Ausstellung im Deutschen Verpackungs-Museum Heidelberg
Neue Typografie und ihr Einfluss auf das Markendesign
von Martina Reinhardt,
Als der Architekt Walter Gropius vor hundert Jahren im thüringischen Weimar das „Bauhaus“ begründete, entstand eine Kunstschule, die binnen weniger Jahre die europäische Avantgarde vernetzte. Die von hier ausgehenden Einflüsse prägten außer der Kunst die Architektur und das Möbeldesign nachfolgender Generationen.
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Gleichzeitig stellt sich die Frage, ob auch das Marken- und Verpackungsdesign vom Bauhaus geprägt wurde. Reicht der Einfluss der „Bauhäusler“ bis in die Gestaltung des Produktauftritts kommerzieller Erzeugnisse hinein? Gab es Konsumgüter wie Zigaretten, Kaffee oder Tee, die ihrer Verwenderschaft einen Bezug zum Bauhaus attestierten? Dieser Frage geht jetzt eine Ausstellung nach, die von Juni 2019 an im Deutschen Verpackungs-Museum Heidelberg gezeigt wird.
Präsentiert werden, neben bekannten Klassikern (wie etwa den Entwürfen El Lissitzkys für „Pelikan“ oder dem legendären „Bauhaus-Schach“), auch neue Entdeckungen.
Im Mittelpunkt steht die von László Moholy-Nagy propagierte „Neue Typografie“, die formale Erscheinung und den grafischen Stil der Auslobung von Markenbildern revolutionierte. Auch den Nachwirkungen wird Aufmerksamkeit geschenkt. Denn das 1933 von den Nazis geschlossene Bauhaus hatte nach dem Zweiten Weltkrieg erst so richtig „Konjunktur“. „Weniger ist mehr“: Nach dieser Logik präsentierten sich bald diverse Markenprodukte mit Erfolg – von „Chanel No. 5“ über „WMF“ und „Braun“ bis zum „iPhone“ unserer Tage. Der Besuch der Sonderausstellung verändert den Blick auf altbekannte Marken und deren Designsprache. Und er macht verständlich, wie sich die Bewegung der künstlerischen Moderne in unserem eigenen Alltag etablieren konnte.
Termine und Preise:
bauhaus popular. Vom Bauhaus ins Kaufhaus: Die Neue Typographie und ihr Einfluss auf das Markendesign.