Der Raster-Image-Processor, kurz RIP, ist für Druckereien ein wichtiges Werkzeug, denn nicht zuletzt von ihm hängt die Druckqualität ab. Welche Fragen sich daher vor allem Großformatdruckerein bei der Wahl des RIPs stellen sollten, hat Radisa Peric, Produktmanager bei SAi, verraten.
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Wer in neue RIP-Software investieren will oder muss, sollte über den Preis an sich hinausblicken, meint Radia Peric. Denn es handele sich nicht nur um eine wirtschaftliche, sondern um eine technische Frage. Der sollten sich Unternehmen zuerst über den eigenen USP im Klaren sein: Ist “schnell & günstig” das Credo? Oder geht es bei allem um Top-Qualität. Außerdem: Stehen in naher Zukunft weitere Maschineninvestitionen an? All diese Faktoren sollten nach Meinung des Produktmanagers vorab geklärt sein.
Im zweiten Schritt gehe es dann vor allem um Fragen rund um das Produkt, das in Frage kommt. Die folgenden Fragen sollte man nach Ansicht von Peric für die Kaufentscheidung berücksichtigen:
Wer hat den RIP entwickelt? Stammt er von einem Softwareentwickler und wird er unterstützt? Oder handelt es sich um einen generischen Entwickler, der anonym bleibt.
Ist der RIP proprietäre Software des Anbieters des Großformatdruckers, gelte es, so viel wie möglich über Support, Upgrade-Möglichkeiten, Skalierbarkeit und Flexibiltät herauszufinden. Was passiert beispielsweise, wenn ein Problem mit dem Farbmanagement auftritt? An wen kann man sich wenden, wenn Support benötigt wird?
Lässt sich auf dem eingesetzten (Großformat-)Drucker auch die RIP-Software eines anderen Anbieters ausführen?
Aspekte, die in der Zukunft relevant sein könnten: Wie einfach ist es, neue Geräte hinzuzufügen? Welche Anwendungen werden vielleicht künftig benötigt? Wer keine komplexen Tools braucht, für den komme vielleicht eher ein einfacher, aber robuster RIP in Frage, meint Radisa Peric.
Welche Rolle werden cloudbasierte bzw. cloudfähige Funktionen künftig spielen? Das sei vor allem für diejenigen Unternehmen interessant, die an mehreren Orten produzieren und bei denen die Mitarbeiter/Produktionsleiter/Chefs in der Lage sein sollen, Fortschrittsberichte aus der Ferne abzurufen.
Wie gut und nahtlos lässt sich der RIP in die vorhandene Produktionsstruktur einbinden? Lassen sich Funktionen verschiedener Geräte (zum Beispiel Drucker und Cutter) in der RIP-Software kombinieren?
Gibt es für die anvisierte RIP-Software “nur” das klassische Kaufmodell oder vielleicht sogar schon ein Abomodell? Schließlich könnte das, was heute gut genug ist, in einem halben oder einem Jahr schon überholt sein.
Je mehr man über die Funktionen und das “Drumherum” einer RIP-Software weiß, desto fundierter die Kaufentscheidung. Mehr dazu gibt es auch im Artikel ” Tipps für die RIP-Auswahl” in Deutscher Drucker, Ausgabe 9/2019.
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