: über 1 Million Hektar Bundesweite Waldfläche, die das PEFC-Siegel besitzt: rund 7 Millionen Hektar
Jährliche Kontrollen jedes Forstbetriebs Vereinfachtes Zertifizierungsverfahren für große Waldgebiete – nur etwa 10 % der Fläche werden kontrolliert
Weniger kostengünstig Kostengünstig
Einsatz von Pflanzenschutzmitteln nur nach behördlicher Anordnung erlaubt Einsatz von Pflanzenschutzmitteln soll so gering wie möglich gehalten werden – keine genaue Angabe
Waldeigentümer sind in der Minderheit Wahrung der Interessen der Waldbesitzer steht im Vordergrund

 

09.10.2019