Mitgliederzeitschriften, Plakate, Faltblätter, Leistungsbroschüren – Krankenversicherungen vergeben nach wie vor eine erhebliche Zahl an Druckaufträgen. Doch die Digitalisierung schreitet auch hier voran – von der Politik gefordert und gefördert. Trotz allem bedeutet das noch lange nicht das Ende von Print für Krankenkassen, wie das Beispiel von Knappschaft udn AOK zeigt.
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Die AOK besteht neben dem AOK-Bundesverband als politische Interessenvertretung aus elf AOKs im Bundesgebiet, die auch in Eigenregie Druckaufträge vergeben. Allen gemeinsam ist die Herausgabe des Versicherten-Magazins „bleibgesund“ (Auflage 9,9 Mio. Exemplare, 36 bis 40 Seiten mit regionalen Erweiterungen um 12 Seiten, sechsmal jährlich), mit Ausnahme der AOK Rheinland/Hamburg mit „vigo“ (Auflage 1,5 Mio. Exemplare, 52 Seiten, viermal jährlich) sowie des Magazins „gesundes unternehmen“ für Arbeitgeber. Nach Angaben des Bundesverbands produzieren die AOKs viele weitere Drucksachen wie Plakate, Flyer, Mailings, Gesundheitsprogramme und teilweise auch Mitarbeiterzeitungen. Die Aufträge gehen an verschiedene Druckanbieter, von denen einige regional ansässig sind. Dabei zählen vor allem die Aspekte Wirtschaftlichkeit – insbesondere Papierkosten –, Ökologie beziehungsweise Nachhaltigkeit, Flexibilität und Schnelligkeit.
Die Knappschaft setzt zahlreiche Printprodukte ein: unter anderem einfache Faltblätter, Inhouse-Plakate in DIN A3, Einladungskarten, Visitenkarten, Leistungsbroschüren, die Mitarbeiterzeitung (56 Seiten, vier Ausgaben pro Jahr, in einer Auflage von rund 16000 Exemplaren), die Mitgliederzeitschrift „tag“ (24 Seiten, vier Ausgaben pro Jahr, in einer Auflage von 1,3 Millionen Stück), die Fachzeitschrift „Der Kompass“ (sechs Ausgaben pro Jahr, in einer Auflage von 2100 Exemplaren) sowie Broschüren, die auch in Blindenschrift erscheinen.
Krankenkassen in Deutschland
In Deutschland werden rund 72 Mio. Versicherte – rund 90 Prozent der Bevölkerung – von gesetzlichen Krankenkassen versorgt. Diese sind als Körperschaften des öffentlichen Rechts finanziell und organisatorisch unabhängig. Sie führen die ihnen staatlich zugewiesenen Aufgaben eigenverantwortlich durch. Derzeit gibt es 109 gesetzliche Kassen. Demgegenüber bieten laut der Plattform Krankenkassezentrale.de 45 private Krankenversicherungen ihre Leistungen an.