Ein Flachbettdrucker ist ein Drucker, der sich durch seinen tischartig flachen Druckbereich – auch Drucktisch oder Flachbett genannt – auszeichnet. Die Auflösung reicht von 72 dpi (dots per inch) bis ca. 2.400 dpi. Drucker dieser Art sind in der Lage, eine Vielzahl von Materialien zu verarbeiten:
Der Flachbettdrucker funktioniert wie ein Tisch, auf dem der Bedruckstoff (Substrat) aufliegt bzw. über den das Substrat läuft. Denn der Drucker kann sowohl Bogen oder starren Medien als auch Rollen verarbeiten. Gedruckt wird in der Regel mit Tinten aus Acrylmonomeren, die unter UV-Licht härten (polymerisieren). Drei Eigenschaften in der Funktion sind gleichzeitig Vorteile dieses Druckers:
Typischerweise werden Flachbettdrucker für kommerzielle Anwendungen eingesetzt, etwa in der Werbetechnik oder der Raumgestaltung für den Einzelhandel. Der Flachbettdruck ist oft ein Ersatz für den Siebdruck. Da keine Druckformen oder -platten hergestellt werden müssen, werden auch kleinere Stückzahlen, beispielsweise von Schildern, wirtschaftlich produziert. Manche Drucker können auch einen 3D-Prägeeffekt erzielen, entweder mit farbigen Tinten oder einem Klarlack.
Druckunternehmen, die einen Flachbettdrucker anschaffen möchten, haben die Auswahl zwischen verschiedenen Anbietern. Eine Auswahl von sieben Herstellern wird im Folgenden kurz vorgestellt:
Das japanische Unternehmen Canon wurde 1937 als Labor für optische Präzisionsinstrumente gegründet. Seit 1970 entwickelt Canon Kopier-, seit 1979 Drucksysteme. 2009 wurde der niederländische Hersteller Océ übernommen. Er ist heute im Canon-Portfolio für den Bereich der Digitaldruck-Hochleistungssysteme zuständig und bietet auch Flachbettdrucker an. Inwiefern sich Océ-Arizona-Geräte für den Einsatz bei einem Rundum-Dienstleister eignen, zeigt das folgende Praxisbeispiel.
Schwidder Kronau betreut als Rundum-Dienstleister im Druck unter anderem Großkunden wie Penny und Rewe. Das 22-köpfige Team bewältigt hochkomplexe und aufwendige Aufträge. Gleichzeitig muss Schwidder flexibel bleiben, um rasch auf die wechselnden Anforderungen und Wünsche – zwischen Einzelauftrag und Großprojekt, von Serienumstellung bis Sonderfertigung – der Kunden reagieren zu können. Das Unternehmen hat nach der ersten Rollen-Digitaldruckmaschine im Jahr 2005 sämtliche Technologiesprünge im Großformat mitgemacht; den UV-Druck ebenso wie den Plattendirektdruck. Hier haben sich besonders die Océ-Arizona-Drucksysteme von Canon bewährt.
Aufgrund der immer enger werdenden Timeline eines großen Neukunden entschied man sich bei Schwidder 2017 für die Investition in den neuen Océ Arizona 6170 XTS. Mit einer Leistung von bis zu 72 m² pro Stunde auf den unterschiedlichsten Materialien versorgt sie nun die vier Montage-Teams des Unternehmens mit großformatigen Schildern, Platten oder Pilonen. Dazu stehen heute insgesamt drei großformatige Platten- und fünf Rollendrucker bei Schwidder, darunter jeweils die Spitzenmodelle von Canon Océ aus den vergangenen Jahren: Arizona 460 GT und Arizona 360 CT. Zeitgleich wurde ein Zünd Digital Cutter angeschafft. Die Schweizer Präzisionsmaschine kommt mit einer Vielzahl von Materialien zurecht.
Die Durst Phototechnik AG mit Sitz in Brixen, Italien, wurde 1936 gegründet und ist Hersteller von Digitaldruck- und Fertigungstechnologien für industrielle Anwendungen in den folgenden Bereichen:
Mit den Digitaldruckmaschinen der Baureihe Gamma werden keramische Wand- und Bodenfließen dekoriert. Die Rollen- und Flachbettdruck-Anlagen der Serie Rho gestalten Verpackungen, Interieurs und Beschilderungen.
Die japanische Fujifilm Holdings K. K. gliedert sich in die drei Geschäftsbereiche Imaging, Information und Dokumentenverwaltung. Dank zahlreicher Tochtergesellschaften, Beteiligungen, Produktions- und Forschungseinrichtungen ist das Angebot des Konzerns für die grafische und Druckindustrie (Bereich Information) breit:
2017 gab Fujifilm die Markteinführung eines weiteren UV-Flachbettdruckers der Acuity-Familie bekannt: Mit einem Spitzendurchsatz von 23 m² pro Stunde ist die neue Acuity 15 besonders für kleinere Volumina geeignet. Im Bereich von Proofs, Prototypen und thermoverformbaren Bedruckstoffen bietet sie sich auch als Entlastung vorhandener Anlagen bei größeren Druck-Dienstleistern an. Als Tinten werden das Uvijet-KN-Mehrzwecksystem und das Uvijet-KV-System für Thermoformanwendungen angeboten, beide mit CMYK plus weißer Tinte.
Die japanische Mimaki Engineering Co. Ltd. wurde 1975 gegründet und stellt Großformat-Tintenstrahldrucker (Flachbettdrucker und Rollenanlagen) sowie Schneideplotter für industrielle Anwendungen her. Ihre Anlagen für die Marktsegmente Werbetechnik, Industrieproduktion und Textildruck können u. a. folgende Substrate bedrucken:
Die japanische Roland Digital Group Corporation (DG) wurde 1981 als Amdek Co. Ltd. gegründet. Ihre Produkte werden vor allem in der medizinischen und grafischen Industrie eingesetzt:
Einen Eindruck von der Flachbettdrucker-Serie VersaUV S von Roland DG gibt das folgende Video. Laut Hersteller bedrucken die UV-Flachbettdrucker der S-Serie nahezu jedes Objekt: Nicht nur starr können die Medien sein oder bis zu 100 kg/m² schwer, sondern auch bis zu 200 mm hoch. Als Beispiele für Anwendungen werden genannt:
Dementsprechend vielfältig sind die Bedruckstoffe, die verarbeitet werden können. Weiße Tinte ermöglicht Vollfarbdrucke auf transparenten oder dunklen Oberflächen. Mit Gloss-Tinte können Relief- oder Prägedruckeffekte auf matten sowie glänzenden Oberfläche erzielt werden. Welche Maschinen zur Auswahl stehen und worin sie sich unterscheiden, zeigt das Video ebenfalls:
Das schweizerische Unternehmen Swiss-Q-Print stieg 2007 mit einem neuentwickelten UV-Flachbettdrucker in das Geschäft ein. Heute ist die Aktiengesellschaft mit Sitz in Kriessern als Hersteller von Digitaldrucksystemen für die Gestaltung unterschiedlicher Oberflächen etabliert. Alle Anlagen bieten ein zwei Meter tiefes Flachbett; die Produkte gliedern sich in drei Linien:
Die Buch- und Offsetdruckerei Häuser KG in Köln erweiterte ihr Portfolio auf dem Bereich des Digital- und Großformatdrucks sukzessive, um die wachsende Nachfrage nach individualisierten Produkten, Kleinst- und Kleinauflagen befriedigen zu können. Als neues Flachbettdrucksystem wurde 2018 die Nyala LED in Betrieb genommen. Sie kommt für das Bedrucken von Platten, Schildern und Tafeln (z. B. aus Acryl, Alu, Kapa-Plast) zum Einsatz.
Das US-amerikanische Unternehmen EFI (Electonics for Imaging Inc.) wurde 1989 gegründet. Sein Angebot gliedert sich in vier Bereiche:
Mit dem Vutek HS125 F4 und dem HS100 F4 wurden 2018 zwei neue Hybride aus Flachbett- und Rollendruckmaschinen vorgestellt. Sie sind für die Produktion von Außenwerbung gedacht.
02.05.2018