Für YourSurprise ist der Motioncutter genau die richtige Maschine
von Redaktion,
Wer zum ersten Mal einen Blick in die Produktion von YourSurprise im niederländischen Zierikzee wirft, der hat den Eindruck eines Bienenstocks. Geschäftig tragen zumeist junge Menschen Druckprodukte von Maschine zu Maschine, für Paletten und Hubwagen wäre kaum Platz. Und Maschinen gibt es hier reichlich: Geschätzt 250 Digitaldrucksysteme hat YourSurprise im Einsatz, vom allerneuesten A2-Bogendrucksystem bis hin zu ganzen Batterien von Großformatdruckern, Plottern und Spezialmaschinen für die 3D-Bedruckung etwa von Tassen und für die Glasgravur.
Hier ist Auflage 1 nicht die Ausnahme, sondern die Regel
Dabei ist YourSurprise nicht einmal eine Druckerei, zumindest keine im klassischen Sinn. Das 2005 von den Jugendfreunden Gerbrand Verton und Wouter de Vries gegründete Unternehmen verdient sein Geld mit personalisierten Geschenken, oder, wie es im Claim heißt, mit „Happy Moments“.
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Personalisiert wird hier praktisch alles, was zum Geschenk taugt. Auf über 50.000 „Happy Moments“ kommt YourSurprise inzwischen – und zwar täglich. Das bedeutet: 50.000 mal Auflage 1. Jedes Teil durchläuft direkt nach Eingang der Bestellung und kompromisslos sequenziell die gesamte Kette der Bearbeitungsschritte vom Druck bis zum Versand. Hier gibt es keine Batchbildung und keine Sammelformen.
Klassische Weiterverarbeitungsmaschinen sind für diese Art der Produktion meist nicht geeignet. Deshalb setzt man bei YourSurprise seit 2022 auf gleich zwei Motioncutter von Themediahouse. Der Motioncutter ist ein Laserschneidsystem, das mit einem Dreiachs-Spiegelsystem arbeitet und mit Bogenformaten von 148 x 210 bis 585 x 750 mm bestückt werden kann. Hier bei YourSurprise werden die Drucke, die von der großen A2-Druckmaschine kommen, direkt im Motioncutter geschnitten, perforiert, graviert oder gestanzt. Jeder Bogen ist individuell, dank Codelesung werden die Daten am Motioncutter automatisch geladen. Individuell bedruckte Schokoladenverpackungen, komplett durchpersonalisierte Weihnachtskalender oder Kartenspiele, Faltschachteln für jeden erdenklichen Zweck – die Bandbreite ist riesig und erweitert sich ständig.
„Wir denken streng vom Produkt her“, sagt Bartjan van Damme, Manager Operations bei YourSurprise, „und richten uns nicht nach der vorhandenen Technik. Wenn wir etwas brauchen, dann kaufen wir es oder entwickeln es selbst.“ So wird das niederländische Unternehmen demnächst einen weiteren Motioncutter erwerben.
„Die Maschine hat unsere Erwartungen sogar noch übertroffen“, sagt Bartjan van Damme. „Besonders die Zuverlässigkeit und Qualität bei der Verarbeitung sind für uns von entscheidender Bedeutung.“
Impulse gehen aber auch in die andere Richtung: „Wir haben hier einige gute Ideen gesammelt, wie wir den Motioncutter noch effizienter machen“, berichtet Jörg Scheffler, Geschäftsführer von Themediahouse (Mühlacker). „So arbeiten wir beispielsweise an einer chaotischen Zuführung für dreidimensionale Objekte, die identifiziert und, wenn passende Daten vorhanden sind, geladen und verarbeitet werden. Somit wird zum Beispiel die Gravur von Holzobjekten völlig autonom und ohne Zeitverlust für das händische Laden der Auftragsdaten ausgeführt.“