Nachhaltigkeitsstrategie bei Esser Printsolutions

Plädoyer für weniger Papier

Esser Printsolutions Selektives Drucken Nachhaltigkeit Digitaldruck
Um die Umwelt nachhaltig zu schützen, müssen die Emmissionen in allen Bereichen des Lebens reduziert werden, auch in der Druckindustrie. "Wir können noch so sehr über Druckverfahren oder den blauen Engel reden, und uns zertifizieren lassen – aber das löst das Kernproblem nicht, dass jeder zweite Baum in die Papierindustrie wandert und viel zu viele Druckprodukte ungelesen weggeschmissen werden", sagt Axel Walter, der neben Markus Esser Geschäftsführer bei Esser Printsolutions ist.(Bild: Esser Printsolutions)

Wenn sich eine Druckerei, die eigentlich auf hohe Druckvolumina angewiesen ist, eine Philosophie verpasst, deren Kern es ist, Papier einzusparen, mag das erst einmal widersinnig klingen. Dass es das aber nicht sein muss, beweist die Esser Printsolutions GmbH in Bretten, die mit ihrer neu formulierten Nachhaltigkeitsstrategie zum selektiven Drucken nicht nur den Nerv der Zeit trifft, sondern es auch schafft, neue Druckaufträge zu generieren.

Klassischen Akzidenzdruckern wird das, was hinter der neuen Nachhaltigkeits-Offensive von Esser Printsolutions steht, bitter aufstoßen. Denn das Unternehmen hat es sich zum Ziel gesetzt, nur noch genau das zu drucken, was seine Kunden auch wirklich benötigen – und das heißt heute vor allem: weniger. Und da kommt der Digitaldruck ins Spiel.

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Die Grundidee des bedarfsgerechten Druckens ist nicht neu. Axel Walter, der nach der Übernahme der Walter Digital GmbH durch die Esser Printsolutions GmbH neben Markus Esser der zweite Geschäftsführer des Brettener Unternehmens ist, verknüpft allerdings den ökonomischen Gedanken des selektiven Druckens mit dem ökologischen. Und das hat folgenden Hintergrund: „90 Prozent der CO2-Emmissionen eines Druckprodukts entstehen bei der Papierherstellung“, erklärt der Unternehmer. Daher fassen Diskussionen über das Deinking, über Ökofarben, Nachhaltigkeitszertifikate wie FSC und PEFC oder die klimaneutrale Produktion mit Hilfe von Kompensationsmaßnahmen seiner Meinung nach viel zu kurz – so sinnvoll sie auch sein mögen. Um das Problem wirklich ernsthaft anzugehen, bleibe daher nur, den Papierverbrauch insgesamt zu reduzieren, auch wenn das aus dem Munde eines Druckerei-Inhabers paradox klingt. Ergo setzt die neue Nachhaltigkeitsstrategie von Esser Printsolutions an genau der Stelle an, wo der Hebel für ein Umdenken am größten ist: beim Kunden.

Warum weniger oft mehr ist

Denn während auf der einen Seite Verlage oder auch Industriekunden angesichts ihrer Lagerhaltung und dem darin gebundenen Kapital langsam aber sicher unter Druck geraten, entwickelt sich auf der anderen Seite vor allem unter der jüngeren Generation der Marketingverantwortlichen ein stärkeres Bewusstsein gegenüber dem Thema Nachhaltigkeit. Kein Wunder also, dass der neue Ansatz von Esser, über „Weniger“ statt über „Mehr“ zu reden, und zu hinterfragen, was wirklich notwendig ist, bei den Kunden gut ankommt. „Auch wenn das bedeutet“, gibt Axel Walter zu, „dass wir uns unter Umständen auch selbst das Geschäft beschneiden“. Aber wer jetzt denkt, dass Esser Printsolutions jede Menge Druckvolumen eingebüßt hat, seitdem das Unternehmen proaktiv mit dem Ansatz des selektiven Druckens auf seine Kunden zugeht, der irrt, wie Axel Walter versichert. Denn man habe wegfallendes Volumen bisher durch neu hinzugewonne Kunden und Aufträge kompensieren können.

Warum der Geschäftsführer eine Umverteilung in der Branche für unumgänglich hält, was selektives Drucken mit Kundenbindung zu tun hat und welche Rolle die IT in der Nachhaltigkeits-Strategie des Unternehmens spielt, lesen Sie ausführlich im Artikel “Plädoyer für weniger Papier” in der neuen Ausgabe von Deutscher Drucker.

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