Japanischer Feinchemie-Konzern zahlt 1,15 Mrd. Euro
BASF verkauft globales Pigmentgeschäft an DIC Corporation
von Judith Grajewski,
BASF verkauft sein globales Pigmentgeschäft an die japanische DIC Corporation. Beide Unternehmen hatten Ende letzter Woche eine entsprechende Einigung erzielt, wie es in einer Mitteilung von BASF heißt. Demnach zahlt das Feinchemie-Unternehmen mit Sitz in Tokio – ohne Berücksichtigung von Barmitteln und Finanzschulden – 1,15 Mrd. Euro für den BASF-Geschäftsbereich. Mit dem Abschluss der Transaktion rechnen die Parteien im vierten Quartal 2020. Der Verkauf bedarf noch der Zustimmung der zuständigen Wettbewerbsbehörde.
Wie Dr. Markus Kamieth, Mitglied des Vorstands der BASF SE und zuständig für das Segment Industrial Solutions, erklärt, habe man damit das Ziel erreicht, einen Eigentümer zu finden, “für den Pigmente ein strategisches Kerngeschäft sind”. Die DIC Corporation, zu der auch der Tintenhersteller Sun Chemical gehört, habe angekündigt, das Geschäft in den kommenden Jahren weiterzuentwickeln.
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DIC ist ein in Tokio börsennotiertes japanisches Unternehmen mit weltweit rund 20.000 Mitarbeitern. Die Gesellschaft mit Hauptsitz in Tokio wurde 1908 gegründet, ist in über 60 Ländern aktiv und erzielte im Jahr 2018 eigenen Angaben zufolge einen Umsatz von rund 800 Milliarden Japanische Yen (6,8 Milliarden Euro). Unter dem Motto „Color & Comfort“ ist der japanische Feinchemie-Konzern in drei Segmenten aktiv: Packaging & Graphics, Functional Products sowie Color & Display. Color & Display beinhaltet ein Portfolio an Pigmenten.
Das Pigmentportfolio von BASF stelle nach Aussage von Kaoru Ino, President und Vorstandvorsitzender von DIC, eine wichtige strategische Ergänzung für den Wachstumsplan des Konzerns dar. Bis 2025 will die DIC Corporation ihren Umsatz auf eine Billion Yen, umgerechnet rund 8 Mrd. Euro steigern. Durch die Übernahme von BASFs Pigmentgeschäft soll zudem die Position als einer der weltweit wichtigsten Pigmentehersteller ausgebaut werden.
Das BASF-Pigmentgeschäft mit den rund 2.600 Mitarbeitern weltweit hat nach Angaben des Ludwigshafener Unternehmens im Jahr 2018 einen Umsatz von rund einer Milliarde Euro erwirtschaftet.