5. Drupa Global Trends Report: Positive Stimmung in der Druckbranche
von Redaktion,
Ende April soll der 5. Drupa Global Trends Report erscheinen. Sein Fazit: Die Studie für das Jahr 2017 ist der bislang erfreulichste Bericht für den Großteil der Druckdienstleister und Maschinenbauer/Zulieferer in den meisten Märkten und Regionen seit Einführung der jährlichen Branchenumfrage im Jahr 2013. Er zeigt die kontinuierliche wirtschaftliche Erholung auf globaler Ebene seit der Rezession 2008, sowie wachsendes Vertrauen vieler Druckunternehmen in die Möglichkeiten technischer Innovationen und in die Chancen der digitalen Transformation.
Druckdienstleister und Maschinenbauer/Zulieferer aus den meisten Branchen melden demnach für das Jahr 2017 wachsende Zuversicht in die wirtschaftliche Leistung ihres Unternehmens. Der dynamischste Markt bleibt nach wie vor im Bereich Verpackung, aber auch im Akzidenzdruck hat sich innerhalb der letzten fünf Jahre vermehrt Optimismus verbreitet. Im Funktionsdruck zeichnet sich ein ähnliches Bild ab, jedoch zeigt der Markt 2017 einen gewissen Vertrauensverlust sowohl bei Druckdienstleistern als auch Maschinenbauern/Zulieferern. Den wohl schwierigsten strategischen Veränderungen ausgesetzt ist der Publikationsdruck: Auch wenn der E-Book-Boom ausgeblieben ist, lässt sich in diesem Markt ein gewisser Vertrauensverlust beobachten.
Anzeige
Dazu Sabine Geldermann, Director Drupa Messe Düsseldorf: „Der 5. Drupa Global Trends Report belegt, dass die Druckbranche optimistisch in die Zukunft blickt. Nach der Weltwirtschaftskrise im Jahr 2008 und der stark voranschreitenden Digitalisierung nutzen Druckdienstleister und Maschinenbauer/Zulieferer jetzt den kontinuierlichen wirtschaftlichen Aufschwung: Sie entwickeln neue Businessmodelle, erschließen innovative Zukunftstechnologien und erweitern in beeindruckender Weise die vielfältigen Anwendungsbereiche von Print.“
An der Umfrage, die Printfuture (UK) gemeinsam mit Wissler & Partner (CH) im Auftrag der Messe Düsseldorf durchführte, nahmen rund 700 Druckdienstleisteter und 250 Zulieferbetriebe teil. Richard Gray, Operations Director Printfuture: „Druckdienstleister und Maschinenbauer/Zulieferer sind sich der strategischen Herausforderungen der Druckbranche bewusst. Dennoch blicken sie zuversichtlich nach vorne und schätzen die Zukunft von Print in den meisten Märkten und Regionen positiv ein. Allerdings nur unter der Prämisse, dass Druckdienstleister ihre betreffenden Zielmärkte sorgfältig analysieren und angemessene Innovationen einführen, um die zukünftigen Bedürfnisse der Kunden zu befriedigen.“
Erhöhte Zuversicht bei Zulieferern auf globaler Ebene
Auf regionaler Ebene zeigt sich ein allgemein positives Bild, jedoch mit deutlichen Ausnahmen: Seit Einführung der Drupa-Global-Trends-Umfragen im Jahr 2013 hat sich Nordamerika als die konsequent stärkste Region abgezeichnet, wobei in Europa die Zuversicht stetig steigt – anders, als in Afrika und dem Mittleren Osten.
Auf globaler Ebene ist 2017 das vierte Jahr in Folge, in dem erhöhte Zuversicht von Maschinenbauern/Zulieferern gemeldet wird. Auffallend ist der Absatzanstieg bei Maschinen und Anlagen sowie bei Software und Materialien mit einem Saldo von Plus 29 Prozent. Tatsächlich weisen alle Umsatzströme bei Maschinenbauern/Zulieferern den bisher besten positiven Saldo überhaupt auf.
Weltweit melden Druckdienstleister weiterhin Druck auf Preise und Margen. Dieser Tendenz wirken sie durch intensivere Auslastung entgegen und halten durch die so gesteigerten Einnahmen die Kosten so stabil wie möglich. Seit Einführung des Drupa Global Trends Report zeichnet sich ab, dass der Druck auf Preise und Margen weltweit leicht rückläufig ist. Auf regionaler Ebene zeigt sich jedoch ein eher uneinheitliches Bild. Nordamerika konnte beispielsweise einige Preiserhöhungen vermelden, wohingegen Australien/Ozeanien einen deutlichen Preisverfall verzeichnet. Im Verpackungsdruck halten sich die Preise weltweit stabil, jedoch sind sie im Publikationsdruck und – in geringerem Ausmaß – auch im Akzidenzdruck weiterhin rückgängig.
Digitaldruck erobert sich weiterhin neues Terrain, wenn auch gemäßigt. Dienstleister im Bereich Funktionsdruck sind inzwischen weitgehend vom Digitaldruck abhängig, während nur wenige Verpackungsdrucker aktuell signifikanten Umsatz im digitalen Bereich vermelden. In konkreten Zahlen bedeutet das: 60 Prozent der Funktionsdrucker geben an, dass mehr als 50 Prozent ihres Umsatzes über den Digitaldruck kommt, wobei nur 12 Prozent der Verpackungsdrucker einen mehr als 25-prozentigen Anteil ihres Umsatzes dem Digitaldruck zuschreiben. Auffällig ist, dass nur 27 Prozent der befragten Drucker ein Web-to-Print-Portal betreiben, ein Anstieg von nur zwei Prozent seit 2014.
Weltweit überwiegt die Investitionsfreudigkeit bei den Druckdienstleistern: So melden 42 Prozent für 2017 einen erhöhten Investitionsaufwand im Vergleich zum Vorjahr, während neun Prozent einen Investitionsrückgang angeben – ein positives Saldo von 33 Prozent. Nordamerika schneidet mit einer Steigerung von 51 Prozent am besten ab, Australien/Ozeanien liegt zurück mit Plus 18 Prozent.
Mit Blick auf die einzelnen Marktsegmente wundert es kaum, dass mit +45 Prozent im Bereich Verpackungsdruck der höchste positive Saldo vermeldet wird. Für Funktionsdruck sind es +42 Prozent, für Akzidenzdruck +30 Prozent und für Publikationsdruck +20 Prozent. Im zweiten Jahr in Folge ist Weiterverarbeitung der gefragteste Investitionsschwerpunkt, gefolgt von Printtechnologien und Prepress/Workflow/MIS.
Investitionspläne für 2018 technologieabhängig
Im Publikationsdruck steht der Bogenoffsetdruck auf Platz 1, gefolgt von digitalem Toner-Farbdruck mit Einzelblattzufuhr. Der digitale Toner-Farbdruck mit Einzelblattzufuhr liegt beim Funktionsdruck in Führung, der digitale Inkjet-Breitformatdruck besetzt den zweiten Platz. Flexodruck ist das gefragteste Verfahren beim Verpackungsdruck, gefolgt vom Bogenoffset. Beim Akzidenzdruck ist der digitale Toner-Farbdruck mit Einzelblattzufuhr führend, dicht gefolgt von Bogenoffset und dem digitalen Inkjet-Breitformatdruck.