Zaikio – Heidelberg will „die“ Plattform für die Druckindustrie etablieren
von Michael Schüle,
Mit Zaikio versucht die Heidelberger Druckmaschinen AG, eine zentrale und vor allem offene Industrieplattform für automatisiertes Lieferanten- und Kundenmanagement auf Basis moderner Cloud-Technologien zu etablieren. Bestandssoftware, Cloud-Apps, Maschinen und Lieferanten sollen dabei über standardisierte Schnittstellen miteinander vernetzt werden. Entscheidend für den Erfolg wird nun sein, wer dabei alles mitmacht …
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Universelle Plattform für die Druckindustrie
Druckereien stehen vor der Herausforderung, immer kleinere und vielfältigere Auflagen wirtschaftlich zu bewältigen. Zudem gilt es, immer komplexer werdende Beziehungen zwischen Druckereien, ihren Kunden und unterschiedlichen Geschäftspartnern effizient zu managen. Die Lösung liegt daher für viele Marktteilnehmer in vollautomatisierten und integrierten Prozessen – auch über Unternehmensgrenzen hinweg –, die die Abläufe und Transaktionen zwischen Druckern, Softwareanbietern, Maschinenherstellern und Zulieferern drastisch vereinfachen könnten.
Rund ein Jahr nach der Übernahme des Cloud-Software-Unternehmens Crispy Mountaindurch die Heidelberger Druckmaschinen AG präsentiert das Unternehmen mit Zaikio dafür eine nach eigenen Aussagen neue, offene, unabhängige und cloudbasierte Kollaborationsplattform für die Druckindustrie.
Branchenteilnehmer miteinander verbinden
Zaikio führt Branchenteilnehmer auf einer Plattform über drei wesentliche Bausteine zusammen: Der kostenfreie Zaikio Account soll es jedem Nutzer ermöglichen, sich mit einem einzigen Login in sämtliche angeschlossenen Software-Systeme einzuloggen. Der Zaikio Hub wiederum dient der Administration der persönlichen und organisatorischen Accounts und soll für die Anbindung von Services und Software der unterschiedlichen Anbieter sorgen – unabhängig davon, ob es sich um Bestandssoftware oder Apps handelt, die speziell für Zaikio entwickelt wurden. Mission Control bildet schließlich die digitale Schaltzentrale der Druckerei. Hier sollen alle Daten standardisiert einlaufen und von anderen Apps ausgelesen, bearbeitet und wieder zurückgespielt werden können. Dies ermöglicht, laut Heidelberg, einen einfachen und einheitlichen Datenaustausch zwischen Software, Hardware und den beteiligten Partnern und soll die Basis für durchgehend automatisierte Prozessketten schaffen.
„Heidelberg versteht sich als Gründungspartner und Impulsgeber von Zaikio und ist offen für weitere strategische Partnerschaften und Investoren, um mit ihnen zusammen die Chancen zu nutzen, welche die Digitalisierung einer ganzen Branche bietet“, so Heidelberg-Vorstandsvorsitzender Rainer Hundsdörfer, der die zentrale Industrieplattform schon Anfang März 2020 auf dem Online Print Symposium in München (OPS) angekündigt hatte.
„Mitmacher“, potenzielle Partner und Investoren gesucht
Erfolgreiche Plattformen und ihre Anwender leben vom Mitmachen, wie Heidelberg betont. Interessierte können sich daher ab sofort auf der Zaikio-Website einen kostenlosen Zaikio-Account erstellen und damit einen Beitrag leisten, die Plattform Schritt für Schritt mitzugestalten, zu vergrößern und zu etablieren. Potenzielle Partner und Investoren sollen die Schnittstellen und Tools von Zaikio nutzen können, um ihre Produkte mit der Plattform zu verbinden und über den Zaikio Hub allen Nutzern zur Verfügung stellen. Das Zaikio Entwickler-Team, hinter dem in großen Teilen das Keyline-Team der ehemaligen Crispy Mountain GmbH steht, soll dabei für die nötige Unterstützung sorgen.
Wie die Firma Heidelberg mitteilt, soll bereits vom Start weg eine Vielzahl branchenbekannter Software-Anbieter bei Zaikio mit an Bord sein. Namen wurden allerdings bisher nicht genannt. Weitere Kooperationen seien in Vorbereitung. Auf diese Art und Weise soll der Funktionsumfang von Zaikio permanent wachsen, während die neue Funktionen und Integrationen aufgrund der Cloudbasiertheit allen Anwendern unmittelbar zur Verfügung stünden.
„Nur eine gemeinsame und offene Plattform, die möglichst viele Branchenteilnehmer zusammenbringt, kann für die dringend notwendige Veränderung und Standardisierung in der Druckindustrie sorgen“, ist sich Matthias Prinz, Geschäftsführer der Zaikio GmbH, sicher. „Zaikio ist diese Plattform. Grundlage ist das Know-how und Netzwerk von Heidelberg kombiniert mit der agilen Philosophie von Zaikio.“ In den nächsten Monaten soll die Plattform nun Schritt für Schritt präsentiert und etabliert werden.