Wie aus einer Mitteilung von Verdi Ende Juli bekannt wurde, hatte die Geschäftsführung in den vergangenen Wochen noch versucht, durch “weitreichende Einsparungen” die wirtschaftliche Situation des Betriebes zu verbessern und die Insolvenz abzuwenden. Laut Verdi forderte die Geschäftsführung folgende Einsparungen: Gehaltskürzungen bei den Gehaltsempfängern, Streichung der Nachtschicht von Sonntag auf Montag und Streichung des Wahlrechts (Freizeitausgleich oder Auszahlung) ab der ersten Überstunde. In Planung seien Mitarbeitergespräche gewesen, um die entsprechenden Kürzungen per Änderung des Arbeitsvertrages zu vereinbaren.
Im Druckhaus Berlin-Mitte arbeiten laut einem Eintrag im Netzwerk Xing rund 85 Mitarbeiter und 4 Auszubildende an zwei Standorten. Die Druckerei bietet Offsetdruck, Mailingproduktion sowie Konfektionierungsleistungen an.
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Das 1992 gegründete Druckhaus Berlin-Mitte ist vor allem durch sein Engagement in Sachen Umwelt bekannt. Es bietet die klimaneutrale- und FSC-Druckproduktion an. Seit 2002 ist das Unternehmen nach EMAS validiert und nach ISO 9001 und 14001 zertifiziert. Das Unternehmen veröffentlichte 2008 erstmals einen Nachhaltigkeitsbericht.
Außerdem eröffnete der Betrieb Anfang 2010 ein eigenes „Informationszentrum für nachhaltige Printproduktion“ (INAP). Seitdem wurden laut Druckhaus Berlin-Mitte insgesamt 25 öffentliche Seminare, 25 Seminare für Mitarbeiter der Druckerei und über 50 Führungen für Schüler, Studenten, Kunden und andere interessierte Personen organisiert. Daran haben insgesamt mehr als 500 Personen teilgenommen. Dafür erhielt das Unternehmen am 6. Juni, im Rahmen der “Woche der Umwelt” unter Schirmherrschaft des Bundespräsidenten, die Unesco-Auszeichnung “Bildungsprojekt für nachhaltige Entwicklung”.
Ebenso wurde das Druckhaus Berlin-Mitte dieses Jahr wieder als “Umweltdruckerei des Jahres” für die Druck&Medien-Awards nominiert.