Foliendruck ist, wie der Name vermuten lässt, eine Art, Folien zu bedrucken. Statt Papier als Bedruckstoff kommen hier Folien zum Einsatz. Je nach Verwendung, Einsatzort und Anforderungen an die Haltbarkeit gibt es unterschiedliche Folien und verschiedene Bedruckmöglichkeiten. Der Foliendruck schließt nicht nur verschiedene Verfahren zur Bedruckung der Folien ein, sondern wird auch zur Veredelung bereits gedruckter Erzeugnisse genutzt.
⇒ Lesen Sie hier mehr über die Druckveredelung mithilfe von Folien.
Beim Bedrucken von Folien kommt nicht ein spezielles Verfahren zum Einsatz. Bedruckte Folien lassen sich mit einer Reihe verschiedener Drucktechniken herstellen. Da es sich bei Folie jedoch um glatte, geschlossene und nicht saugfähige Oberflächen handelt, nimmt dieses Material die Druckfarbe nicht auf und eine Trocknung dauert sehr lange bzw. findet nicht statt. Daher kommt beim Foliendruck meist die UV-Technologie zum Einsatz, die, kombiniert mit dem jeweiligen Druckverfahren, das schlagartige Aushärten der Druckfarbe ermöglicht. Alternativ hierzu kann auch mit Trockentoner gearbeitet werden. Ein Anwendungsgebiet stellt der Etikettendruck dar.
Bei der Herstellung bedruckter Kunstofffolien kommen vorwiegend die nachfolgenden Verfahren zum Einsatz.
⇒ Alles Wissenswerte zum Thema UV-Druck finden Sie hier.
Der Foliendruck hat zahlreiche Anwendungsgebiete, die von Etiketten, Verpackungen bis hin zu Folien für Schaufenster- oder Fahrzeugverklebungen reichen. So werben Unternehmen beispielsweise auf Taxis oder Bussen. Darüber hinaus lassen sich diese bedruckten Folien zu Werbezwecken auch auf dem Boden oder an Fassaden anbringen. Hauptsächlich findet der Foliendruck also Anwendung in der Verpackungsindustrie oder in der Werbung.
⇒ Alle Informationen zum Verpackungsdruck finden Sie hier.
Nicht nur die Anwendungsbereiche des Foliendrucks sind zahlreich. Auch die Produkte, die sich damit herstellen oder veredeln lassen, zeigen eine ganze Palette an Möglichkeiten auf. Der Kreativität sind also keine Grenzen gesetzt. Die nachfolgende Liste zeigt, was sich mit Foliendruck alles machen lässt.
Beim Foliendruck werden Kunstofffolien, meist aus Polyvinylchlorid, auch kurz PVC genannt, bedruckt. Verwendet wird dazu Weich-PVC. Alternativ kommt auch Polypropylen (PP) oder Polyethylen (PE) zum Einsatz. Polyethylen (PE) findet jedoch eher selten Anwendung, da sich Druckmaterialien aus Polyvinylchlorid und Polypropylen durch die Ausprägung ihrer chemischen und mechanischen Eigenschaften merklich abheben und sie sich daher besser zur Herstellung von bedruckbaren Folien eignen. Beispiele für diese Eigenschaften sind unter anderem die Temperaturbeständigkeit und Festigkeit.
Folgende Faktoren spielen bei der Wahl des Bedruckmaterials, im Speziellen der bedruckbaren Folie eine wichtige Rolle:
Da abhängig von Art und Dauer der Anwendung unterschiedliche Anforderungen an die jeweiligen Folien gestellt werden, kommen unterschiedliche Folientypen zum Einsatz. Es gibt eine Vielzahl verschiedener Folientypen, die unter Anderem monomere, polymere, gegossene, sowie Blas- und Verbundfolien umfassen. Zur Weiterverarbeitung im Druck werden jedoch meist die monomeren, polymeren oder gegossenen Folien verwendet. Diese drei Folientypen lassen sich auch mit den Kunststoffen PVC oder PP herstellen. Die monomeren und polymeren Folien werden mithilfe von Walzen und dem Hinzugeben von Weichmachern hergestellt. Bei den gegossenen Folien wird der Kunststoff in seiner flüssigen Form verarbeitet. Dabei wird dieser dann auf lange Bahnen gegossen. Monomere Folien sind aufgrund ihrer fehlenden Molekülbindung chemisch weniger stabil. Die Moleküle der polymeren Folien hingegen sind miteinander verbunden, dadurch erhalten diese ihre Stabilität. Die Verzweigung und Vernetzung der Teilchen sind bei den gegossenen Folien am stärksten. Je nachdem, wie stark die Verbindungen der einzelnen Moleküle innerhalb des Folienstoffes sind, desto höher sind Flexibilität und Lebensdauer der jeweiligen Folie.
Monomere Folien | Polymere Folien | Gegossene Folien |
Art des Einsatzes:
|
|
|
Lebensdauer:
1 bis 3 Jahre |
bis zu 7 Jahre |
zwischen 10 und 15 Jahre |
Eigenschaften:
|
|
|
Geeignet für:
glatte, ebene Oberflächen |
ebene, leicht gewölbte Oberflächen |
unregelmäßige oder stark gewölbte Oberflächen |
Anwendungsbeispiele:
Etiketten, Hinweisschilder, Werbeschilder |
teilweise Fahrzeugverklebung, Verkehrsschilder |
Fahrzeugvollverklebungen oder Verklebungen an Fassaden |
Gerade wenn es um bedruckte Folien für den Außeneinsatz geht, wie etwa bei der Beklebung eines Fahrzeuges oder beim Anbringen einer Folie an einer Fassade, sollte das verwendete Produkt UV-beständig sein. Durch die UV-Strahlen der Sonne kann es auf Dauer zu Rissen im Material kommen, die wiederum die Flexibilität beeinträchtigen und sich somit negativ auf die Haltbarkeit auswirken.
Wie beim Bedruckstoff Papier gibt es auch bei den bedruckbaren Folien verschiedene Ausführungen. Die verschiedenen Folienarten bieten unterschiedliche Vorteile und eignen sich für bestimmte Anwendungszwecke mehr oder weniger gut. Eine kurze Beschreibung der gebräuchlichsten Folientypen im Foliendruck finden Sie in den folgenden Abschnitten.
Adhäsionsfolien sind selbsthaftende Folien, die ganz ohne Klebstoff auf Oberflächen haften. Vorteil dieser Folienart: Sie lassen sich leicht und ohne Rückstände wieder ablösen und sind somit gut wiederverwendbar. Die selbsthaftende Wirkung kommt durch sogenannte Van-der-Waals-Kräfte zustande – eine lockere molekulare Bindung. Zu beachten ist jedoch, dass die Haftbarkeit nicht nur von der Folie selbst, sondern auch von der Haftoberfläche abhängt.
Anders als bei der Adhäsionsfolie, besitzen selbstklebende Klebefolien eine dünne, transparente Klebstoffschicht, wie sie auch bei Klebebändern verwendet wird. Je nach Verwendung und Haltbarkeit gibt es Folien mit langhaftendem oder wieder ablösbarem Klebstoff. Hauptfunktion der selbstklebenden Folien ist der Schutz oder die Dekoration von Oberflächen. Beachten sollte man beim Anbringen, dass die Oberflächen trocken, sauber und fettfrei sind.
Diese Folie wird in erster Linie als Sicht- bzw. Blickschutz verwendet. Auf der Folie ist ein Lochraster angebracht, welches die Sicht nach außen ermöglicht und gleichzeitig ungewollte Blicke in den Innenraum abhält. Gerade bei der Beklebung von Fahrzeugfenstern ist die Lochfolie praktisch. Durch die nicht vollständig bedruckte Oberfläche ermöglicht sie trotzdem noch gute Sicht.
Im Video wird der Einsatz einer Lochfolie an einem Autofenster veranschaulicht. Neben einem kurzen Einblick in die Bedruckung der Folie erhält man hier eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur richtigen Anbringung auf der Oberfläche.
Wie der Name bereits schließen lässt, besitzt diese Folienart eine magnetische Seite, die ohne große Probleme auf allen metallischen Oberflächen haftet. Der große Vorteil der Magnetfolie ist ihre flexible Nutzungsmöglichkeit. Sie lässt sich völlig rückstandslos wieder entfernen und unkompliziert wechseln. Nachteil dieser Folienart: Kommt sie in Berührung mit anderen Magneten, kann sie unter Umständen ihre magnetische Wirkung verlieren.
Das Besondere an dieser Folienart ist ihre Lichtdurchlässigkeit. Diese durchscheinende Folie wird für Leuchtkästen oder beleuchtete Displays, also überwiegend in der Werbung, eingesetzt. Mithilfe von Backlit-Folien lassen sich so dieselben optischen Effekte erzielen wie bei Verwendung eines LED-Panels. Der Vorteil: Preislich ist diese Alternative günstiger.
Artikel unter Verwendung von Beiträgen von Frank Lohmann.
Erstmals erschienen 2013, letzte Aktualisierung 26.06.2019.