PrintsPaul stellt neue Heißfolien-Prägemaschine mit hydraulischem Stempel vor
von Redaktion,
Fast 40 Jahre ist es her, dass der letzte Heidelberger Tiegel die Montagehalle verließ, doch noch immer werkeln zahlreiche Exemplare in den Druckereien landauf-landab vor sich hin. Doch allmählich wird die Ersatzteillage schwieriger. Zumindest für den Einsatz in der Heißfolienprägung gibt es jetzt eine moderne Alternative zum Tiegel: Die PPHSB 800 Automatic Hot Foil Stamping Machine für Blind- und Hochprägungen.
Auf den Markt gebracht hat sie Paul Arndt, der sich mit seinem Unternehmen PrintsPaul bereits einen Namen mit Maschinen für die Etiketten-Weiterverarbeitung von der Rolle gemacht hat. Sein neuester Zuwachs im Portfolio kann mit einer Reihe von Features aufwarten, die den ehrwürdigen Tiegel tatsächlich alt aussehen lassen.
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Einstellbare Haltezeiten
Da ist zunächst das unterschiedliche Funktionsprinzip zu nennen. Statt über einen Kniehebel wird der Prägestempel hydraulisch betätigt. Die Presskraft beträgt dabei bis zu zehn Tonnen. Das reicht für Materialien mit einem Flächengewicht von 3.000 Gramm. „Du kannst auch ein Brett nehmen“, grinst Paul Arndt. Doch der – selbstverständlich einstellbare – Druck ist nicht alles. „Wir können drei Parameter beeinflussen: Neben der Kraft auch die Temperatur und die Haltezeit des Prägestempels“, erläutert Paul Arndt. „Ersteres beeinflusst das Aufschmelzen des Klebers. Aber besonders Letzteres ist ein wesentlicher Vorteil gegenüber den nur für einen Sekundenbruchteilen pressenden Tiegeln. Wir erzielen so deutlich hochwertigere Oberflächen.“ Zudem lassen sich so auch größere Flächen ohne langwieriges Einrichten prägen. Für einen Jobwechsel benötigt ein entsprechend trainierter Bediener nur wenige Minuten. Auch während des Prägevorgangs lassen sich Druck, Temperatur und Haltezeit nachjustieren.
Die PPHSB 800 wurde als Dauerläufer konzipiert und erreicht 2.000 Takte pro Stunde. Einmal eingerichtet, arbeitet sie selbstständig bis der Stapelanleger leer ist und schaltet sich dann ab. Sie eignet sich für eine Vielzahl von Prägeaufgaben, darunter auch Nano-Embossing, Prägungen mit holografischen Folien und gerasterte Prägungen. Zuführung und Entnahme der Bögen übernehmen Sauggreifer, deren Position verstellbar ist. Das bietet die Möglichkeit, auch Zuschnitte und gestanztes Material sicher auf den Prägestempel zu transportieren. „Eine attraktive Sache für Anwender, die beispielsweise Faltschachteln individualisieren möchten“, sagt Paul Arndt. „Die Sauggreifer schaffen auch hohe Grammaturen problemlos oder Nassklebe-Etiketten als Bogenware“, versichert er. Das maximale Bogenformat beträgt 800 x 600 Millimeter.
Folie statt Lack
Paul Arndt weist auf weitere kreative Möglichkeiten hin: Mit den Folien lassen sich auch Lackeffekte erzeugen und somit Flexodruckwerke unnötig machen. Es können auch zwei verschiedene Folien nebeneinander aufgespannt und in einem Durchgang verwendet werden. PrintsPaul arbeitet bei den Folien mit dem niederländischen Hersteller United Transfer Technologies zusammen (früher Univacco Foils Holland BV), der eine große Vielfalt an Folien bereit hält. Der zweite Partner stammt aus Polen: Die Firma Grawer ist europäischer Marktführer in der Herstellung von Prägewerkzeugen zum Heiß- und Hochprägen und liefert die Prägestempel, die aus Magnesium oder Messing gefertigt werden.
„Die PPHSB 800 erfüllt höchste Standards in Service, Sicherheit und Qualität“, betont Paul Arndt abschließend. „Die Steuerungssoftware ist in einer Vielzahl von Sprachversionen erhältlich.“