Druckmaschinen


Druckmaschinen sind das Herz der grafischen Industrie. Welche Maschinen es gibt, die wichtigsten Hersteller, Messen + Jobs, News: Hier!

Ohne die Druckmaschine (englisch printing machine oder printing press) müssten wir im Alltag auf vieles verzichten: Die Zeitung zum Frühstück, hübsche Fließen im Badezimmer oder erschwingliche bunte Kleider im Schrank sind nur wenige Dinge, die die Druckindustrie automatisiert gestaltet. Doch wer hat eigentlich die Druckmaschine erfunden? Welche Arten von Anlagen gibt es, wie findet eine Druckerei zur passenden Maschine und welchen Beruf kann man ergreifen, wenn man täglich damit zu tun haben möchte? Das erfahren Sie auf dieser Seite. Außerdem halten wir Sie hier mit aktuellen News aus der Branche auf dem Laufenden.

Inhaltsverzeichnis:

Wer hat die Druckmaschine erfunden?

Als Erfinder der mechanisch arbeitenden Druckmaschine gilt der Buchdrucker Friedrich Koenig. Er stellte 1812 zusammen mit Andreas Bauer die erste Zylinderdruckmaschine vor. Zwar verwendete bereits Johannes Gutenberg im 15. Jahrhundert eine modifizierte Spindelpresse zum Drucken. Dabei handelte es sich allerdings nicht um eine Maschine, sondern um ein von Hand betriebenes Gerät. Hier ein Überblick über die weiteren Entwicklungsstufen:

1783 erstes Patent auf eine Druckmaschine für den Textil-Tiefdruck von Thomas Bell (England)
1836 Boston-Tiegelpresse/Bostonpresse für den Buchdruck (Hochdruck) von Isaac Adams und Everett James Ellis patentiert
ab 1846 Die Rotationsdruckmaschine des Amerikaners Richard March Hoe ersetzte die Zylinderdruckmaschine.
1860 Patent auf eine Tiefdruckrotationsmaschine für den beidseitigen Druck von Auguste Godchaux (Frankreich)
1904 Der Amerikaner Ira W. Rubel und der in den USA lebende deutsche Immigrant Caspar Hermann erfanden den Offsetdruck.
1912 Maschinenkonstruktionen für Anilindruckwerke (heute: Flexodruck) von Windmöller & Hölscher sowie Strachan & Henshaw
1913 Bau der ersten Druckmaschine für den Rollenoffset überhaupt in der Vogtländischen Maschinenfabrik in Plauen.
1954 Die erste Zentralzylinder-Flexodruckmaschine von Windmöller & Hölscher geht für die Bedruckung von Zellglas in die USA.
Anfang der 1970er-Jahre IBM betreibt die ersten funktionsfähigen Geräte für den Inkjet.

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Die Geschichte der Druckmaschine im Museum erleben

Wer historische Druckmaschinen und ihre Geschichte im Museum erleben möchte, hat deutschlandweit die Auswahl zwischen verschiedenen Adressen. Am bekanntesten ist das Druckkunst-Museum in Leipzig. Hier die wichtigsten Informationen zu neun Museen, die Druckmaschinen zeigen, in alphabetischer Reihenfolge der Standorte:

  • Deutsches Technikmuseum Berlin, Abteilung Schreib- und Drucktechnik – derzeit wegen Modernisierung geschlossen: Trebbiner Straße 9 in 10963 Berlin-Kreuzberg, Tel. +49 (0) 30 90254-0
  • Landesmuseum Darmstadt, Abteilung Schriftguss/Satz/Druckverfahren: Kirschenallee 88 in 64293 Darmstadt, Tel. +49 (0) 6151 1657-111
  • Museum der Arbeit Hamburg: Wiesendamm 3 in 22305 Hamburg, Tel. +49 (0) 40 4281330
  • Buchdruckmuseum Hannover: Limmerstraße 43 in 30451 Hannover, Tel. +49 (0) 511 2208253
  • Druckkunst-Museum Leipzig: Nonnenstraße 38 in 04229 Leipzig, Tel. +49 (0) 341/2 31 62-0
  • Gutenberg-Museum Mainz: Liebfrauenplatz 5 in 55116 Mainz, Tel. +49 (0) 6131 12-2640
  • Deutsches Museum München, Abteilung Drucktechnik – wird derzeit saniert, Wiedereröffnung 2020: Museumsinsel 1 in 80538 München, Tel. +49 (0) 89 2179-333
  • Druckmuseum Rendsburg: Arsenalstr. 2 – 10 in 24768 Rendsburg, Tel. +49 (0) 4331 331336
  • Pavillon-Presse Weimar: Scherfgasse 5 in 99423 Weimar, Tel. + 49 (0) 3643 535-44
Druckmaschine im Druckkunst-Museum Leipzig von Berliner Maschinenbau AG (1928)
Historische Druckmaschine im Druckkunst-Museum Leipzig: eine Schnellpresse der Berliner Maschinenbau AG aus dem Jahr 1928.

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Welche Arten von Druckmaschinen gibt es?

Druckmaschinen werden auf drei verschiedene Arten klassifiziert:

  1. nach Art der Erzeugung des Anpressdrucks
  2. nach dem Bedruckstoff, den sie verarbeiten können
  3. nach dem Druckverfahren, das sie anwenden

Dementsprechend trägt jede Druckmaschine drei Merkmale, die – je nach Hersteller – einzeln oder in Kombination für die Bezeichnung verwendet werden. Deshalb erklären die folgenden Absätze jede der drei Druckmaschinen-Arten für sich.

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Druckmaschinen-Arten nach Erzeugung des Anpressdrucks

Den Anpressdruck zwischen Bedruckstoff und Farbe können Druckmaschine durch verschiedene Methoden erzeugen, nach denen die Maschinen unterschieden werden:

  • Fläche gegen Fläche: sog. Tiegeldruckpressen
  • Zylinder gegen Fläche: sog. Zylinderdruckpressen
  • Zylinder gegen Zylinder: sog. Rotationsdruckmaschinen

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Druckmaschinen-Arten nach Bedruckstoff

Grundsätzlich unterscheiden sich Druckmaschinen in der Verarbeitung des Bedruckstoffs von der Rolle oder vom Bogen. Der Bogendruck ist das ältere Verfahren, der Rollendruck das produktivere. Unterscheidet man die Bedruckstoffe nach den Materialien, ergibt sich eine große Vielfalt der Druckmaschinen für:

  • Etiketten
  • Folie, z. B. für Verpackungen
  • Glas
  • Holz, z. B. für Innenraumgestaltung
  • Karton
  • Keramik, z. B. für Fließen
  • Kunststoffe
  • Papier, z. B. Bücher, Flyer, Zeitungen
  • Schilder, z. B. Kfz-Kennzeichen
  • Textilien
  • Wellpappe

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Druckmaschinen-Arten nach Druckverfahren

Im Produktionsdruck kommen die folgenden Druckverfahren zum Einsatz, für die es spezielle Druckmaschinen gibt:

Heidelberg: Versafire EV
Aktuelle Druckmaschine von Heidelberg: Die Versafire EV produziert Digitaldruck vom Bogen. (Bild: Heidelberger Druckmaschinen AG)

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Wo findet man die passende Druckmaschine?

Der Kauf einer Druckmaschine will wohlüberlegt sein, und nach welchen Kriterien die Entscheidung fällt, hängt immer von den individuellen Voraussetzungen und Anforderungen eines Betriebs ab. Dementsprechend gibt es verschiedene Wege, die passende Anlage zu finden. Vor einem Neukauf informieren die Hersteller ihre Kunden an den jeweiligen Standorten oder auf Fachmessen. Doch auch der Gebrauchtmaschinenhandel kann zum Ziel führen. Wie ein Unternehmen zur passenden Druckmaschine kommen kann, klären die nächsten Absätze.

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Druckmaschinenhersteller im Überblick

Zahlreiche Druckmaschinenhersteller bieten Anlagen für die verschiedenen Druckverfahren und Bedruckstoffe. Hier die weltweit bekanntesten im Überblick:

  • Beiren (Peking, China): Bogen- und Rollenoffset
  • Canon (Tokio, Japan): Digitaldruck
  • Durst Group (Brixen, Italien): Etiketten-, Großformat-, Keramik-, Textil- und Verpackungsdruck
  • EFI (Fremont, USA): Inkjet für Supergroßformat-, Großformat-, Keramik- und Etikettendruck
  • Fujifilm (Tokio, Japan): Inkjet
  • Heidelberger Druckmaschinen AG (Wiesloch, Deutschland): Bogenoffset und Digitaldruck
  • HP (Palo Alto, USA): Digitaldruck für Akzidenz-, Etiketten-, Großformat-, Verpackungsdruck und Print on Demand
  • Kodak (Rochester, USA): Digital-, 3D-Druck, Offset-CTP
  • Koenig & Bauer AG (Würzburg, Deutschland): Bogen- und Rollenoffset, Digital-, Flexo-, Siebdruck
  • Komori (Tokio, Japan): Digital-, Bogen- und Rollenoffsetdruck
  • Konica Minolta (Tokio, Japan): Inkjet
  • Landa (Rehovot, Israel): Digitaldruck mit Nanografie-Technologie
  • Manroland Goss (Augsburg, Deutschland): Offset
  • MPS Systems (Arnhem, Niederlande): Flexo-, Hybriddruck und Offset für Etiketten- und Verpackungsdruck
  • Ryobi (Fuchū, Japan): Offset
  • Screen Europe (Amstelveen, Niederlande): Inkjet von Rolle und Bogen für Etiketten-, Großformat- und Verpackungsdruck
  • Windmöller & Hölscher (Lengerich, Deutschland): Flexo- und Tiefdruckmaschinen für Verpackungsdruck
  • Xeikon (GZ Eede, Niederlande): Digitaldruckmaschinen für Akzidenz-, Faltschachtel- und Etikettendruck
  • Xerox (Norwalk, USA): Digitaldruck

Einen detaillierten Überblick über den aktuellen Markt bietet das E-Dossier “350 Druckmaschinen für den Offsetdruck” – von A wie Akiyama bis Z wie Zirkon.

⇒ Weitere Informationen zum E-Dossier “350 Druckmaschinen für den Offsetdruck” erhalten Sie hier.

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Übersicht zu Druckmaschinen-Messen

Einen Überblick über den aktuellen Markt verschafft neben den hauseigenen Veranstaltungen oder Show-Rooms der Hersteller eine Reihe von Druckmaschinen-Messen. Die weltgrößte Fachmesse für die Print- und Druckmedienindustrie ist die Drupa in Düsseldorf, dort findet sich auch das breiteste Angebot. Die folgende Tabelle bietet eine Übersicht über Messen und die wichtigsten Infos:

Druckmaschinen-Messen nächste Termine jeweilige Fachbereiche
Drupa Düsseldorf 16. – 26. Juni 2020
  • Druck- und Medienvorstufe
  • Druckmaschinen
  • Druckweiterverarbeitung
Empack Dortmund 08. – 09. Mai 2019
  • Packmittel & -stoffe
  • Verpackungstechnik & -maschinen
  • Kennzeichungs- & Markiertechnologie
  • Druck- und Etikettiermaschinen
  • Verpackungsdienstleistungen
Fespa München 14. – 17. Mai 2019
  • digitaler Großformatdruck
  • Siebdruck
  • Textildruck
  • Werbetechnik
IFRA Berlin 8. – 10. Oktober 2019
  • Druckvorstufe
  • Druckplatten und -maschinen
  • Papiere und Farben
  • Versandraumsysteme
  • Management und Organisation
InPrint München 12. – 14. November 2019
  • Spezialdruck
  • Siebdruck
  • Digitaldruck
  • Inkjet
  • 3D-Druck
Labelexpo Brüssel 24. – 27. September 2019
  • digitale und herkömmliche Druckmaschinen
  • Etikettier- und Verpackungsmaterialien
  • Druckvorstufen- und Plattenherstellungstechnologie
  • Endfertigung und Veredelung
  • Prüfmittel
  • Etikettenapplikationssysteme
  • Geräte und Anlagen zum Stanzen, Prägen, Schneiden
  • Druckfarben und Beschichtungen
  • RFID- und Sicherheitslösungen
  • Software

⇒ Hier: Mehr Informationen über diese + weitere Messen der Druckbranche.

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Ankauf und Verkauf von gebrauchten Druckmaschinen

Im Interview mit Deutscher Drucker berichtet Ammar Allaoui, Geschäftsführer des Gebrauchtmaschinenhändlers Allaoui Graphic Machinery GmbH (Aachen), wie der Ankauf und Verkauf von gebrauchten Druckmaschinen abläuft. Zusammengefasst besteht der Prozess aus drei Schritten:

  1. Druckerei und Händler werden sich über den Rahmen des Geschäftes (Abwicklung, Fristen, Preis etc.) einig
  2. entweder übernimmt der Händler die Maschine zur Überholung oder er verkauft sie direkt an eine neue Druckerei
  3. der Händler demontiert die Maschine und liefert sie an den neuen Standort

So einfach, wie die Theorie klingt, ist die Praxis – wie so oft – nicht. Im Idealfall wird direkt vom alten Standort an den neuen Besitzer geliefert. Doch der Profi weiß: “Oft erwartet eine Druckerei eine neue Maschine, die einen festen Liefertermin hat. Sollte die Gebrauchtmaschine bis dahin durch den Händler nicht verkauft sein, muss dieser Händler die Infrastruktur haben, diese Maschine tatsächlich dann abzubauen und auf Lager zu stellen”, sagt Allaoui. Eine weitere wichtige Aufgabe sei es, dafür zu sorgen, dass sein Angebot an Gebrauchtmaschinen den Bedürfnissen der Kunden entspricht. “Wie es der Name schon sagt: Eine gebrauchte Maschine ist keine Maschine, die man neu baut – also by order, wie der Kunde sie haben möchte.” Deshalb sieht er es als seine Herausforderung, eine möglichst breite Auswahl zu bieten. Auch mit Modifizierungen von bestehenden Maschinen kann der Händler den Kundenwünschen unter Umständen entgegenkommen. Das vollständige Interview können Sie hier als Video anschauen:

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Arbeitswelt Druckmaschine

In der Druckerei arbeiten Medientechnologen (früher: Drucker) der Fachrichtungen Druck und Siebdruck. Sie richten Druckmaschinen ein, bedienen sie und steuern den Druckprozess. Doch es gibt noch andere Berufe, die im direkten Zusammenhang stehen: Der Industriemechaniker baut einzelne Komponenten zu Anlagen zusammen, programmiert und kontrolliert die grundlegenden Funktionen. Der Mechatroniker oder Elektroniker für Betriebstechnik installiert, wartet und repariert die Maschinen.

⇒ Weitere Infos über die Ausbildung und den Beruf des Medientechnologen.

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Video: Ausbildung bei Heidelberger Druckmaschinen

Was angehende Medientechnologen Druck in der Ausbildung bei Heidelberger Druckmaschinen erwartet, zeigt das folgende Video. Drei Azubis lassen sich bei der Arbeit an der Ausbildungsmaschine, einer Zweifarben-Speedmaster, über die Schulter schauen und berichten über die Lehrinhalte. In ihrer Ausbildung durchlaufen sie alle Stationen einer Druckerei, von der Vorstufe bis zur Produktion. Auch das Einrichten und die Wartung der Maschinen gehören dazu.

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So finden Sie einen Job an der Druckmaschine

Wer einen Job an der Druckmaschine oder generell in einem Bereich der grafischen Industrie sucht, sollte regelmäßig auf dem Stellenmarkt von print.de vorbeischauen. Dort werden Sie zuverlässig informiert: Die Stellenangebote auf unserer Seite stammen direkt von den Unternehmen und sind nach Aktualität gelistet. Sie können nach Beruf sowie nach Ort oder Postleitzahl gefiltert werden.

⇒ Freie Stellen finden Sie hier im Stellenmarkt auf print.de.

Artikel erschienen am 19.12.2018.