Im Rahmen der Eigenverwaltung sollen 288 Arbeitsplätze in Emden und Norden gesichert werden
SKN Gruppe: Zahlreiche Gläubiger begrüßen Sanierung
von Frank Lohmann,
Den von der Geschäftsführung beim zuständigen Amtsgericht in Norden vorgelegten Sanierungsplänen für sieben SKN-Gesellschaften haben die Gläubiger der SKN Gruppe, ostfriesische Druck- und Verlagsgruppe aus Norden, mit „überwältigender Mehrheit zugestimmt“, wie die SKN Gruppe jetzt bekannt gab. Die Pläne seien von der Geschäftsführung und dem restrukturierungsbeauftragten Rechtsanwalt Dr. Dirk Andres von der Kanzlei Andres Partner erarbeitet und mit dem gerichtlich bestellten Sachwalter, Rechtsanwalt Dr. Christian Kaufmann, abgestimmt worden, wie es weiter heißt.
Das positive Gläubigervotum sei ein „entscheidender Schritt für den Anfang des Jahres begonnenen Kurs, das Unternehmen auf dem Weg einer Eigenverwaltung neu aufzustellen“, betont Charlotte Basse, geschäftsführende Gesellschafterin von SKN, die die Gruppe gemeinsam mit ihrer Schwester Victoria und ihrer Mutter Gabriele Basse leitet.
Anzeige
Für die formale Aufhebung des Eigenverwaltungsverfahrens bedarf es nun noch des Eintritts der Rechtskraft der Planbestätigung. „Nach dem Ablauf verschiedener gesetzlicher Fristen ist in einigen Wochen mit der Aufhebung des eigenverwalteten Insolvenzverfahrens durch das Amtsgericht zu rechnen“, erklärt Restrukturierungsexperte Andres, der zusammen mit der Geschäftsführung und seinem Team wesentliche Sanierungsmaßnahen im Unternehmen umgesetzt hat. Der Geschäftsbetrieb von SKN läuft seit Beginn der Eigenverwaltung in vollem Umfang.
Im Zuge der Restrukturierung wurde die Produktion nach Emden verlagert. Weitere Maßnahmen der SKN Gruppe umfassten auch Anpassungen im Bereich der Personalstruktur. So wurde 32 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das Angebot unterbreitet, in eine Transfergesellschaft zu wechseln, die sie mit Schulungen auf eine Neuorientierung auf den Arbeitsmarkt vorbereiten soll. Das Unternehmen sichert mit der Eigenverwaltung 288 Arbeitsplätze in Norden und Emden.
Anfang März 2018 hatte die SKN Gruppe für sieben operative Gesellschaften Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt. Das zuständige Amtsgericht in Aurich hatte diesem entsprochen und die vorläufige Eigenverwaltung über wesentliche Gesellschaften der SKN Gruppe angeordnet.
Die SKN Gruppe nutzt dabei die seit 1. März 2012 geltenden gesetzlichen Möglichkeiten (ESUG), die zur Restrukturierung und Sanierung erforderlichen Maßnahmen gezielt eigenverantwortlich zu erarbeiten und kurzfristig umzusetzen.
Die SKN Gruppe beschäftigte bei Antragstellung 344 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon am Standort Norden 281, in Emden 63.