Paradowski übernimmt Koenig & Bauer Rapida von der Druckerei Rosebrock in Sottrum
von Redaktion,
Eine fast 20 Jahre währende Partnerschaft verbindet die Druckerei Rosebrock aus Sottrum mit dem Maschinenhändler Paradowski Graphische Maschinen aus Henstedt-Ulzburg bei Hamburg. In diesen Tagen zieht eine gebrauchte Heidelberg Speedmaster SM 52-2P in die Druckerei ein, die Paradowski den Niedersachsen anbieten konnte. Gleichzeitig übernimmt die Firma Paradowski vom Druckhaus eine Koenig & Bauer Rapida 106-5-L aus dem Jahr 2014.
Eine brandneue Rapida ist in Sottrum bereits im Einsatz. Das 1968 gegründete Druckhaus, das seit 1973 passend an der Gutenbergstraße in Sottrum daheim ist, fertigt Akzidenzen: In den letzten Jahren hat jedoch der Etikettendruck einen beachtenswerten Aufschwung im Hause erlebt. Er stellt inzwischen das wichtigste Standbein des Druckereibetriebes in dem 7.000-Einwohner-Städtchen in der Nähe von Bremen dar. Längst kommen die Kunden aus dem gesamten Bundesgebiet und nicht mehr nur aus dem Umland. Im Zusammenhang mit der Investition in ein neues, leistungsstärkeres System ist die „alte“ Rapida in den Ruhestand versetzt worden. Ein top-gepflegtes Bogenoffset-Drucksystem, das ohne Makel seinen Dienst verrichtet hat. Im Rahmen der geplanten Investition nahm die Druckerei Rosebrock, so berichtet Geschäftsführer Lars Rosebrock, mit der Firma Paradowski Kontakt auf, um über eine Weiterverwertung des tadellos laufenden Systems zu sprechen.
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„Das hat uns natürlich sehr gefreut“, sagt Oliver Havemann. Der geschäftsführende Gesellschafter von Paradwoski kennt das von den Brüdern Lars, Sven und Bernd mit 35 Mitarbeitern geführte Druckunternehmen seit vielen Jahren. „Wir durften“, so Oliver Havemann, „seit 2005 vier Maschinen an Rosebrock verkaufen und haben in diesem Zeitraum auch vier Maschinen mit insgesamt 15 Druckwerken in Zahlung genommen.“
Veränderte Auftragsstruktur
Zweimal vier Maschinen, die daran erinnern, wie schnell nicht nur die Zeit vergeht, sondern wie sehr sich das Geschäft in diesen Jahren verändert hat. „Als wir uns zum Beispiel 2010 an Paradowski wandten“, erinnert sich Lars Rosebrock, „da waren wir dezidiert auf der Suche nach einer gebrauchten Heidelberg Speedmaster CD 102 mit fünf Druckwerken, aber ohne Lackwerk.“ Sein Bruder Sven erklärt den Grund: „Unser Auftragsvolumen bestand damals ziemlich genau zur Hälfte aus Aufträgen mit Lack und zur Hälfte ohne.“ Eine Speedmaster CD 102 mit Lackwerk versah damals bereits ihren Dienst. Sie sollte um ein Schwestermodell ohne Lackwerk ergänzt werden.
Auch Oliver Havemann erinnert sich gut an die Suche, denn er konnte den Sottrumern direkt das passende Modell anbieten: „Wir kaufen in der ganzen Welt Maschinen an – und dann fanden wir das passende Modell in Bielefeld, wo wir sie uns eines Nachmittags zusammen angeschaut haben.“ Die Maschine war nicht nur in einem hervorragenden Zustand, „sie lief bei uns vier Jahre ohne Fehl und Tadel“, so Lars Rosebrock. Allerdings veränderte sich die Gewichtung des Auftragsvolumens in schwindelerregendem Tempo und die Aufträge mit Lack legten kräftig zu, während auf der anderen Seite die Jobs ohne Lack zurückgingen: 2014 zog das Unternehmen Bilanz, und die Koenig & Bauer Rapida hielt Einzug, welche in diesen Tagen von Paradowski in Sottrum demontiert wird. Die beiden Heidelberg-Drucksysteme hat 2014 natürlich ebenfalls die Firma Paradowski in Zahlung genommen und verkauft.
Wo der Handschlag zählt
„Das Tolle an der Zusammenarbeit mit der Druckerei Rosebrock ist: Wenn man sich geeinigt hat, reicht man sich die Hand und das ist der Vertrag.“ Im Norden nennt man dies den Hanseatischen Handschlag. Klar gibt es auch allerlei Papierkram zu erledigen, die Bürokratie verlangt schließlich auch nach ihrem Recht, „aber wir wissen“, lobt auch Lars Rosebrock, „dass wir uns auf Paradowski jederzeit verlassen können.“ Eine Maschine, die Paradowski anbietet, ist auf jeden Fall auf Herz und Nieren geprüft. Jede noch so kleine Macke findet sich in den Unterlagen wieder, „man spielt“, so Sven Rosebrock, „mit offenen Karten.“
Neue Gebrauchte kommt
Dass für die große Rapida eine eher kleine Speedmaster SM 52- 2P ins Haus einzieht, lässt sich einfach erklären. „Wir haben uns anfangs überlegt“, erläutert Sven Rosebrock, „die alte Rapida als Ergänzungs-System zu behalten.“ Die neue Rapida ist jedoch so viel schneller als ihr Vorgängermodell, „dass wir zu der Erkenntnis gelangt sind: das lohnt sich nicht. Wenn man einmal überschlägt, was die Instandhaltung kostet, was der Platz kostet, was Teile kosten …“ Jedoch gibt es bei jeder Überlegung auch ein „Aber“, und in diesem Fall sind dieses „Aber“ ein- und zweifarbige Formularsätze, oft mit Nummerierung und Perforierung, die Rosebrock im Auftrag von Kunden druckt. „Oder Präsentationsmappen, Kleinstauflagen, mit schönen Gold- oder Silbertönen bei einer Auflage von maximal 500.“ Für das brandneue Rapida-Drucksystem ist das zu wenig Volumen: Aufwand und Ertrag stehen in keinem Verhältnis. „Bei der kleinen Speedmaster aber passt das.“ Die neue (gebrauchte) Speedmaster stammt aus dem Druckbetrieb einer Versicherung aus dem Rheinland und hat „in ihrem Leben“ noch nie etwas anderes als Formulare gedruckt.
Zum Aufbau der neuen Maschine wird natürlich eine ausgiebige Einführung durch die Firma Paradowski gehören. Und für die Rapida, die noch in voller Pracht in Niedersachsen steht und produziert, gibt es bereits einen sehr konkreten Interessenten.