Stellenabbau in Heidenheim, Ravensburg, Krefeld und St. Pölten
Voith Paper streicht rund 710 Arbeitsplätze in Deutschland und Österreich
von Redaktion print.de,
Digitalisierung und wachsende Nachfrage in Asien
Nach Aussage von Voith Paper sinke durch eine flächendeckende Digitalisierung des Alltags durch Endgeräte wie das iPad der Bedarf an sogenannten grafischen Papieren schneller als erwartet. Diese Papiere werden zum Beispiel für den Druck von Zeitungen oder Magazinen benötigt. Als Folge dieser Entwicklung habe Voith Paper im laufenden Jahr eine deutliche Abkühlung des Geschäftes und eine Verschlechterung der mittel- bis langfristigen Perspektiven bei grafischen Papiermaschinen verzeichnet.
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Des Weiteren sei eine wachsende Nachfrage nach Papiermaschinen vor allem in Asien zu verzeichnen. Dort würden allerdings immer mehr mittelgroße Anlagen insbesondere im Bereich Karton- und Verpackungspapiermaschinen nachgefragt, die weniger investitionsintensiv seien. Diese Maschinen mittlerer Größe werden laut Voith überwiegend vor Ort gefertigt. Die schnell steigende Nachfrage in diesem neuen Segment führe daher zu geringeren Wertschöpfungs- und Umsatzanteilen in und aus Europa.
Stellenabbau in Heidenheim, Ravensburg, Krefeld und St. Pölten
Wie das Unternehmen erläuterte sind die deutschen und österreichischen Voith-Paper-Standorte, an denen vor allem Großanlagen mit hohen Investitionskosten entwickelt, konstruiert und gefertigt werden, von den Marktveränderungen besonders betroffen und sollen daher gestrafft werden. Geplant ist daher der Abbau von insgesamt rund 710 Arbeitsplätzen in Deutschland und Österreich in allen Bereichen, in der Verwaltung ebenso wie in der Fertigung. Vom geplanten Stellenabbau betroffen sind die Voith Paper-Standorte Heidenheim (ca. 280 Arbeitsplätze), Ravensburg (ca. 300 Arbeitsplätze), Krefeld (ca. 55 Arbeitsplätze) und St. Pölten (ca. 70 Arbeitsplätze).
Das Unternehmen will den Abbau nach eigener Aussage möglichst sozialverträglich gestalten und betriebsbedingte Kündigungen weitestgehend vermeiden. Wo es möglich ist, soll den betroffenen Mitarbeitern eine konzerninterne Weiterbeschäftigung angeboten werden. Darüber hinaus sollen Instrumente wie Frühpensionierung und Transfergesellschaften genutzt werden.
Das 1867 gegründete Unternehmen Voith beschäftigt knapp 40.000 Mitarbeiter, macht 5,6 Mrd. Euro Umsatz und ist in rund 50 Ländern vertreten.