Medienhaus gilbert in Essen falzt mit einer Morgana DigiFold Pro XL von Mehring
von Redaktion,
Der Digitaldruck bietet viele kreative Möglichkeiten, auch ausgefallene Kundenwünsche mit einem relativ geringen Aufwand perfekt umzusetzen“, weiß Leander Gilbert, Geschäftsführer der gilbert design|druck|werbetechnik GmbH aus Essen. Das Problem beim digitalen Drucken von Einladungskarten oder Broschüren entsteht denn auch eher nach dem Druckvorgang, beim Falzen. Das Papier kann brechen. Um dies zu verhindern, muss das es zuvor gerillt werden.
Die richtige Zeit für die richtige Maschine
Von der Mehring GmbH aus Troisdorf hat das im Essener Stadtteil Rüttenscheid ansässige Medienhaus eine Rill- und Falzmaschine Morgana DigiFold Pro XL erstanden. Ein spontaner Kauf, wie Leander Gilbert erzählt. „Wir hatten schon vor einigen Jahren ein Modell eines Mitbewerbers gekauft; aber ich glaube, wir waren damals einfach zu früh dran, die Entwicklung der Technologie war noch nicht soweit, wie sie hätte sein müssen.“ Die Falzqualität war eigentlich sehr gut, „allerdings war die Maschine sehr anfällig für elektronische und mechanische Probleme.“ Und so war sie nach fünf Jahren „durch“. Von der Technologie war Leander Gilbert jedoch grundsätzlich überzeugt.
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Auf der letzten Igepa-Hausmesse in Dortmund kam der Unternehmer dann mit Andreas Mehring, Inhaber der Mehring GmbH, ins Gespräch. Der hatte die DigiFold im Gepäck, für die sich Leander Gilbert sofort interessierte. „Es ist nicht so, dass wir vorher keine anderen Hersteller kontaktiert hätten“, erinnert sich Gilbert. Was ihm angeboten wurde, überzeugte ihn allerdings nicht. „Bei der DigiFold reichte ein Blick aus, um zu sehen: Das ist Qualität; da ist kein Plastik verbaut, das ist alles solide verarbeitet.“ Ein Testlauf überzeugte ihn dann endgültig. „Das Rill- und Falzsystem hat keinerlei Probleme mit strukturierten Papieren, mit denen wir sehr viel arbeiten, der Falz ist absolut sauber – und auch der Preis war in Ordnung.“
Sofort „mitten im Geschehen“
„Das Rillen und Falzen wird über ein Bedienerpanel in Auftrag gegeben, eine Eigenentwicklung des Herstellers“, erläutert Andreas Mehring. Bis zu 6.400 DIN-A4-Falzungen schafft die Maschine des britischen Herstellers pro Stunde. Sie verarbeitet Bogenformate von 93 x 210 bis 385 x 1.300 mm. Die Einstellung von Luft, Falzart und Falzwalzen läuft automatisch, bis zu 30 Rillungen sind pro Bogen möglich (Mindestabstand 0,1 mm zwischen den einzelnen Rillen). Die DigiFold Pro XL verfügt über zwei getrennte Auslagen für Falzbogen und gerillte Bogen.
Im Dezember 2023 ist die Maschine installiert worden, gerade rechtzeitig für einen ersten größeren Weihnachtskartenauftrag, den das Haus gilbert als weiteren Testlauf verstand. Man ist quasi in der Produktion direkt ins kalte Wasser gesprungen. Mit Erfolg. Bei Aufträgen, die sich oft nur zwischen 100 und 500 Karten bewegen (oder bei ähnlichen Druckprodukten), läuft so ein Job schnell durch. Die DigiFold kann aber auch 10.000 Falzungen in einem Arbeitsgang durchführen.
Vielseitig aufgestellt
Die gilbert design|druck|werbetechnik GmbH bezeichnet sich selbst gerne als „Werbeagentur, die eine eigene Produktion hat“, so Leander Gilbert, der als gelernter Schriftsetzer aus dem klassischen Druckhandwerk kommt. Mit einem Copyshop in der Essener Innenstadt hatte er als Unternehmer angefangen. Parallel zur Arbeit im Shop kaufte er eine erste Druckmaschine und fand seine ersten Kunden an der nahen Universität.
Leander Gilbert hat früh erkannt, dass man als kleines Druckunternehmen am Markt nur bestehen kann, wenn man einen Mehrwert schafft. Und der besteht darin, eben nicht nur Druckhandwerk anzubieten. „Als Akzidenzdruckerei fertigen wir vom Aufkleber über Flyer bis hin zu Visitenkarten – oder von mir aus Fototapeten – alles, was die Kunden wünschen.“ Besondere Lacke, Kaschierungen, Cellophanierungen, Heißfolienprägungen oder Blindprägungen haben unter dem Dach in Rüttenscheid ebenso ihren Platz wie das Zuschneiden, Nuten, Prägen, Zusammentragen, Binden oder eben das Falzen mit der Morgana DigiFold Pro XL. Gleichzeitig ist man aber auch Agentur und als solche „begleiten wir Kunden von der inhaltlichen Konzeption bis hin zur Gestaltung ihres Wunschprojekts.“ Außerdem ist ein Fotostudio Untermieter im Haus – und das ist kein Zufall, sondern hilfreich. Der Maschinenpark ist unter anderem mit einer Einfarben-, Zweifarben- und einer Vierfarben-Speedmaster gut aufgestellt, die Plattenbelichtung findet im Haus seit 20 Jahren ohne Chemie statt. Mit einer Xerox Versant lassen sich außerdem digital Banner drucken.
Für ein kleines Unternehmen ist es wichtig, immer nach neuen Arbeitsfeldern Ausschau zu halten, und deshalb ist man in Essen seit einigen Jahren verstärkt auch in der Werbetechnik unterwegs. „Wir arbeiten mit eigenem Gerüst und steigen auch schon mal die Fassade hoch“, sagt Leander Gilbert zum Abschluss schmunzelnd.