Im Rahmen eines Kongresses zum neuen ProzessStandard Offsetdruck erhielten über 180 Teilnehmer praktische Hinweise zur Einführung
PSO – Das Original: Der neue PSO in der Praxis
von Frank Lohmann,
Als Autor des Standardwerks ProzessStandard Offsetdruck, als Erfinder und Marktführer im Bereich der PSO-Zertifizierung bieten die Verbände Druck und Medien und die Fogra praxisgerechte Umsetzungsempfehlungen aus professioneller Hand. Die Richtlinien zur Umsetzung der neuen Norm ISO12647-2:2013 wurden vom bvdm, der Fogra und der ECI vorgestellt. Im Rahmen eines großen PSO-Kongresses des bvdm und der printXmedia am 2. März 2016 in Frankfurt am Main erhielten über 180 Teilnehmer praktische Hinweise zur Einführung. Für Druckunternehmen gilt folgende Umsetzungsempfehlung.
Ziele des neuen PSO und der ISO 12647-2:2013Ein wichtiges Ziel bei der neuen Norm ist die Übereinstimmung des visuellen Eindrucks und der Messergebnisse. Gleichzeitig wird auch der Tatsache Rechnung getragen werden, dass in der Praxis oft Papiere mit einem deutlich höheren Anteil an optischen Aufhellern eingesetzt werden als in der bisherigen Norm festgelegt.
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Umsetzung der neuen NormDaraus ergibt sich ein 5-Punkteplan, der Druckunternehmen die Umstellung auf die neue Norm erleichtert.
1. Normlicht: Für die visuelle Abmusterung müssen nun Lampen nach ISO 3663:2009 mit einem UV-Anteil gemäß D50 verwendet werden. Diese sind in vielen Fällen bereits im Einsatz, eventuell vorhandene UV-Sperrfilter müssen entfernt werden. Druckereien müssen darauf achten, dass an allen Abstimmplätzen gleiche und normgerechte Lichtbedingungen bestehen.2. Messtechnik: Die neue ISO-Norm benötigt zur Berücksichtigung der optischen Aufheller im Papier die Messbedingung M1. Ältere Messgeräte sowie die meisten Online- bzw. Inline-Messgeräte entsprechen oftmals nicht der neuen Norm. Deshalb ist eine Überprüfung und eventuelle Aktualisierung der Messgeräte unabdingbar. 3. Anpassung der Tonwertkurven: Nach der neuen Norm sind die Tonwertkurven von Schwarz und den Buntfarben verschoben. Eine Anpassung der Tonwertkurven ist deshalb zwingend erforderlich, damit die korrekte Graubalance der neuen Profile erreicht werden kann.4. Proofanpassung: Um eine gute Übereinstimmung zwischen Auflagendruck und Prüfdruck zu erreichen, müssen Proofsubstrate mit einem ähnlichen Aufhellergehalt wie bei den Auflagenpapieren eingesetzt werden. Für Standardpapiere gibt die Norm geeignete Kategorien vor. Entsprechende Materialien stehen bereits von vielen Herstellern zur Verfügung.5. Workflowanpassung: Profile für gestrichenes und ungestrichenes Papier, sowie DeviceLinks zur Umrechnung der Daten von alten zu neuen Druckbedingungen und zurück können kostenlos unter www.eci.org heruntergeladen werden. Bei der Implementierung in den Workflow ist jedoch Vorsicht geboten, da es bei falschen Einstellungen leicht zu Fehlern kommen kann.
Als Erfinder des PSO und der Referenz aus über 1.000 PSO-Zertifizierungen bieten Fogra und die Verbände Druck und Medien professionelle Unterstützung bei der Umsetzung des neuen PSO. Weitere Informationen und Kontaktdaten finden Sie unter: www.pso-insider.de