Eine Broschüre ist meistens ein mehrseitiges Dokument, das einen Umfang von vier bis maximal 48 Seiten hat und, im Unterschied zu einem Buch, keinen Einband besitzt. Früher wurden Broschüren ausschließlich für kulturelle oder politische Zwecke genutzt. Heute dient die klassische Druckbroschüre in der Regel zur Information und wird daher vermehrt in der Werbung und Unternehmenskommunikation eingesetzt.
Broschüren lassen sich für sehr viele und auch sehr unterschiedliche Zwecke verwenden. Gängige Beispiele für Broschüren zeigt die folgende Liste:
Die Vorteile einer Broschüre bestechen auch im digitalen Zeitalter, und daher lohnt sich der Druck dieser. Die nachfolgende Liste verdeutlicht die Vorzüge einer klassischen Printbroschüre.
Der Unterschied zwischen einer Broschüre und einem Flyer liegt in erster Linie in der Seitenanzahl und der Faltung des jeweiligen Printproduktes. Bei einem Flyer handelt es sich in der Regel um ein zweiseitig bedrucktes Papiermedium, das auch als Handzettel oder Flugblatt bekannt ist. Die Broschüre hingegen umfasst einige Seiten und wird daher nach dem Druck gefaltet und gebunden.
Bevor eine Broschüre überhaupt in Druck gehen kann, müssen dafür die nötigen Druckdaten her. Das bedeutet, dass die Broschüre erst einmal gestaltet werden muss. Dazu sollte man sich im Vorfeld einige Gedanken über Zielgruppe, Zweck der Broschüre und einige weitere Faktoren machen, denn auch hier gibt es ein paar Dinge zu beachten, sodass das Projekt glückt.
Normalerweise werden zum Erstellen von Broschüren spezielle Grafikprogramme verwendet, die zahlreiche Gestaltungsoptionen bieten. Zu den Standard-Tools zählen hier InDesign und Photoshop von Adobe. Wer jedoch weder der große Gestalter oder Grafiker ist, noch über spezielle Tools verfügt, kann auch leicht mit Word und entsprechenden Layout-Mustern ganz einfach seine eigene Broschüre designen.
Die folgende Schritt-für-Schrittanleitung zeigt, wie Sie eine Broschüre mit Microsoft Word erstellen und die passenden Druckeinstellungen auswählen.
Anlegen des Dokuments
Wahl der richtigen Druckeinstellung
Variante 1: Ihr Drucker unterstützt den automatischen beidseitigen Druck.
Variante 2: Ihr Drucker unterstützt den automatischen beidseitigen Druck NICHT.
Die Wahl des Formats ist unter anderem von Umfang und Verwendung des Druckerzeugnisses abhängig. Für jeden Zweck gibt es ein passendes DIN-Format, ebenso werden viele Sonderformate angeboten. Zu den verbreitetsten Formaten im Broschürendruck zählen folgende:
Bei Aufbau und Gestaltung sind prinzipiell keine Grenzen gesetzt. Schaden kann es in jedem Fall trotzdem nicht, einige Punkte im Hinterkopf zu behalten.
Gerade hier sollte man sich im Vorfeld gründlich Gedanken darüber machen, denn das Design einer Broschüre ist abhängig von der Zielgruppe, die sie verwendet. Dies kann die Wahl von Schriftart und -größe, den Umfang, Gebrauch und Stil von Bildern beeinflussen. Richtet sich eine Broschüre vorwiegend an Personen im Seniorenalter, empfiehlt es sich beispielsweise, weniger Text, dafür in einer größeren Schriftgröße zu verwenden. Oder bei Kindern und Jugendlichen zum Beispiel mehr mit Farbe und Bildern zu arbeiten, sodass dieses ansprechend für die jeweilige Zielgruppe wirkt.
Zu Beginn kann es hilfreich und sinnvoll sein, sich zunächst einmal Gedanken über das Aussehen und den Aufbau zu machen. Hierzu bietet es sich an eine einfache Papierskizze anzufertigen. Diese hilft später bei der Umsetzung.
Beim Aufbau und Design einer Broschüre geht es in erster Linie um Übersichtlichkeit. Daher empfiehlt es sich immer, ein Gestaltungsraster anzulegen. Ein solches Gestaltungsraster ist nichts anderes als eine Art Vorlage aus Zeilen, Spalten, vorgegebenen Rändern und Zwischenräumen, die den Rahmen für die Anordnung grafischer Elemente liefert. Es bietet dem Betrachter später nicht nur Übersichtlichkeit, sondern vereinfacht auch das Setzen von Texten und Bildern und lässt sich im Nachhinein auch für weitere Projekte verwenden.
Ein weiterer Tipp für eine gelungene Broschüre: die Seiten nicht mit Inhalten überladen. Die Broschüre ist ein Kommunikationsmittel, welches sich an den Kunden richtet, diesen ansprechen, informieren und idealerweise zu einer Handlung animieren soll. Daher kann es sinnvoll sein, wirklich nur die wichtigsten Inhalte unterzubringen und diese durch ansprechende Bilder zu unterstützen, sodass der Kunde sich die Broschüre gern und gegebenenfalls auch mehrmals ansieht.
Der Broschürendruck funktioniert recht einfach: Nach dem Gestalten der Broschüre werden die Druckdaten (meist ein PDF-Dokument mit Schnittmarken) an die Druckerei gegeben. Diese setzt das Ganze dann mithilfe der Angaben zu Format, Auflage, Papiersorte, Art der Bindung und weiteren zuvor definierten Parametern um. Welche Dinge dabei beachtet werden sollten, zeigen wir in den folgenden Abschnitten.
Bevor man das Format final festlegt, sollte man unbedingt herausfinden, wie es auf den Druckbogen passt und wie viel Verschnitt entsteht. Gerade bei einem kleinen Budget kann sich das lohnen, und man läuft nicht Gefahr, dass das Projekt wegen ein paar Millimetern mehr wesentlich teurer wird.
Bei der Papierwahl spielen Umfang und Art der Broschüre eine wichtige Rolle. Gerade bei hochwertigeren Broschüren fällt die Wahl auf höhere Grammaturen. Neben Papierstärke kann man auch die Art des Druckpapiers bestimmen. Hier besteht die Auswahl bei den allermeisten Druckereien aus Natur-, Recycling-, Offset- oder Bilderdruckpapier. Letzteres gibt es in matter und glänzender Ausführung.
⇒ Nähere Informationen über die verschiedenen Papiersorten finden Sie hier.
Die Oberflächenveredelung von Druckprodukten hat sowohl optische als auch praktische Gründe. Zum einen können mit dem Veredelungsprozess besondere optische Effekte und ein Extra an Glanz hinzugefügt werden, was das Druckprodukt hochwertiger und interessanter erscheinen lässt. Zu den beiden gängigsten Druckveredelungsmethoden zählen die UV-Lackierung und die Cellophanierung. Eine Veredelung lohnt sich jedoch nur bei besonders langlebigen, oft genutzten Druckprodukten.
Bei UV-Lack handelt es sich, wie der Name bereits andeutet, um eine Lackierung. Bei der Cellophanierung handelt es sich um eine Folienbeschichtung. Beide Veredelungen geben den gedruckten Produkten jedoch eine besondere Haptik und Optik. Diese wirken daher von der Qualität höherwertig. Die Broschüren sehen edler aus und sind widerstandsfähiger gegen Schmutz und Feuchtigkeit und bieten so zusätzlich Stabilität.
⇒ Weitere Informationen über Druckveredelungen erhalten Sie hier.
Nicht nur bei Aufbau und Gestaltung einer Broschüre gibt es zahlreiche Möglichkeiten, sondern auch bei der Art der Bindung oder Heftung. Je nach Umfang, Format und Design sind einige Arten besser geeignet als andere. Einen Überblick über die gängigsten Bindetechniken bieten die folgenden Absätze.
Bei der Rückstich- oder Rückendrahtheftung werden die Falzbogen gesammelt und anschließend durch zwei bis vier Drahtklammern im Falzrücken fixiert. Die Rückendrahtheftung eignet sich vor allem, um hohe Auflagen kostengünstig und schnell zu produzieren, und findet daher bei der Herstellung von Broschüren, Zeitschriften, Katalogen und Notizheften Anwendung. Die Dicke des zu heftenden Blocks ist dabei aber begrenzt.
Eine Sonderform der Rückendrahtheftung ist die Ringösenheftung. Statt flacher Klammern werden dabei zu einer Öse gebogene Klammern verwendet, sodass die Produkte anschließend abgeheftet werden können.
Die Wire-O-Bindung, auch Spiralbindung genannt, kennt man hauptsächlich von Schulblöcken. Sie eignet sich sowohl für dünnere Broschüren und Prospekte als auch etwas umfangreichere Druckerzeugnisse. Im Gegensatz zu anderen Bindearten ist es bei der Wire-O- oder Drahtkammbindung möglich, die Einzelseiten um 360 Grad umzuschlagen. Ein weiterer Vorteil: Das gebundene Produkt bleibt auch geöffnet vollkommen flach liegen.
Die PUR-Klebebindung wird meistens für Magazine, Broschüren, aber auch für Bücher verwendet. Bei dieser Bindeart werden die zusammengetragenen Seiten oder Falzbögen aufgestoßen und gepresst. Im Anschluss daran wird der zuvor aufgeraute Rücken mit Klebstoff bestrichen. Nachdem der Klebstoff aufgetragen ist, wird der Buchblock in den Umschlag eingehängt und erhält abschließend einen Dreiseitenbeschnitt für saubere Kanten des Druckerzeugnisses.
⇒ Weitere Informationen zur PUR-Klebebindung finden Sie hier.
Allgemein empfiehlt es sich, für Broschüren kleineren Umfangs eine der oben beschriebenen Heftungsarten zu wählen. Sobald es sich um eine dickere Broschüre handelt, sollte man auf eine Klebebindung zurückzugreifen. Ab welcher Seitenzahl genau eine Klebebindung verwendet werden sollte, kann man nicht pauschalisieren, da dies auch von der gewählten Papiergrammatur abhängt. Eine Klebebindung bietet sich jedoch für Broschüren an, deren Dicke mehr als zwei Millimeter beträgt. Im Zweifel lässt man sich hier aber von der Druckerei beraten.
⇒ Nähere Informationen über das Binden von Druckprodukten finden Sie hier.
Artikel unter Verwendung von Beiträgen von Antje Dohmann und Martina Reinhardt.
Erstmals erschienen 2012 und 2017, letzte Aktualisierung 07.05.2019.