Auffanglösung scheitert, weil Investor und Leasingfirma keine Einigung finden
Bei Central-Druck in Böblingen wurde der Betrieb stillgelegt
von Redaktion print.de,
Die zweite Insolvenz brachte das endgültige Aus: Zeitgleich mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens und kurz nach Anzeige der »Masseunzulänglichkeit« wurde am 22. Januar 2008 bei der Central-Druck Medien AG in Böblingen der Betrieb stillgelegt. Allen rund 120 Mitarbeitern der Rollenoffsetdruckerei, darunter etwa 80 Vollzeitkräften, wurde gekündigt. Sie wurden mit sofortiger Wirkung freigestellt.Seit dem 7. Dezember 2007, als Central-Druck Insolvenzantrag gestellt hatte, waren der vorläufige Insolvenzverwalter Dr. Tibor Daniel Braun und sein Mitarbeiter Rainer Wahnsiedler um eine Auffanglösung bemüht. Es gab auch einen Interessenten aus dem Raum Schweinfurt, der so Wahnsiedler »sehr glaubhaft« das Unternehmen fortführen wollte. Alle Verträge waren bereits vorbereitet.Gescheitert ist der Fortführungsplan nach Wahnsiedlers Aussagen nur daran, dass sich der Investor mit der Leasingfirma, der die beiden von Central-Druck betriebenen 16-Seiten Rollenoffsetmascheinen gehören, nicht über neue Vertragskonditionen einigen konnte.»Wenn die Maschinen nicht dem Einfluß des Insolvenzverwalters unterliegen«, so Wahnsiedler, »gibt es kaum gestalterische Möglichkeiten«.Central-Druck war bereits ab dem Jahr 2000 durch ein langwieriges Insolvenzverfahren gegangen, das 2002 in die Gründung der Central-Druck Medien AG gemündet hatte. Zwei Prokuristen des Vorgänger-Unternehmens, Ulrich Sattelmaier und Andreas Dengler, bildeten zunächst den Vorstand der AG. Dieser wurde später durch Dr. Edelbert Schwarze ergänzt.