Eine neu gegründete Arbeitsgruppe der CIP4-Organisation erarbeitet derzeit eine Schnittstellenbeschreibung, die die Möglichkeiten automatisierter Interaktionen im digitalen Vertrieb von Druckjobs (Print Procurement) definieren und standardisieren soll. Eine interessante Entwicklung für jede Online-Druckerei, die Basis-ICS soll schon Ende des Jahres zur Verfügung stehen. Aber: CIP4, ICS, XJDF – was bedeutet das denn alles? Ein Glossar …
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Das ist die CIP4
Die CIP4 (Cooperation for the Integration of Processes in Prepress, Press and Postpress) ist eine im Jahr 2000 gegründete internationale Non-Profit-Organisation, deren Aufgabe es ist, Standards und Prozessautomatisierung für die grafische Industrie voranzutreiben. Zu den 300 Mitgliedsfirmen aus 31 Ländern zählen Druckereien, Vorstufenbetriebe, Verlage, Berater, Universitäten sowie Hersteller von Software und Maschinen. Aufgrund der vielfältigen Zusammensetzung der Organisaion besteht eine große Wissensbasis über die verschiedenen Facetten der Druckindustrie – mit sehr detaillierten Einblicken in die verschiedenen Teilbereiche.
Das ist XJDF
Das Exchange Job Definition Format (XJDF) ist eine Weiterentwicklung von JDF. Mit JDF wurde quasi in Druckereien vernetzt, mit XJDF und der Print Procurement ICS soll künftig die Vernetzung von Druckereien und anderen Beteiligten laufen. Zu den wesentlichen Optimierungen gegenüber JDF zählen:
Vereinfachte Datenstruktur (XJDF ist ein reines Datenaustauschformat).
Das Format wurde an gängige XML-Entwicklertools und -paradigmen angepasst.
Der Gültigkeitsbereich wurde erweitert (XJDF kann zur Vernetzung von Unternehmen und Online-Plattformen verwendet werden).
XJDF definiert zwei Blickwinkel auf den Druck, die zwar ähnlich, aber nicht identisch sind: eine reine Produktbeschreibung aus Sicht des Kunden: „Was soll produziert werden?“ sowie eine Prozessbeschreibung aus technischer Sicht: „Wie soll dies produziert werden?“ Dies macht XJDF sehr anpassungsfähig. Für das Business einer Online-Druckerei ist die prozessneutrale Beschreibung von Produkteigenschaften relevant, organisiert in einer Art „Schubladensystem“ nach so genannten „Intents“.
Das ist eine ICS
Ein ICS-Dokument definiert einen Satz von Schnittstellen mit Mindestvoraussetzungen, während eine Spezifikation (wie etwa die XJDF-Spezifikation) die ganzheitlichen Zusammenhänge spezifiziert. ICS steht kurz für »Interoperability Conformance Specification«. Insofern kann ein Unternehmen/eine Online-Druckerei niemals JDF-kompatibel sein, sondern ist stets ICS-kompatibel – also zu bestimmten Schnittstellenbeschreibungen. [4952]
Eine tiefer gehende Erklärung der Begriffe »XJDF« und »ICS« finden Sie HIER als Podcast …