Vorläufiges Schutzschirmverfahren bis 31. Dezember verlängert

Polar Group meldet gute Auftrags- und Liquiditätsentwicklung

Firmensitz der Polar Group in Hofheim.
Für Polar Mohr und Adolf Mohr in Hofheim hat sich ein Investor gefunden. (Bild: Polar Group)

Die Hofheimer Polar Group konnte unter dem Schutzschrim viele neue Aufträge gewinnen und geht mit einem guten Auftragsbestand ins Jahr 2023. Dies geht aus einer Medienmitteilung des Unternehmens hervor. Die Gehälter für die Mitarbeiter des Herstellers für Schneide- und Verpackungsmaschinen werden von der Arbeitsagentur noch bis Ende Dezember diesen Jahres übernommen. Nach den bisherigen Gesprächen mit Investoren sei die Geschäftsführung zuversichtlich, den Betrieb zu erhalten.

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Der vorläufige Gläubigerausschuss der Polar Group, in dem Kunden, Lieferanten und Mitarbeiter vertreten sind, hat am 25. November einstimmig die Verlängerung des vorläufigen Schutzschirmverfahrens bis zum 31. Dezember beschlossen. Während des Schutzschirmverfahrens seit Ende August sei es gelungen, den Geschäftsbetrieb der Adolf Mohr Maschinenfabrik GmbH & Co. KG, der Polar-Mohr Maschinenvertriebsgesellschaft mbH & Co. KG und der Dienst Verpackungstechnik GmbH zu stabilisieren. Deshalb könne die Gruppe die Gehälter der Mitarbeiter für August und September aus eigener Kraft zahlen und die Arbeitsagentur übernimmt die drei Monatsgehälter bis Ende Dezember des Jahres.

Intensive Gespräche mit Investoren

“Dank der guten Entwicklung unter dem Schutzschirm können wir die Eröffnung des Verfahrens auf Anfang Januar verschieben. Da Kunden, Lieferanten und Mitarbeiter die gerichtlich überwachte Sanierung unterstützen, kann die Polar Group positive Lebenszeichen in den Markt senden. Erste Sanierungsmaßnahmen wurden erfolgreich umgesetzt. Sowohl mit Unternehmen aus der Branche wie mit branchenfremden Investoren führen wir im laufenden Investorenprozess intensive Gespräche. Unser Ziel ist eine nachhaltige Unternehmenssanierung und der Erhalt der Betriebe”, erklärte Rechtsanwalt Dr. Robert Schiebe, Generalbevollmächtigter der Polar Group.

Der bislang interimistisch tätige CFO Thomas Raab, der am 1. November zum kaufmännischen Geschäftsführer der Polar Group bestellt wurde, steuert den M&A-Prozess gegenüber Beratern und Investoren. Mehrere Interessenten haben sich nach Angaben des Unternehmens bereits ein Bild vom Betrieb gemacht, detaillierte Informationen eingesehen und indikative Angebote abgegeben. Diese Interessenten hättenen unterschiedliche Erwerbskonzepte, darunter seien auch Konzepte für das 50.000 Quadratmeter große Grundstück in der Innenstadt von Hofheim. Der Geschäftsführung, die sich mit den Investoren zur Vertraulichkeit verpflichtet hat, gehe es dabei vorrangig um den Erhalt des Unternehmens und der Arbeitsplätze. Die finalen Verhandlungen mit den Investoren dürften bis Anfang 2023 andauern.

Leichte Entspannung bei der Liefersituation

Wie Michael Wombacher, Geschäftsführer der Polar Group, mitteilt, konnte Polar zahlreiche neue Aufträge für Schneidemaschinen und Peripheriegeräte in der Druckindustrie gewinnen. “Die Auftragsbücher von Polar sind voll, und für das erste Halbjahr 2023 sind wir gut ausgelastet. Auch bei der Liefersituation deutet sich eine leichte Entspannung an. Mehrere fast fertige Maschinen, bei denen beispielsweise Elektronikkomponenten fehlten und die deshalb monatelang gelagert werden mussten, konnten wir mittlerweile an Kunden ausliefern. Deshalb hat sich unsere Liquidität stabilisiert und wir blicken zuversichtlich ins nächste Jahr.”