Xerox schließt sein Inkjet-Zentrum im französischen Aubagne
von Judith Grajewski,
Mitten im Tauziehen um die von Xerox angestrebte Übernahme von HP wird eine weitere Nachricht bekannt: Mehr als sechs Jahre nach dem Kauf des französischen Inkjetdruckmaschinen-Herstellers Impika will Xerox sein europäisches Inkjet-Innovationszentrum in Aubagne (nahe Marseille, Südfrankreich) zum Jahresende schließen und die Inkjet-Entwicklungsarbeit innerhalb der bestehenden amerikanischen Werke zentralisieren. Wie mehrere französische Zeitungen berichten, sind 141 Mitarbeiter von der Schließung betroffen.
Eine offizielle Pressemitteilung über die Schließung des Werkes in Aubagne hat Xerox bisher nicht veröffentlicht. Auf Nachfrage von print.de bestätigte der Konzern jedoch die Pläne, den Standort in Südfrankreich zu schließen. In dem Statement heißt es, man bekenne sich zu seinem Inkjet-Portfolio und werde weiter in die Entwicklung von Inkjetdrucksystemen wie die Baltoro HF investieren. Die Entwicklungsarbeit rund um Inkjetdrucklösungen werde künftig innerhalb der bestehenden Xerox-Standorte in Amerika zentralisiert. Darüber hinaus habe Xerox einen „soliden Übergangsplan, um die Kontinuität des Geschäfts zu gewährleisten“, wie es in dem Statement heißt. Weitere Informationen liegen bisher nicht vor.
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Am 20. Dezember soll das Aubagne-Werk geschlossen werden
Wie die beiden Zeitungen „La Provence“ und „La Marseillaise“ unter Berufung auf Mitarbeiter- und Gewerkschaftskreise auf ihren Onlineportalen berichten, soll das Werk in Aubagne bereits am 20. Dezember schließen. Betroffen seien 141 Mitarbeiter, die dem Vernehmen nach bereits im Juli über die Schließung des Werkes informiert wurden. In der Zwischenzeit wurde den Presseberichten zufolge ein Arbeitsschutzplan, auf französisch kurz PSE, erarbeitet.
Keine Käufer für das ehemalige Impika-Geschäft
Da das französische Recht (laut Loi-Florange-Gesetz) vorsieht, dass sich Unternehmen, die eine Schließung planen, zum Erhalt der Arbeitsplätze zuerst um eine Übernahme bemühen müssen, habe sich Xerox laut „La Provence“ sowohl an Kyocera wie auch an EFI gewendet. Beide Hersteller hätten das Angebot, das ehemalige Impika-Geschäft zu übernehmen, jedoch ausgeschlagen.
Die Baltoro HF soll bereits in Amerika entwickelt worden sein
Xerox hatte den französischen Digitaldruckmaschinenhersteller Impika Anfang 2013 übernommen. Am Standort Aubagne, das Xerox später als europäisches Innovations- und Kundenzentrum diente, wurden seitdem die Rialto, ein Rolle-zu-Bogen-Inkjetdrucksystem, die Bogendruckmaschine Brenva sowie das Rollensystem Trivor entwickelt und gefertigt. Die erst im Sommer 2019 vorgestellte Bogen-Inkjetdruckmaschine soll hingegen bereits eine amerikanische Entwicklung sein, mit Xerox-eigenen Druckköpfen und dem Papiertransport aus der iGen-Serie.