Entwicklung des eigenen Tintensystems TASKalfa Pro 15000c
von Redaktion,
Mit dem Vollfarb-Tintendrucksystem TASKalfa Pro 15000c betritt der japanische Nikkei-Konzern Kyocera erstmals das Marktsegment des Production Printings. In die Entwicklung des eigenen Drucksystems haben die japanischen Ingenieure unter anderem ihre langjährige Erfahrung als OEM-Hersteller für hochwertige Produktionsdruckköpfe einfließen lassen.
„Dennoch ist dies für uns ein vollkommen neuer Markt“, erzählt Group Director Sales Bernd Rischer von der in Meerbusch bei Düsseldorf ansässigen Kyocera Document Solutions Deutschland GmbH. Bernd Rischer ist seit fast 25 Jahren im Office-Druck-Vertrieb von Kyocera tätig, jemanden wie ihn nennt man zu recht einen „alten Hasen“. „Aber Production Printing stellt seine ganz eigenen Anforderungen an unser Unternehmen.“
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Der japanische Hersteller setzt in Deutschland auf ein starkes Händlernetz und verzichtet auf einen eigenen Direktvertrieb ebenso wie auf den Aufbau einer eigenen Serviceorganisation. „Wir arbeiten mit etablierten Fachhändlern zusammen, die den Markt kennen und über den entsprechenden Service verfügen“, so Rischer. Das sind bekannte Händler, denen das Drucksystem zunächst einmal vorgestellt werden musste. „Das war ein langwieriger Prozess“, berichtet Bernd Rischer, denn die Händler haben das System natürlich erst einmal kritisch beäugt. Schon 2019 wurden erste Kontakte geknüpft, doch dann kam Corona mit all seinen Einschränkungen. Inzwischen jedoch wurde ein Netzwerk geknüpft und erste Maschinen befinden sich auch schon im Einsatz.
Die Kerneinheit der TASKalfa Pro bietet eine Papierkapazität von 4.000 Blatt. Bei Verwendung der optionalen, modularen Papiermagazine sowie der 550-Blatt-Universalzufuhr können mehr als 14.000 Blatt in das System eingelegt werden. In Kombination mit den beiden optionalen 5.000-Blatt-Großraumablagen und dem 4.000-Blatt-Dokumentenfinisher bietet das Drucksystem eine Ausgabekapazität der gleichen Papiermenge. Dank großer Kassetten mit Vakuumeinzug kann das Papier reibungslos und wartungsarm verarbeitet werden.
Energiebilanz
Laut Kyocera bietet die Tintentechnologie bei bester Druckqualität eine rund 30 Prozent bessere Energiebilanz als ein Lasergerät in der vergleichbaren Leistungsklasse. „Lasereinheiten benötigen zum Erzielen der erforderlichen Temperaturen zur Aufbringung des Toners halt mehr Energie als ein kalter Tintenkopfdrucker.“ Rund 30 Prozent beträgt die Energieeinsparung gegenüber einem Lasergerät in der vergleichbaren Leistungsklasse. Die Maschine braucht keine Abluft und vor allem – kann sie an eine ganz normale Steckdose angeschlossen werden. „Wenn also der Platz da ist, müssen keine weiteren Anschlussleistungen erbracht werden.“
Ob 100.000 oder bis zu einer Million Seiten pro Monat: Durch den Einsatz von Sensoren, die den Druckprozess überwachen, wird stets für ein scharfes Druckbild gesorgt. Die Tinte der TASKalfa Pro zeichnet sich durch ihre Lichtechtheit und ihre durch PTS-Zertifikat bestätigte Wasserbeständigkeit aus, führt Bernd Rischer aus und betont, sie sei speziell für diesen Drucker entwickelt worden. „Im Vergleich zu ölbasierter Tinte bietet sie ein breiteres Farbspektrum und eine bessere Farbwiedergabe. Zudem werden das Verlaufen und Ausbleichen der Tinte zuverlässig verhindert.“
Ob Rechnungsdruck für Versandhäuser und Retail-Anbieter, der Druck von Behördendokumenten, der Kontoauszugsdruck oder transaktionale Geschäfte im Allgemeinen: Dies sind typische Einsatzfelder der TASKalfa Pro 15000c. Wichtig für die Nutzer ist, dass sie relativ preiswert und schnell auf verschiedenen Papiersubstraten drucken kann. Verarbeiten kann der Produktionsdrucker Papier mit einer Stärke von bis zu 360 g/m2, er unterstützt eine umfassende Auswahl von Standardformaten, von A6 bis hin zu SRA3. „Hochglanz geht natürlich nicht“, schränkt Bernd Rischer ein, „es ist ein Tintendrucksystem und das braucht ein saugfähiges Medium. Dafür benötigt unser System keine Hitze für die Trocknung, weshalb man beispielsweise beim Umschlagdruck keine Umschläge mit hitzebeständigen Fenstern braucht.“
Intensiver Austausch mit Kunden
Die ersten in Deutschland ansässigen Kunden des in Japan entwickelten und vollständig hergestellten Systems nutzen die TASKalfa Pro 15000c als ein additives System zu einem vorhandenen Produktionssystem. Bernd Rischer steht in einem regen Austausch mit diesen Kunden, auch um selbst dazuzulernen. Wie macht sich die Maschine im täglichen Einsatz, welche speziellen Wünsche haben die Kunden vielleicht, die bei der Entwicklung gar nicht bedacht worden sind: „Wir können nur durch den steten Austausch immer besser werden.“
Für den additiven Einsatz der Maschinen gibt Bernd Rischer ein Beispiel: Ein Stadtwerkebetrieb in einer nordrhein-westfälischen Großstadt. „Für den Versorger ist es wichtig, dass sein Logo auf allen Druckerzeugnissen anständig aussieht, genutzt wird das System aber dann tatsächlich fast ausschließlich für den Rechnungsdruck. Für farbige Broschüren aber wird das Laserdrucksystem weiterhin verwendet.“
Obwohl es noch einige Monate hin ist, plant man im Hause Kyocera bereits fleißig für die drupa im nächsten Jahr. Alle europäischen Niederlassungen werden am Stand vertreten sein, auch aus Japan werden Kolleginnen und Kollegen erwartet.
„Auch Produktneuheiten sollen am Stand gezeigt werden“, verrät Bernd Rischer, ohne jedoch auf allzu viele Details einzugehen.„Es gibt Bereiche im Produktionsdruck, die wir aktuell noch nicht bedienen können. Dennoch setzen wir weiter auf unser erfolgreiches Tintendrucksystem. Wir planen“, betont Bernd Rischer, „langfristig mit der TASKalfa Pro 15000c als Standardmodell.“