Unter dem Begriff “Drucktechnik” ist per definitionem jedes Verfahren zu verstehen, das dazu dient, Druckfarben auf ein Substrat zu übertragen und so eine Druckvorlage zu vervielfältigen. Als Substrat oder Bedruckstoff kann neben Papier jedes Material zum Einsatz kommen, das sich bedrucken lässt: von Baumwolle über Folie bis hin zu Keramik. Die Verfahren unterscheiden sich in den folgenden Punkten:
Auch der UV-Druck wird mitunter als Druckverfahren bezeichnet. Zwar handelt es sich dabei streng genommen um eine Methode zur Trocknung der Druckfarbe, der Vollständigkeit halber soll sie jedoch neben den oben genannten auf dieser Seite vorgestellt werden.
Weitere Basis-Informationen zu den Themen Datenerstellung, Druck und Weiterverarbeitung finden Sie in unserem E-Dossier “Grundlagenwissen Drucktechnik”.
Der Inhalt im Überblick:
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Immer wieder wird online eine Übersetzung des Wortes Drucktechnik ins Englische, Französische oder Italienische gesucht. Deshalb gibt die folgende Tabelle einen Überblick über relativ gebräuchliche Vokabeln für Drucktechnik, jedoch ohne Anspruch auf Vollständigkeit:
Drucktechnik auf Englisch |
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Drucktechnik auf Französisch |
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Drucktechnik auf Italienisch |
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Fachbegriffe und Schlagworte der Drucktechnik sammelt unser Glossar. Sie finden es, wenn Sie in der Menüleiste auf “Wissen” und im Drop-Down-Menü auf den Punkt “Glossar” gehen. Auch kurze Erklärungen der Begriffe stehen bereit. Möchten Sie mehr zu einem Thema lesen, klicken Sie auf den Begriff. So erreichen Sie einen ausführlichen Artikel und zudem die aktuellsten Nachrichten zum Thema.
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Berücksichtigt man alle Drucktechniken, die auch im künstlerischen Bereich angewendet werden, so gibt es viele Möglichkeiten, Text und Bild auf Papier oder ein anderes Substrat zu drucken. (Man denke nur an den Siebdruck, Lithografie oder Steindruck und an den Hochdruck mittels Handpresse.) Im Folgenden werden die gängigsten Methoden der industriellen Druckproduktion vorgestellt, sechs Druck- und ein Trocknungsverfahren.
Spricht man vom Buchdruck als Drucktechnik, so ist nicht automatisch der Druck von Büchern gemeint: Unter dem klassischen Buchdruck versteht man ein Hochdruckverfahren, also ein Druckverfahren, bei dem die zu druckenden Partien auf der Druckform erhaben dargestellt sind. Zusammengefasst besteht das Buchdruck-Verfahren aus den folgenden drei Schritten:
Da die Farbe ohne Umweg (z. B. über ein Gummituch wie etwa beim Offsetdruck) auf das Papier übertragen wird, spricht man auch von einem direkten Druckverfahren.
Der Buchdruck steht in der Tradition von Johannes Gutenberg. Seine Innovation bestand darin, dass er bewegliche Lettern einsetzte, die seriell gefertigt werden konnten. Damit ebnete Gutenberg den Weg für das Buch zum Massenprodukt.
Ein Video zur Funktionsweise des Buchdrucks sowie nähere Informationen zu seiner Entwicklung und seinem Stellenwert heute finden Sie auf unserer Themenseite:
⇒ www.print.de/thema/buchdruck/
Unter „Digitaldruck“ versteht man nicht nur eine Drucktechnik, sondern verschiedene Druckverfahren, die allesamt keine feste bzw. statische Druckform benötigen: Alle Informationen werden in Form eines digitalen Datensatzes an den Rechner der Druckmaschine übertragen und von ihr direkt auf den Bedruckstoff. Da es so keinen Kontakt zwischen Träger und Papier geben kann, zählt der Digitaldruck zu den Non-Impact-Verfahren (NIP).
Der große Vorteil des Digitaldrucks: Jede Seite kann einen anderen Inhalt haben. Damit eignet er sich insbesondere für kleine oder personalisierte Auflagen, beispielsweise für die Produktion von Fotobüchern. Doch auch der Etiketten- und Verpackungsdruck sind Märkte, in denen der Digitaldruck – mit seinen Möglichkeiten für Testserien oder gezielte Kundenansprachen – mehr und mehr an Bedeutung gewinnt.
Weitere Informationen, einen Vergleich mit dem Offsetdruck und nähere Informationen zur Weiterverarbeitung von Digitaldrucken finden Sie auf unserer Themenseite:
⇒ www.print.de/thema/digitaldruck/
Eine der bekanntesten digitalen Drucktechniken ist der Inkjet. Er funktioniert nach dem Matrixprinzip, das heißt, dass das Druckbild durch den gezielten Abschuss bzw. das Ablenken kleiner Tintentröpfchen erzeugt wird. Man unterscheidet die folgenden beiden Techniken:
Wie die beiden Drucktechniken im Detail funktionieren, wo Anwendungsgebiete und Zukunftspotential des Inkjets liegen, erfahren Sie auf unserer Themenseite:
Die Drucktechnik Flexodruck zählt zu den direkten Hochdruckverfahren. Mit „direkt“ ist gemeint, dass die Druckform die Farbe ohne Umweg auf das Substrat überträgt. „Hochdruckverfahren“ bedeutet, dass die zu druckenden Partien als Erhöhungen auf der Druckform dargestellt sind. Als Druckformen kommen flexible Platten aus elastischem Fotopolymer oder Gummi zum Einsatz, sie geben der Technik auch ihren Namen.
Der Flexodruck basiert auf zwei Walzen, die sich in entgegengesetzter Richtung drehen und sich dabei an einer Stelle berühren. Die wesentlichen Komponenten und ihre Funktionen sind:
Einen Eindruck von der Funktionsweise des Flexodrucks gibt auch das Video auf unserer Themenseite. Dort erfahren Sie außerdem, wie vielfältig die Anwendungsgebiete sind – von Klebefolien über Wellpappe bis hin zu Tapeten – und worin der Experte Prof. Dr. Martin Dreher die Zukunft des Verfahrens sieht:
⇒ www.print.de/thema/flexodruck/
Der Offsetdruck ist die qualitativ und produktionstechnisch am weitesten ausgereifte Drucktechnik. Ihr Prinzip besteht darin, dass die Druckfarbe von der Druckplatte auf ein Gummi-Drucktuch übertragen wird und von dort auf das Substrat (indirektes Druckverfahren). Der Offset hat einen Anteil von über 70 % am weltweiten Druckvolumen, das jährlich bei über 400 Mrd. Euro liegt. Es gibt zwei Verfahrensvarianten:
Woran man den Offsetdruck erkennt und welche Standards es u. a. für das farbliche Ergebnis und die Qualität gibt, erfahren Sie auf unserer Themenseite:
⇒ www.print.de/thema/offsetdruck/
Der Tiefdruck ist eine Drucktechnik, bei der die zu druckenden Elemente in die Druckform eingetieft – also als Vertiefungen dargestellt – sind. Seine Funktionsweise zeigt die untenstehende Grafik, sie lässt sich zusammengefasst mit den folgenden drei Schritten beschreiben:
Wird ein weniger saugfähiger Bedruckstoff verwendet als Papier – beispielsweise Kunststoff –, dann überträgt elektrostatische Aufladung die Farbe. Der industrielle Tiefdruck arbeitet ausschließlich mit Rakel und Druckzylindern, im nicht-industriellen kommen auch Druckplatten zum Einsatz.
Ein Video zur Funktionsweise des Tiefdrucks finden Sie ebenfalls auf unserer Themenseite sowie nähere Informationen über die Qualität der Drucktechnik und die Arbeitswelt Tiefdruck:
⇒ www.print.de/thema/tiefdruck/
Mit dem UV-Druck bezeichnet man nicht eine Drucktechnik, die sich durch ihre Methode des Bedruckens von anderen unterscheidet, sondern ein Verfahren zur anschließenden Trocknung der Druckfarben. Sprich: deren schlagartige Aushärtung unter UV-Licht. Diese kann in verschiedenen Verfahren wie Offset-, Flexo- oder Digitaldruck zum Einsatz kommen. Daraus ergeben sich zwei grundlegende Vorteile:
UV-Farben, -Tinten oder -Lacke werden also auf den Bedruckstoff aufgetragen und anschließend der UV-Strahlung ausgesetzt. Sie löst die darin – genauer: in den enthaltenen Fotoinitiatoren – eine Polymerisation aus. Durch diese Reaktion härten die Farben schlagartig aus, ohne in das Substrat einzudringen.
Nähere Informationen zum UV-Druck und seinen Anwendungsgebieten sowie den Vor- und Nachteilen des LED-UV-Drucks finden Sie auf unserer Themenseite:
⇒ www.print.de/thema/uv-druck/
Welche Produkte erzeugt die Drucktechnik? Über Buch und Zeitung hinaus bietet der Markt zahlreiche weitere Dinge, die sich in ihrer Form und Herstellung stark unterscheiden können. Neben den Druckverfahren haben die Bedruckstoffe einen entscheidenden Einfluss auf die Gestaltung. Und es gibt zahlreiche Werkstoffe, die sich bedrucken lassen. Dementsprechend ist Print in die Herstellung diverser Alltagsgegenstände involviert; einige Beispiele sind etwa die folgenden:
Materialien, die als Bedruckstoffe infrage kommen, und weiterführende Informationen zu Besteuerung sowieImpressumspflicht von Druckprodukten finden Sie auf unserer Themenseite:
⇒ www.print.de/thema/druckerzeugnisse/
Insgesamt 13 Messen zählen zu den relevantesten weltweit rund um die Drucktechnik und Medienbranche. Ausführliche Informationen dazu und alle Termine bietet unsere Seite über Druck-Messen, die wichtigsten Fakten fasst die nachfolgende Tabelle zusammen:
Drucktechnik-Messe und Ort | Rhythmus | Fachbereiche |
All in Print, Shanghai | alle 2 Jahre |
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China Print, Bejing | alle 4 Jahre |
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Drupa, Düsseldorf | alle 4 Jahre |
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Empack, Dortmund | 2018 gestartet, voraussichtlich jährlich |
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Expoprint, São Paulo | alle 4 Jahre |
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Fachpack, Nürnberg | jährlich, pausiert alle 3 Jahre |
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Fespa (wechselnde Orte) | jährlich |
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Hunkeler Innovationdays, Luzern | alle 2 Jahre |
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IFRA World Publishing Expo (wechselnde Orte) | jährlich |
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InPrint (wechselnde Orte) | alle 2 Jahre |
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Labelexpo Europe, Brüssel | alle 2 Jahre |
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Print, Chicago | jährlich |
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Viscom, Düsseldorf/Frankfurt im Wechsel | jährlich |
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Den Einstieg in die Berufswelt der Drucktechnik bieten eine Ausbildung oder ein Studium, nach der Lehre gibt es verschiedene Möglichkeiten zur weiteren Qualifizierung. Welche Berufe zur Auswahl stehen und auf welchem Weg man einen Job in der Drucktechnik finden kann, zeigen die nächsten Absätze.
Wer sich für eine Ausbildung interessiert, die unmittelbar mit der Drucktechnik zu tun hat, sollte sich über den Beruf des Medientechnologen informieren. Er ist aus dem des Druckers und dem des Buchbinders hervorgegangen. Heute gliedert sich das Berufsbild in die folgenden drei Ausbildungsberufe:
Weitere Berufe, die zumindest mittelbar mit der Drucktechnik zu tun haben, sind beispielsweise Mediengestalter und Packmitteltechnologe.
Informationen zu den drei Schwerpunkten und den Verdienstmöglichkeiten des Medientechnologen finden Sie auf unserer Themenseite:
⇒ www.print.de/thema/medientechnologe/
Nach einer Ausbildung im Bereich Druck – etwa zum Medientechnologen oder Mediengestalter – gibt es drei Möglichkeiten für eine Weiterbildung in der Drucktechnik: die Qualifikation zum Industriemeister, Medienfachwirt oder Techniker. Sie unterscheiden sich sowohl durch Inhalt und Umfang der Bildungsmaßnahme als auch durch die Instanz, die die Prüfung abnimmt. Die nachfolgende Tabelle stellt die Hauptpunkte zusammen:
Industriemeister | |
Voraussetzungen | abgeschlossene Ausbildung und Berufserfahrung im Bereich Druck |
Inhalte der Weiterbildung |
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Dauer der Weiterbildung |
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Anbieter der Maßnahme/Prüfungsinstanz | Industrie- und Handelskammern (IHK) |
Aufgaben eines Industriemeisters |
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Gehalt eines Industriemeisters | um 3.000 Euro (brutto), abhängig von Branche und Fachrichtung |
Medienfachwirt Print/Digital | |
Voraussetzungen |
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Inhalte der Weiterbildung |
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Dauer der Weiterbildung |
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Anbieter der Maßnahme/Prüfungsinstanz |
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Aufgaben eines Medienfachwirts |
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Gehalt eines Medienfachwirts | durchschnittlich 2.800 Euro (brutto), abhängig von Branche und Betrieb |
Druck- und Medientechniker | |
Voraussetzungen | abgeschlossene Berufsausbildung und Berufserfahrung im Bereich Druck |
Inhalte der Weiterbildung |
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Dauer der Weiterbildung |
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Anbieter der Maßnahme/Prüfungsinstanz | Fachschulen der Berufsschulen |
Aufgaben eines Technikers |
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Gehalt eines Technikers | durchschnittlich 2.500 Euro (netto), anhängig von Branche und Betrieb |
Wer sich für das Studium der Drucktechnik entscheidet, befasst sich sowohl mit Print- als auch mit audiovisuellen und digitalen Medien. Hauptgebiet ist die Produktionstechnik, hinzu kommen wirtschaftliche und gestalterische Hintergründe. Dementsprechend ist eine Begabung auf naturwissenschaftlichem Gebiet (Mathematik, Physik, Chemie, Informatik) eine wichtige Voraussetzung, gestalterische und betriebswirtschaftliche Vorkenntnisse erleichtern den Einstieg zudem. Die wichtigsten Elemente des Studiums sind:
Voraussetzung für das Studium an einer Universität oder Fachhochschule ist ein Meistertitel oder die Weiterbildung zum Medienfachwirt. Den Abschluss des Studiums bildet die Bachelor- oder – weiterführend – Masterprüfung.
Wenn Sie auf der Suche nach einem Job in der Drucktechnik sind, sollten Sie – egal, ob Sie sich für einen Lehr- oder Studienberuf interessieren – regelmäßig auf dem Stellenmarkt von print.de vorbeischauen. Hier finden Sie die aktuellsten Angebote aus allen Bereichen der grafischen Industrie. Die Stellenausschreibungen kommen direkt von den Unternehmen und können auf die folgenden Arten gefiltert werden:
⇒ Zum print.de-Stellenmarkt gelangen Sie hier.
14.06.2019