Die Druckerei Raff & Cantz in Riederich (Baden-Württemberg) hat ihren Geschäftsbetrieb zum 30. Juni beendet. Das berichtet der Reutlinger General-Anzeiger. Nachdem die Druckerei im Februar 2024 Insolvenz angemeldet hatte, wurde der Geschäftsbetrieb im vorläufigen Insolvenzverfahren vorerst fortgeführt. Bis Ende April war Insolvenzausfallgeld gezahlt worden.
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Eine positive Entwicklung für die Druckerei hat sich in dem Insolvenzverfahren nicht ergeben. Am 8. Mai 2024 begann Raff & Cantz ein Liquidationsverfahren – am 30. Juni 2024 ist der Geschäftsbetrieb eingestellt worden. „Die erhoffte Übernahmelösung ist nicht zustande gekommen. Letztlich sind alle Interessenten abgesprungen“, erklärte der Insolvenzverwalter Michael Riegger dem Reutlinger General-Anzeiger. Bestehende Kunden hätten keine Aufträge mehr erteilt bzw. ihre Aufträge zurückgezogen. Somit konnten die Löhne der 33 Mitarbeiter nicht mehr bezahlt werden.
Raff & Cantz war im Februar 2021 aus einer Verschmelzung der beiden Druckereien Raff und Cantz entstanden. 2022 erzielte das Unternehmen noch einen Jahresgewinn in Höhe von 541.293 Euro. Im Sommer 2023 hat die Druckerei über 3,5 Mio. Euro in eine Achtfarben-Rapida 106 X mit Lack investiert. Anfang 2024 wurde Peter Dankesreiter alleiniger Inhaber der Druckerei Raff & Cantz.
Für den 10. Juli 2024 wurde in Tübingen eine Gläubigerversammlung angesetzt. Gegenüber der Tageszeitung sprach der Insolvenzverwalter von angemeldeten Forderungen in Millionenhöhe.
Die ebenfalls in Riederich ansässige Raff Digital Gmbh, die mit ihren 35 Mitarbeitern zur Raff Holding gehört, ist unternehmerisch nicht mit der insolventen Druckerei Raff & Cantz verbunden. Somit ist die Raff Digital GmbH auch nicht von der Einstellung des Geschäftsbetriebes von Raff & Cantz betroffen.