Hohner liefert Sammelhefter HSB 13.000 an die Druckerei Görres in Neuwied
von Redaktion,
“Den Ausschlag für den Sammelhefter von Hohner haben die Rüstzeiten gegeben“, berichtet Peter Büttner, Betriebsleiter der Druckerei Görres in Neuwied. „Wenn wir bei seinem Vorgänger einen Auftrag eingerichtet haben, dann konnte das schon mal eine Stunde oder auch signifikant länger dauern – je nach Schwierigkeitsgrad. Mit dem HSB 13.000 brauchen wir für das Einrichten in der Regel etwa acht Minuten.“ Und da ist noch etwas Luft nach oben, denn beim Besuch der Grafischen Palette in der rheinlandpfälzischen Gemeinde war der Sammelhefter gerade einmal eine Woche lang in Betrieb. „Da sitzt natürlich noch nicht jeder Handgriff perfekt.“
Die Druckerei Görres beschreibt sich selbst als Anbieterin klassischer Akzidenzdruckprodukte wie Kataloge, Broschüren oder Flyer, sie bietet aber auch individuelle, maßgeschneiderte Drucklösungen für Faltschachteln, Displays, Mailings und vieles andere mehr an. Veredelungen haben ebenso ihren Platz im Hause wie der Druck auf Kunststoff, Kartonagen oder Folien. In diesem Jahr feiert der Betrieb seinen 130. Geburtstag, der auf die Gründung der Verlags- und Druckerei- Gesellschaft Koblenzer Volkszeitung zurückgeht. 2022 ist die Druckerei von der Bad Kreuznacher O.D.D. GmbH & Co. KG Print+Medien übernommen worden. Mit einer Belegschaft von rund 60 Mitarbeitern arbeitet man in Neuwied im Auftrag von Agenturen, Verlagen und der Industrie; auch Notizbücher, Chroniken und Fachbücher gehören zum Angebotsportfolio.
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Ohne Not zum neuen Sammelhefter
Der HSB 13.000 ist nicht aus einer Notlage heraus angeschafft worden, erläutert Marius Seiler, Leiter der Weiterverarbeitung. „Wir haben bis Anfang dieses Jahren mit einem soliden, robusten System eines Mitbewerbers von Hohner gearbeitet.“ Dies allerdings war 30 Jahre alt. Peter Büttner ist diesbezüglich durchaus selbstkritisch. Wenn ein System ohne Probleme läuft, steht es nicht unbedingt im Fokus des Interesses. „Aber man behält den Markt ja trotzdem im Auge und sieht, wie er sich weiterentwickelt.“
Denn inzwischen fordert nahezu jeder Auftrag vom Sammelhefter einen Formatwechsel. „Wir machen ja keine Standards, und jeder Kunde hat seine Wünsche.“ Die Auflagen reichen von wenigen 100 bis zu 400.000 Exemplaren. Und von DIN A6 bis A3 ist alles drin. „A6 haben wir aber nur ungern angeboten und nur dann gemacht, wenn es der Kunde unbedingt wollte. Der Einbau der notwendigen Formatsätze dauerte stets zwischen zwei und drei Stunden. Und das in der Regel für eher überschaubare Auflagengrößen.“ Und dann war da noch dieser Fall: „Wir haben einen treuen Kunden, der Querformatbroschüren drucken lässt in einem Zwischenformat zwischen A3 und A4. Wir drucken also seine Broschüren, mussten die Weiterverarbeitung aber an einen Partnerbetrieb vergeben, weil unser Sammelhefter mit dem Produkt nicht zurecht kam.“
Unter anderem wegen dieses Kunden ist Peter Büttner dann zum ersten Mal auf Hohner aufmerksam geworden. „Ich kannte den Namen, aber wir hatten zu-vor noch nie miteinander zu tun.“ In einem Kollegenbetrieb bekam Büttner erstmals einen Sammelhefter von Hohner im Einsatz zu sehen. Was danach passierte, erlebt Sascha Schmidt, Produktmanager des Tuttlinger Maschinenherstellers, auch nicht alle Tage. „Ich bekam einen Anruf; man wolle sich einmal einen Sammelhefter anschauen und vorbeikommen.“ Der Besuch fand eine Woche später statt, und wieder eine Woche später bekam Sascha Schmidt schon den Auftrag. Angeschaut haben sich die Neuwieder keine Demo-, sondern eine Kundenmaschine. Das Papier für besagten Sammelauftrag als Test brachten sie selbst mit, es gab keine Vorlaufzeit. „Sascha Schmidt sagte, er müsse den Auftrag an der Maschine vorbereiten und einrichten“, erinnert sich Peter Büttner. „Ich wollte aus der Erfahrung heraus dann erst mal einen Kaffee trinken gehen, woraufhin er sagte: Nee, bleiben Sie mal hier, das geht jetzt ganz schnell.“ Das ging es tatsächlich – und das war der ausschlaggebende Punkt. „Wenn unser altes System, das wir übrigens als Backup behalten, läuft, produziert es fast so schnell wie die Maschine von Hohner. Aber die Rüstzeiten, das lässt sich nicht mal ansatzweise vergleichen, wir sprechen jetzt von ein paar Minuten. Außerdem können wir jetzt A6 auf Knopfdruck realisieren, Zwischenformate können im Haus verbleiben und wir können unsere Mitarbeiter effektiver einsetzen, da sie nicht mehr zwingend stundenlang an eine Maschine gebunden sind.“
Auch Fernwartung spart nochmals Zeit
Sechs Stationen umfasst der HSB 13.000, der Ende Februar in Neuwied installiert worden ist. Dazu gehören Umschlag- und Falzbogenanleger, Bogenkontrollen, Touchscreen, das Herz der Anlage – die Drahtheftstation, eine 90-Grad-Riemenübergabe, Trimmer, Überleittisch, Schuppenauslage, Paketkreuzleger. Das einzige Feature, auf das Görres verzichtet hat, ist die Inspektionskamera, ansonsten ist der Sammelhefter voll ausgestattet, inklusive Ferndiagnose. „Wir wollen eine Maschine nicht über den Service ein zweites Mal finanzieren“, ist man der Meinung in Neuwied. „Vollkommen korrekt“, bestätigt Sascha Schmidt, „denn 85% aller Probleme lassen sich per Fernwartung lösen, da muss kein Techniker raus. Und andere Probleme, die schon mal auftreten können, lassen sich in einem Gespräch lösen oder von einem Elektriker vor Ort.“ – „Und auch das“, ergänzt Peter Büttner, „führt zu einer bemerkenswerten Zeitersparnis.“
HSB 13.000: ZENTRALE FEATURES
Vollautomatische Einstellung aller Komponenten und Aggregate (inkl. Heftköpfe und aller wesentlichen Betriebsfunktionen)
Maximalformat unbeschnitten: 475 x 325 bzw. 425 x 350 mm
Sequenzielles Ein- und Ausschalten
Integrierte, verschleißfreie Heftklammerkontrolle
Motorische Verstellung in allen Elementen – inkl. Heftköpfe und Klinscherkasten
Geschwindigkeitsregulierung vor Leerlaufen der Anleger (selbstregelnde Überwachungsfunktion)
Durchgängige Fehleranzeige und Analysemöglichkeit an jeder einzelnen Maschinenkomponente