Bei der Koenig & Bauer-Gruppe hat das Konzern-Ebit (Unternehmensergebnis vor Zinsen und Steuern) von 81,4 Mio. Euro im Vorjahr auf 87,4 Mio. Euro im Jahr 2018 zugelegt, so CEO Claus Bolza-Schünemann bei der Vorlage des jüngsten Geschäftsberichts der Unternehmensgruppe. Mit einer von 6,7 % auf 7,1 % gesteigerten Ebit-Marge wurde der für 2018 angestrebte Wert von rund 7 % erreicht.
„Ausgehend von der um Sondereinflüsse adjustierten Ebit-Rendite von 5,4 % im Basisjahr 2016 streben wir bei linearem Verlauf unserer Konzernprojekte zur Realisierung der 70 Mio. Euro Ergebnissteigerung eine jährliche Margenverbesserung um 0,7 % auf rund 9 % im Jahr 2021 an. Für 2018 ergibt sich ein linearisierter Zielwert von 6,8 %, den wir mit der erreichten Marge von 7,1 % deutlich überschritten haben“, ergänzt CFO Mathias Dähn.
Die schon angekündigten Verschiebungen von Maschinenauslieferungen in das Geschäftsjahr 2019 infolge der Engpässe bei Teilen haben die Erreichung des Umsatzziels beeinträchtigt, wie Bolza-Schünemann weiter ausführt. Mit 1,226 Mrd. Euro lagen die Konzernerlöse nur leicht über dem Vorjahreswert von 1,217 Mrd. Euro. Koenig & Bauer hatte für 2018 einen organischen Umsatzanstieg von rund 4 % angestrebt. Bei einem Auftragseingang von 1,222 Mrd. Euro (Vorjahr: 1,266 Mrd. Euro) stieg der Auftragsbestand auf 610,9 Mio. Euro (Vorjahr: 606,2 Mio. Euro).
Ein hoher Steueraufwand aus dem Verbrauch aktiver latenter Steuern auf Verlustvorträge hat das Konzernergebnis beeinflusst. Mit 64,0 Mio. Euro entspricht das Konzernergebnis im Geschäftsjahr 2018 (Vorjahr: 81,1 Mio. Euro) einem anteiligen Ergebnis je Aktie von 3,86 Euro (2017: 4,91 Euro).
Sheetfed eingeschränkt durch Teileverfügbarkeit
Mit 613,0 Mio. Euro lag der Auftragseingang im Segment Sheetfed unter dem Vorjahreswert von 656,2 Mio. Euro. Engpässe bei der Teileverfügbarkeit durch längere Lieferzeiten hätten das Neugeschäft gebremst, wie es weiter heißt. Die Teilesituation habe auch zu dem gegenüber dem Vorjahr (660,2 Mio. Euro) niedrigeren Umsatz von 647,4 Mio. Euro beigetragen. Entsprechend lag das Ebit mit 36,5 Mio. Euro unter dem Vorjahr (37,5 Mio. Euro).
Trotz des fortgesetzten Preisdrucks seitens der Wettbewerber, so Dähn weiter, wurde mit einer Ebit-Marge von 5,6 % das erreichte Niveau (2017: 5,7 %) gehalten. Auf den gegenüber dem Vorjahr (233,5 Mio. Euro) niedrigeren Auftragsbestand von 199,1 Mio. Euro folgten zum Jahresstart 2019 gute Auftragseingänge.
Digital & Web-Ergebnis belastet durch Wachstumsaufwendungen
Die Bestellungen im Segment Digital & Web legten von 139,6 Mio. Euro auf 167,6 Mio. Euro vor allem durch einen erhöhten Auftragseingang im flexiblen Verpackungsdruck zu. Während sich das Neugeschäft bei der HP-Maschine für digitale Vordrucke von Wellpappendecklagen verhalten entwickelt hat, wurden mehrere Anlagen von der Rotajet-Digitaldruckplattform für den Dekor- und flexiblen Verpackungsdruck verkauft und der Vorjahreswert deutlich übertroffen, so Bolza-Schünemann weiter. Der Umsatz war mit 150,7 Mio. Euro leicht niedriger als im Vorjahr (154,2 Mio. Euro).
Die geringeren Erlöse haben mit den Markteintritts- und Wachstumsaufwendungen im Digitaldruck, bei flexibler Verpackung und Wellpappe das Ebit belastet. Entsprechend lag das EBIT mit –10,5 Mio. Euro unter dem Vorjahreswert von –4,3 Mio. Euro. Der Auftragsbestand erhöhte sich von 61,5 Mio. Euro auf 78,4 Mio. Euro zum Jahresende 2018.
Special mit Umsatzplus und weniger Aufträgen
Durch die oft langwierige Auftragserteilung und die dominierenden Großprojekte bleibt im Wertpapierdruck eine hohe Volatilität. Im Kennzeichnungsdruck konnten weitere Marktanteilsgewinne erzielt und insbesondere in der Tabak- und Reifenindustrie die Marktposition ausgebaut werden, so Bolza-Schünemann. Geringere Bestellungen im Blech- und Glas-/Hohlkörperdruck führten im Segment Special zu einem unter dem Vorjahreswert (533,7 Mio. Euro) liegenden Auftragseingang von 502,4 Mio. Euro. Der Umsatz legte von 467,9 Mio. Euro auf 490,5 Mio. Euro durch Zuwächse im Wertpapier-, Kennzeichnungs- und Glas-/Hohlkörperdruck zu. Nach 53,7 Mio. Euro im Vorjahr wurde 2018 ein Ebit von 49,7 Mio. Euro erzielt. Mit 344,6 Mio. Euro (2017: 324,0 Mio. Euro) konnte Ende Dezember ein höherer Auftragsbestand erreicht werden, „der eine gute Auslastung in den kommenden Monaten gewährleistet“, so Bolza-Schünemann abschließend.