Als Erfinder der mechanisch arbeitenden Druckmaschine gilt der Buchdrucker Friedrich Koenig. Er stellte 1812 zusammen mit Andreas Bauer die erste Zylinderdruckmaschine vor. Zwar verwendete bereits Johannes Gutenberg im 15. Jahrhundert eine modifizierte Spindelpresse zum Drucken. Dabei handelte es sich allerdings nicht um eine Maschine, sondern um ein von Hand betriebenes Gerät. Hier ein Überblick über die weiteren Entwicklungsstufen:
1783 | erstes Patent auf eine Druckmaschine für den Textil-Tiefdruck von Thomas Bell (England) |
1836 | Boston-Tiegelpresse/Bostonpresse für den Buchdruck (Hochdruck) von Isaac Adams und Everett James Ellis patentiert |
ab 1846 | Die Rotationsdruckmaschine des Amerikaners Richard March Hoe ersetzte die Zylinderdruckmaschine. |
1860 | Patent auf eine Tiefdruckrotationsmaschine für den beidseitigen Druck von Auguste Godchaux (Frankreich) |
1904 | Der Amerikaner Ira W. Rubel und der in den USA lebende deutsche Immigrant Caspar Hermann erfanden den Offsetdruck. |
1912 | Maschinenkonstruktionen für Anilindruckwerke (heute: Flexodruck) von Windmöller & Hölscher sowie Strachan & Henshaw |
1913 | Bau der ersten Druckmaschine für den Rollenoffset überhaupt in der Vogtländischen Maschinenfabrik in Plauen. |
1954 | Die erste Zentralzylinder-Flexodruckmaschine von Windmöller & Hölscher geht für die Bedruckung von Zellglas in die USA. |
Anfang der 1970er-Jahre | IBM betreibt die ersten funktionsfähigen Geräte für den Inkjet. |
Wer historische Druckmaschinen und ihre Geschichte im Museum erleben möchte, hat deutschlandweit die Auswahl zwischen verschiedenen Adressen. Am bekanntesten ist das Druckkunst-Museum in Leipzig. Hier die wichtigsten Informationen zu neun Museen, die Druckmaschinen zeigen, in alphabetischer Reihenfolge der Standorte:
Druckmaschinen werden auf drei verschiedene Arten klassifiziert:
Dementsprechend trägt jede Druckmaschine drei Merkmale, die – je nach Hersteller – einzeln oder in Kombination für die Bezeichnung verwendet werden. Deshalb erklären die folgenden Absätze jede der drei Druckmaschinen-Arten für sich.
Den Anpressdruck zwischen Bedruckstoff und Farbe können Druckmaschine durch verschiedene Methoden erzeugen, nach denen die Maschinen unterschieden werden:
Grundsätzlich unterscheiden sich Druckmaschinen in der Verarbeitung des Bedruckstoffs von der Rolle oder vom Bogen. Der Bogendruck ist das ältere Verfahren, der Rollendruck das produktivere. Unterscheidet man die Bedruckstoffe nach den Materialien, ergibt sich eine große Vielfalt der Druckmaschinen für:
Im Produktionsdruck kommen die folgenden Druckverfahren zum Einsatz, für die es spezielle Druckmaschinen gibt:
Der Kauf einer Druckmaschine will wohlüberlegt sein, und nach welchen Kriterien die Entscheidung fällt, hängt immer von den individuellen Voraussetzungen und Anforderungen eines Betriebs ab. Dementsprechend gibt es verschiedene Wege, die passende Anlage zu finden. Vor einem Neukauf informieren die Hersteller ihre Kunden an den jeweiligen Standorten oder auf Fachmessen. Doch auch der Gebrauchtmaschinenhandel kann zum Ziel führen. Wie ein Unternehmen zur passenden Druckmaschine kommen kann, klären die nächsten Absätze.
Zahlreiche Druckmaschinenhersteller bieten Anlagen für die verschiedenen Druckverfahren und Bedruckstoffe. Hier die weltweit bekanntesten im Überblick:
Einen detaillierten Überblick über den aktuellen Markt bietet das E-Dossier “350 Druckmaschinen für den Offsetdruck” – von A wie Akiyama bis Z wie Zirkon.
⇒ Weitere Informationen zum E-Dossier “350 Druckmaschinen für den Offsetdruck” erhalten Sie hier.
Einen Überblick über den aktuellen Markt verschafft neben den hauseigenen Veranstaltungen oder Show-Rooms der Hersteller eine Reihe von Druckmaschinen-Messen. Die weltgrößte Fachmesse für die Print- und Druckmedienindustrie ist die Drupa in Düsseldorf, dort findet sich auch das breiteste Angebot. Die folgende Tabelle bietet eine Übersicht über Messen und die wichtigsten Infos:
Druckmaschinen-Messen | nächste Termine | jeweilige Fachbereiche |
Drupa Düsseldorf | 16. – 26. Juni 2020 |
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Empack Dortmund | 08. – 09. Mai 2019 |
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Fespa München | 14. – 17. Mai 2019 |
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IFRA Berlin | 8. – 10. Oktober 2019 |
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InPrint München | 12. – 14. November 2019 |
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Labelexpo Brüssel | 24. – 27. September 2019 |
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⇒ Hier: Mehr Informationen über diese + weitere Messen der Druckbranche.
Im Interview mit Deutscher Drucker berichtet Ammar Allaoui, Geschäftsführer des Gebrauchtmaschinenhändlers Allaoui Graphic Machinery GmbH (Aachen), wie der Ankauf und Verkauf von gebrauchten Druckmaschinen abläuft. Zusammengefasst besteht der Prozess aus drei Schritten:
So einfach, wie die Theorie klingt, ist die Praxis – wie so oft – nicht. Im Idealfall wird direkt vom alten Standort an den neuen Besitzer geliefert. Doch der Profi weiß: “Oft erwartet eine Druckerei eine neue Maschine, die einen festen Liefertermin hat. Sollte die Gebrauchtmaschine bis dahin durch den Händler nicht verkauft sein, muss dieser Händler die Infrastruktur haben, diese Maschine tatsächlich dann abzubauen und auf Lager zu stellen”, sagt Allaoui. Eine weitere wichtige Aufgabe sei es, dafür zu sorgen, dass sein Angebot an Gebrauchtmaschinen den Bedürfnissen der Kunden entspricht. “Wie es der Name schon sagt: Eine gebrauchte Maschine ist keine Maschine, die man neu baut – also by order, wie der Kunde sie haben möchte.” Deshalb sieht er es als seine Herausforderung, eine möglichst breite Auswahl zu bieten. Auch mit Modifizierungen von bestehenden Maschinen kann der Händler den Kundenwünschen unter Umständen entgegenkommen. Das vollständige Interview können Sie hier als Video anschauen:
In der Druckerei arbeiten Medientechnologen (früher: Drucker) der Fachrichtungen Druck und Siebdruck. Sie richten Druckmaschinen ein, bedienen sie und steuern den Druckprozess. Doch es gibt noch andere Berufe, die im direkten Zusammenhang stehen: Der Industriemechaniker baut einzelne Komponenten zu Anlagen zusammen, programmiert und kontrolliert die grundlegenden Funktionen. Der Mechatroniker oder Elektroniker für Betriebstechnik installiert, wartet und repariert die Maschinen.
⇒ Weitere Infos über die Ausbildung und den Beruf des Medientechnologen.
Was angehende Medientechnologen Druck in der Ausbildung bei Heidelberger Druckmaschinen erwartet, zeigt das folgende Video. Drei Azubis lassen sich bei der Arbeit an der Ausbildungsmaschine, einer Zweifarben-Speedmaster, über die Schulter schauen und berichten über die Lehrinhalte. In ihrer Ausbildung durchlaufen sie alle Stationen einer Druckerei, von der Vorstufe bis zur Produktion. Auch das Einrichten und die Wartung der Maschinen gehören dazu.
Wer einen Job an der Druckmaschine oder generell in einem Bereich der grafischen Industrie sucht, sollte regelmäßig auf dem Stellenmarkt von print.de vorbeischauen. Dort werden Sie zuverlässig informiert: Die Stellenangebote auf unserer Seite stammen direkt von den Unternehmen und sind nach Aktualität gelistet. Sie können nach Beruf sowie nach Ort oder Postleitzahl gefiltert werden.
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Artikel erschienen am 19.12.2018.