Das Druckgewerbe ist klein- und mittelständisch geprägt. Die gut 8.000 Unternehmen beschäftigen rund 135.000 Mitarbeiter. Knapp 83 Prozent der Betriebe zählen weniger als 20 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. In diesen Druckereien ist allerdings nur rund 24 Prozent des gesamten Personals in der Druckindustrie tätig. Das Gros der Beschäftigten arbeitet in Unternehmen, die mehr als 20 Mitarbeiter haben.
Anzeige
Der Umsatz der deutschen Druckbranche ist seit 2009 ungefähr auf dem gleichen Niveau geblieben. Hält man sich vor Augen, dass in diesen Jahren der Siegeszug der Smartphones, Tablets und E-Books vonstatten ging, sieht man schnell, wie stark die Position des Drucks in der Gesamtkommunikation bleibt. Mehr noch: In jüngster Zeit wird deutlich, dass Printprodukte in einer zunehmend fragmentierten digitalen Medien- und Kommunikationswelt durch ihre spezifischen optischen und haptischen Eigenschaften ganz besonders punkten. Nicht umsonst druckt der Online-Händler Zalando 6,2 Mio. Zeitschriften im Jahr. Die großen Onlinedruckereien wie Flyeralarm, Saxoprint, WirMachenDruck, Unitedprint oder Onlineprinters haben als erstes verstanden, dass das Internet ein perfekter Verkaufskanal für Printprodukte ist. Inzwischen haben auch viele kleinere Unternehmen nachgezogen und bieten in offenen oder geschlossenen Portalen ihre Spezialitäten an. Man darf davon ausgehen, dass die Druckindustrie auch im Internetzeitalter eine positive Zukunft vor sich hat.
Sieht man sich die Produktionsstruktur der Druckindustrie an, so erkennt man, dass der größte Teil der Printproduktionen (41,4 Prozent) werbebasiert ist. Werbedrucksachen und Kataloge stehen hier im Vordergrund. Mit Marktanteilen zwischen 7 und 10 Prozent folgen Zeitungen und Anzeigenblätter sowie Etiketten, Zeitschriften, Geschäftsdrucksachen, Bücher und kartografische Erzeugnisse.
Der Gesamtumsatz der Druckbranche in Deutschland liegt aktuell bei knapp über 21 Mrd. Euro pro Jahr. Davon werden schätzungsweise knapp über 5 Mrd. Euro durch Online-Druckereien, also über das Internet, akquiriert.
Ein deutliches Wachstum erwartet die Druckindustrie in den nächsten Jahren in dem vom BVDM noch nicht gesondert ausgewiesenen Verpackungsdruck. In den westlichen Industrieländern profitiert die Verpackungssparte von der gewachsenen Kommunikationsfunktion von Verpackungen, der zunehmenden Sortenvielfalt und einem wachsenden Wettbewerb am Point of Sale. Auch der Versandhandel beflügelt die Verpackungsproduktion. Häufig werden Produkte in besonders edlen Verpackungen angeboten. Wenn sich Consumer auf Youtube beim „Unboxing“ von ihren hochveredelten Verpackungen begeistert zeigen, spürt man, wie emotional Printprodukte wirken können. Das wissen auch die Markenartikler.