Neuer Eigentümer Greenmarck im Gespräch mit Investoren

Parzeller print & media im Schutzschirm-Verfahren

Parzeller print & media befindet sich im Schutzschrim-Verfahren.
Parzeller print & media befindet sich im Schutzschrim-Verfahren.

Der Käufer der Rollenoffsetdruckerei Parzeller print & media GmbH & Co. KG ist nun bekannt. Laut einer Pressemitteilung hat die Münchner Investmentgesellschaft „Greenmarck“ das Unternehmen übernommen. Gleichzeitig hat sich die Druckerei gestern in ein Schutzschirm-Verfahren begeben, um sich auf diesem Weg zu restrukturieren.

Anzeige

Bereits Anfang des Monats hatte die Parzeller Mediengruppe den Verkauf der Parzeller print & media sowie der Druckerei Rindt bekannt gegeben. Während es sich bei der Druckerei Rindt um ein Management-Buy-out handelt, bei dem der der bisherige Geschäftsführer Sebastian Jerabeck als Käufer fungiert, ging die Parzeller print & media an die Investmentgesellschaft Greenmarck. Greenmarck sei auf Fortführungs- und Nachfolgelösungen für Unternehmensbeteiligungen spezialisiert.

Anfang November hießt es von Seiten der Geschäftsleitung der Muttergesellschaft Parzeller & Co. KG: „Die beste Chance für die beiden Unternehmen und ihre Mitarbeiter liegt darin, als agile Einheiten unabhängig im Markt zu agieren. Die Erwerber verfügen zudem über das Sanierungs- bzw. das strategische Know-how, das zur Neuaufstellung der beiden Gesellschaften erforderlich ist.” Nun hat sich das Unternehmen in ein Schutzschirm-Verfahren begeben. Als Sachwalter hat das Amtsgericht Fulda den erfahrenen Sanierungsexperten Prof. Dr. Lucas F. Flöther von der Kanzlei Flöther & Wissing bestellt.

Gespräche mit Investoren

„Sämtliche Dienstleistungen und Aufträge von Parzeller print & media sind sichergestellt und werden während des Sanierungsprozesses wie gewohnt in vollem Umfang ohne Abstriche weiter erbracht“, betonte Martin Schoebe, Geschäftsführer der Druckerei und zugleich Greenmarck-Geschäftsführer. Schoebe hat nach eigenen Angaben bereits damit begonnen, Gespräche mit geeigneten Investoren für Parzeller print & media aufzunehmen. „Neben den nötigen Sanierungsmaßnahmen benötigt das Unternehmen einen starken Partner, der unserer Druckerei wieder eine langfristige Perspektive ermöglicht.“ Es gebe bereits einige Interessenten.

Schoebe habe die rund 120 Mitarbeiter des Unternehmens bereits heute Mittag über die eingeleiteten Schritte ausführlich informiert. Zudem würden die Beschäftigten laufend über den aktuellen Stand des Verfahrens unterrichtet. Die Löhne und Gehälter aller Arbeitnehmer seien bis Ende Januar 2023 durch die Bundesagentur für Arbeit gesichert.

„Parzeller print & media ist ein renommiertes Unternehmen mit ausgezeichneten Mitarbeitern, das technologisch auf der Höhe der Zeit ist“, betonte Martin Schoebe bei der Belegschaftsversammlung. „Deshalb glaube ich fest daran, dass wir Parzeller print & media trotz des schwierigen Marktumfeldes wieder zurück auf die Erfolgsstraße führen können. Auch unsere Kunden und Lieferanten sind davon überzeugt und haben uns ihre Unterstützung zugesagt.“

Die Druckerei hätte Auslastung und Umsätze seit 2019 sogar steigern können und auch neue Kunden gewonnen. Infolge der Corona-Pandemie und des Ukraine-Krieges hätten sich jedoch die Beschaffungspreise dramatisch erhöht, nicht zuletzt bei Papier, Rohstoffen und Energie. Unter diesen Bedingungen sei ein kostendeckender Betrieb der Druckerei ohne geeignete Sanierungsmaßnahmen nicht mehr möglich gewesen. Das Unternehmen sei jedoch weder zahlungsunfähig noch bilanziell überschuldet.