Tarifverhandlungen in der Druckindustrie

Verdi lehnt Angebot der Arbeitgeber ab

Tarifverhandlungen in der Druckindustrie 2022.
BVDM und Verdi den Tarifabschluss für die Druckindustrie angenommen.

In der zweiten Runde der Tarifverhandlungen der Druckindustrie am 21. Februar 2022 konnte wieder keine Einigung erzielt werden. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) wollte auf die durch den Bundesverband Druck und Medien angebotene Corona-Prämie von 500 Euro nicht eingehen. Am 28. März soll weiterverhandelt werden.

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Auch in der zweiten Runde der Tarifverhandlungen (print.de berichtete über die erste Runde) hielt Verdi an ihrer ursprünglichen Forderung von 5 Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von 12 Monaten fest. Der BVDM bot hingegen einen einmaligen Corona-Bonus in Höhe von 500 Euro an. Während die Gewerkschaft einen positiven wirtschaftlichen Trend in den Druckbetrieben ausmachte, wies der BVDM darauf hin, dass man bei solchen Betrachtungen nicht nur die Entwicklung der Betriebe mit mehr als 50 Beschäftigten bewerten dürfe. „Wir brauchen einen Tarifabschluss, der von der überwiegenden Zahl der Betriebe der Branche getragen werden kann, alles andere gefährdet die Unternehmen und damit Arbeitsplätze“, so der Verhandlungsführer des Bundesverbandes Druck und Medien, Dr. Klemens Berktold.

Dr. Berktold wies darauf hin, dass aktuell rund 75 Prozent der Betriebe in einer Umfrage angegeben haben, von der Papierkrise „stark bzw. sehr stark bedroht zu sein“. Die Branche würde sich gerade „aus einem historischen Tief“ herausarbeiten und habe das Niveau der Vor-Corona-Zeit noch lange nicht erreicht“.