Fujifilm und Tinmasters beschließen Entwicklungspartnerschaft
von Judith Grajewski,
Fujifilm und Tinmasters, eine Metallverpackungsdruckerei mit Sitz im walisischen Swansea, haben eine Entwicklungspartnerschaft geschlossen. Im Rahmen dieser soll die UV-Großformatdruckmaschine Acuity B1 von Fujifilm bei dem Unternehmen installiert werden. Im Gegenzug erhalte der Maschinenhersteller die Möglichkeit für Kundenvorführungen und könne die Maschine für die laufende Entwicklungsarbeit nutzen.
Die Druckerei Tinmasters will auf der großformatigen UV-Inkjetdruckmaschine von Fujifilm vor allem Kleinserien und kundenspezifische Akzidenzaufträge produzieren. „Die Serien werden in der gesamten Branche immer kleiner“, erklärt dazu Richard O’Neill, der CEO des Unternehmens. Ihm sei schon länger klar gewesen, dass man irgendwann in eine digitale Lösung investieren müsse. Allerdings habe er keine Maschine gefunden, die ohne Modifizierung alle Erwartungen erfüllt hätte – darum investierte Tinmasters 2018 in eine hochautomatisierte Offsetmaschine, um die wachsende Nachfrage nach kleinen Serien zu bedienen. Durch die Beschleunigung des Trends sei die Anschaffung einer Digitaldruckmaschine nun aber dennoch notwendig geworden.
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Neben der Druckqualität und Registerregelung der Acuity B1 habe das Unternehmen vor allem der Aspekt der Partnerschaft neugierig gemacht, so O’Neill. Das Unternehmen habe schnell gelernt, dass der Inkjetdruck ein Potenzial birgt, das über die wirtschaftliche Produktion von Kleinserien hinausgeht. So ist nach Aussage von Tinmasters vor allem die Möglichkeit interessant, mit kreativen Anwendungen und Spezialeffekten zu experimentieren, beispielsweise für die Gestaltung von Oberflächenstrukturen durch mehrere Tintenschichten.
Voneinander lernen
Für Fujifilm wiederum sei der Blechdruck Neuland, darum könne die Erfahrung von Tinmasters dabei helfen, die UV-Inkjet-Lösung an die Anforderungen dieser Branche anzupassen. „Zusammen mit Fujifilm möchten wir daran arbeiten, die Druckgeschwindigkeit zu erhöhen und die Substratführung für Bleche zu verbessern, und langfristig werden wir wohl Serien zwischen 500 und 5000 Blechen digital drucken”, erklärt Tinmasters-Geschäftsführer O’Neill. “Wir glauben, dass Inkjet im Blechdruck künftig eine große Rolle spielen wird.” Auch das Thema Tinten und ihre Lebensmittelsicherheit würden künftig eine Rolle in der Entwicklungspartnerschaft spielen.
Kevin Jenner, Business Manager, Industrial von Fujifilm Speciality Ink Systems, fügt hinzu: „Die Umstellung von analogen zu digitalen Verfahren im Blechdruck hinkt der in der grafischen Industrie […] ein paar Jahrzehnte hinterher. Die Branche ist ziemlich homogen und alle wichtigen Akteure produzieren mit ähnlicher Ausrüstung ähnliche Erzeugnisse.”