Druckindustrie hilft bei der Bekämpfung des Corona-Virus
Ricoh fertigt Gesichtsschilde mit Hilfe des 3D-Drucks
von Judith Grajewski,
Auch Ricoh engagiert sich im Kampf gegen das Corona-Virus und unterstützt die Mitarbeiter des britischen Gesundheitssystems NHS mit Klarsicht-Gesichtsschilden. Diese werden mit Hilfe des 3D-Drucks (Rapid-Prototyping-Verfahren, additive Fertigung) und in Größenordnungen von wöchentlich 40.000 Stück hergestellt, so Ricoh.
Abgestimmt habe sich der Hersteller in Gesprächen mit medizinischen Einrichtungen und NHS-Trusts in ganz Großbritannien. 24 Stunden nach Erhalt der Designdatei sei die erste Kopfstütze gedruckt und mit den restlichen Komponenten zusammengebaut worden. Der Gesichtsschutz wurde dabei, so Ricoh, für einen besseren Tragekomfort und ein reduziertes Kontaminationsrisiko optimiert und für die Produktion freigegeben. Zudem lasse er sich wiederverwenden.
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Um eine Vollproduktion zu erreichen, habe Ricoh eine 150-Tonnen-Spritzgussmaschine im Einsatz, in der Polypropylen verarbeitet wird. Dieses Material sei flexibel, leicht, wasserdicht und ermüdungsfest, wie Mark Dickin, Additive Manufacturing & Moulding Specialist bei Ricoh, erklärt. Die Serienproduktion am Standort Telford wurde laut Dickin in kurzer Zeit auf die Beine gestellt. Zudem hätten sich lokale Lieferanten für den Schaumstoff, die Gummibänder und die Visierkomponenten über die Netzwerke des Herstellers gemeldet.
Ricoh produziert nach eigenen Angaben pro Monat mehr als fünf Millionen Formteile im Rahmen seines Tonergeschäfts – die Kapazitäten der 828 m² großen Spritzgussanlage werden nun auch für die Produktion der Gesichtsmasken eingesetzt.