Neue Druckmaschinen-Plattform zur funktionalen Beschichtung im Siebdruck
Thieme: Brennstoffzellen aus dem Drucksystem
von Frank Lohmann,
Die „Fuel Cell Printing Platform“ (Fuel Cell, engl. = Brennstoffzelle) der Thieme GmbH & Co. KG (Teningen bei Freiburg i. Br.) soll eine sichere und effiziente Herstellung von Brennstoffzellen-Stacks in einem Druckprozess ermöglichen, wie der Druckmaschinen-Hersteller jetzt bekannt gab.
Die Brennstoffzelle (englisch Fuel Cell) gilt als wichtige Komponente der regenerativen Energieversorgung. Für die Herstellung von Brennstoffzellenstacks hat der Druckmaschinenhersteller Thieme eine Maschinenplattform entwickelt, mit der Anwender ihre spezifischen Prozessanforderungen auf einfache Weise in die Serienfertigung überführen können sollen, so Thieme.
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Bei der Elektromobilität gilt die Brennstoffzelle neben der Batterie als zukunftsträchtig, vor allem für schwere Fahrzeuge und große Reichweiten. So gehen eine Reihe von Automobilzulieferern davon aus, dass im Jahr 2030 bis zu 20 Prozent aller Elektrofahrzeuge weltweit mit Brennstoffzellenantrieb unterwegs sein könnten.
Aber auch in anderen Anwendungsbereichen, wie zum Beispiel der Wärmeversorgung von Gebäuden, gilt die Brennstoffzelle als wichtige Zukunftstechnologie.
Ähnlich wie eine Batterie ist die Brennstoffzelle aus mehreren Schichten aufgebaut, wobei üblicherweise mehrere in Reihe geschaltete Zellen einen Stack (Stapel) bilden. Einzelne Schichten – etwa Isolierschichten oder Membranen – lassen sich effektiv durch funktionale Beschichtung im Siebdruckverfahren herstellen. Der Druckprozess ist schnell und bietet zugleich eine hohe Präzision und Wiederholgenauigkeit.
Die kompakte Fuel Cell Printing Platform lässt sich laut Nicolas Jahr vom Thieme-Vertrieb kundenspezifisch anpassen und erweitern. Zur Auswahl stehen Optionen wie variable Druckposition, Schablonendruck, Antitropfeinheit oder eine kameragesteuerte automatische Substratausrichtung. Der Verfahrweg des Drucktisches kann je nach gewählter Ausstattung passend dimensioniert werden. Sämtliche Druckparameter werden über eine Siemens-Steuerung mit Touchpanel überwacht und gesteuert.
Als externe Komponenten können außerdem UV-Trocknung, Plasmaaktivierung, Schichtdickenmessung, automatische Druckpastenzuführung, automatische Zuführ- und Abstapeleinheiten sowie ein Qualitätskontrollsystem ergänzt werden. Auf diese Weise kann die Druckplattform schrittweise bis zur vollautomatischen Produktionslinie, eventuell sogar mit Roboterbeschickung, erweitert und so die Produktentwicklung in die Serienfertigung überführt werden („from Lab to Fab“).