Mehr als 420 Unternehmen haben sich an diesjähriger Branchenumfrage beteiligt
BVDM-Umfrage zeigt: Kosten- und Wettbewerbsdruck steigen
von Judith Grajewski,
Die Kosten der deutschen Druck- und Medienwirtschaft steigen stetig – doch aufgrund des anhaltenden Wettbewerbsdrucks können viele Unternehmen diese Steigerungen nicht an ihre Kunden weitergeben. Obwohl Umsatz und Gewinn der Branche 2018 gesunken sind, zeigten sich die Unternehmen dennoch investitionsbereit. Das geht aus der diesjährigen Befragung des Bundesverbandes Druck und Medien hervor, an der sich im Januar rund 420 Unternehmen der Branche beteiligt haben.
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Die befragten Unternehmen vertreten nach Angaben des BVDM rund 24 Prozent der Beschäftigten der Druck- und Medienwirtschaft und erzielten 2018 einen kumulierten Umsatz von rund 4,8 Milliarden Euro. Dies entspreche einem Anteil am Branchenumsatz von rund 23 Prozent. Die Umfrageergebnisse bieten daher, so der Bundesverband Druck und Medien, einen vertieften Einblick in die Lage der Branche, ihre wirtschaftliche Situation und ihren Ausblick in die Zukunft.
Höhere Kosten und ihre Auswirkung auf die Verkaufspreise
Wie schon im Vorjahr erwartet, verzeichneten die befragten Unternehmen starke Kostensteigerungen: Neun von zehn Unternehmen (93 Prozent) mussten Teuerungen beim Druckpapier verkraften. Acht von zehn Unternehmen (78 Prozent) waren mit steigenden Transportkosten konfrontiert. Die steigenden Lieferantenpreise gelten ihnen auch im laufenden Jahr als eines der größten Geschäftsrisiken: So befürchten sie bei allen abgefragten Kostenarten weitere Erhöhungen.
Als Konsequenz beabsichtige fast jedes zweite Unternehmen (47 Prozent), die Verkaufspreise für ihre wichtigsten Produkte und Dienstleistungen zu erhöhen. Demgegenüber wollen 41 Prozent der Unternehmen die Preise auf dem Vorjahresniveau halten, 12 Prozent meinen, ihre Preise sogar senken zu müssen.
Umsatz-Zuwächse bei Verpackungen, Etiketten und im Großformatdruck
Der Umsatz der Branche sei im Vergleich zum Vorjahr leicht rückläufig gewesen: So hätten 42 Prozent der Befragten Einbußen verzeichnet, während 39 Prozent von Zuwächsen berichteten. Die Entwicklung fiel umso negativer aus, je größer die Unternehmen waren. Besonders negativ entwickelten sich laut der Umfrage die Segmente Werbebeilagen und Prospekte sowie Dienstleistungen der Druck- und Medienvorstufe. Überdurchschnittliche Zuwächse habe es hingegen bei Verpackungen, Etiketten und dem Großformatdruck gegeben.
Onlinedruck wird berücksichtigt
Erstmals berücksichtigte die Befragung auch das Marktvolumen des Onlinedrucks: Ausgehend vom durchschnittlichen angegebenen Prozentwert des online erwirtschafteten Umsatzes ergibt sich ein auf den Branchenumsatz überschlagener Wert von 3,6 Milliarden Euro. Dieser Wert erhöhe sich auf 5,6 Milliarden Euro, wenn auch der Wiederverkauf externer Druckereileistungen aus Webportalen hinzugerechnet wird.
Gewinn fällt niedriger aus
Noch deutlicher als der Umsatz ging laut der Branchnumfrage des BVDM der Gewinn der Branche zurück: 45 Prozent der Befragten berichteten von sinkenden Gewinnen, nur 35 Prozent verzeichneten höhere Gewinne als im Vorjahr. Auch hier sei die Entwicklung bei größeren Unternehmen besonders negativ gewesen. Zeitungen und Anzeigenblätter bildeten das am stärksten betroffene Segment. Steigende Gewinne meldeten die Unternehmen wiederum beim Großformatdruck und bei Geschäftsdrucksachen.
Dienstleistungen um das Druckprodukt herum
Geschäftschancen sehe die Mehrheit der Unternehmen in ergänzenden Dienstleistungen rund um das Druckprodukt (75 Prozent). Zudem erhoffen sie sich für 2019 Umsatz- und Gewinnzuwächse durch die beabsichtigten Verkaufspreissteigerungen. Die überwiegende Mehrheit der Unternehmen (je nach Investitionsbereich 81 bis 97 Prozent) plant überdies zunehmende Investitionen, insbesondere in Software und Prozesse.
Die Ergebnisse der Branchenumfrage des BVDMs fließen in den Datenpool des Bundesverbandes unter bvdm-online.de/druckindustrie mit ein.