Leipa nimmt die Papiermaschine PM1 aus der Produktion
von Redaktion,
Der Recyclingpapierspezialist Leipa reduziert seine Produktionskapazität am Standort in Schwedt und stellt den Betrieb seiner Papiermaschine PM1, auf der grafische Papiere hergestellt werden, ein. Für die Produktion von grafischen Papieren steht in Schwedt weiterhin die PM4 zur Verfügung.
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Angesichts der Herausforderungen, denen sich die Papierindustrie gegenübersieht – Leipa benennt hier in einer Mitteilung „politische Entscheidungen, ein schwaches volkswirtschaftliches Umfeld und eine rückläufige Nachfrage nach grafischen Papieren“ – sei die Anpassung der Produktionskapazität unabdingbar. Ab Mitte 2024 wird Leipa daher die Produktion grafischer Papiere in Schwedt auf die PM4 konzentrieren und den Betrieb der PM1 einstellen.
„Unsere Kunden profitieren weiterhin von unserem hochwertigen Angebot an grafischen Papieren bis zu einem Gewicht von 90 g/m². Die PM4, mit einer Jahreskapazität von 340.000 Tonnen im Bereich der Magazinpapiere, basierend auf 100 Prozent recyceltem Material, repräsentiert den neuesten Stand der Technik in Bezug auf Technologie, Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz. Wir sind uns der Tragweite der Entscheidung zur Schließung der PM1 und deren Auswirkungen auf etwa 100 unserer Mitarbeiter bewusst. In Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat strebt Leipa nach sozialverträglichen Lösungen“, erläutern Peter Probst und Antonio Bellante, Geschäftsführer der Leipa Group.
Die PM1 produziert bereits seit 1963. Aktuell werden auf dieser Papiermaschine vor allem LWC-Papiere auf 100 % Recyclingbasis hergestellt. Auch Produkte wie Collegeblockpapier oder Briefumschlagpapier werden auf der PM1 produziert. Die maximale Jahresproduktion dieser Maschine erreichte in Spitzenzeiten rund 170.000 Tonnen pro Jahr.
Der Verpackungssektor von Leipa bleibt von der Kapazitätsreduzierung bei den grafischen Papieren unberührt: 2018 hatte Leipa bereits die PM5 von Zeitungsdruckpapier auf Verpackungspapier umgestellt. Gemeinsam mit der PM 3 verfügt das Unternehmen über eine jährliche Gesamtkapazität von ca. 700.000 Tonnen gestrichenem und ungestrichenem White Top Testliner.
Wie Leipa betont, sollen die Investitionsprogramme an den Produktionsstandorten Schwedt und Schrobenhausen fortgesetzt werden, um die langfristige Wettbewerbsfähigkeit von Leipa zu gewährleisten. So würden beispielsweise die kürzlich kommunizierten geplanten Investitionen in Schrobenhausen, einschließlich einer neuen Energiezentrale mit signifikant reduzierten CO2-Emissionen und Projekten im Bereich flexible Verpackungen, entsprechend dem ursprünglichen Umfang realisiert. Auch im Kartonsektor sollen zukunftssichernde Maßnahmen fortgeführt werden, „allerdings mit angepassten Investitionen“. Die Leipa-Unternehmensgruppe erwirtschaftet mit rd. 1.700 Mitarbeitenden ein jährliches Geschäftsvolumen von rund 1 Mrd. Euro.