Mit Prinect Production Manager den Workflow optimiert
Druckerei Willy Gröer setzt mit Heidelberg weiter auf Wachstum
von Redaktion,
Eine 121 Jahre währende Firmenhistorie ist für sich genommen schon eine erstaunliche Bilanz. Sie wird jedoch dadurch bemerkenswert, dass die Druckerei Willy Gröer seit 1902 als Familienbetrieb in Chemnitz geführt wird – die ganze DDR-Zeit hindurch. Vor allem in den 1970er-Jahren hatte es Bestrebungen gegeben, den Betrieb zu verstaatlichen. Das ist nicht passiert.
Seit 2012 ist nun Lars Gröer Geschäftsführer der Druckerei, und unter seiner Führung ist das Unternehmen in den letzten Jahren gewachsen. „Wir sind 2013 an unseren heutigen Standort umgezogen, den wir ganz auf die Bedürfnisse einer mittelständischen Druckerei angepasst haben“, erinnert er sich. 2019 wurde die Produktionshalle noch einmal um zehn Meter „nach hinten“ ausgebaut. Mit dem Umzug 2013 zog auch wieder eine Maschine der Heidelberger Druckmaschinen AG in Chemnitz ein: eine gebrauchte Speedmaster SM 74 nahm den Betrieb auf.
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Die in einem kleinen Gewerbegebiet gelegene Druckerei ist in der Kulturszene der Region fest verankert. Flyer, Plakate, Broschüren und Magazine, die das Kulturleben Sachsens zu Papier bringen, werden von Lars Gröers Betrieb produziert. Und natürlich findet nicht nur die Kultur ihren Platz in der Druckerei, viele Betriebe aus unterschiedlichen Branchen nehmen ihre Dienstleistungen in Anspruch; darüber hinaus lassen diverse Gemeinden ihre Amtsblätter in dem Traditionshaus drucken. Hauptabsatzgebiet ist Sachsen mit Schwerpunkten auf Zwickau, Dresden, Leipzig mit Chemnitz in zentraler Position.
Ein wichtiges Standbein stellt für die Chemnitzer darüber hinaus die Kalenderproduktion dar, in Sachen Bücherdruck bietet Lars Gröers Unternehmen nahezu das komplette Leistungsspektrum an und kooperiert, wenn es um Hardcover geht, mit einer Partner-Buchbinderei. „Überhaupt besteht in dieser Region“, weiß Matthias Heck, Sales Account Manager bei Heidelberg, „eine große Kooperationsbereitschaft unter den Druckereien.“ So haben sich mehrere Druckereien zu einer „Einkaufsgemeinschaft“ für Druckplatten zusammengeschlossen und gemeinsame Konditionen vereinbart. Das spart Kosten, da so größere Volumina zusammenkommen, obschon die Unternehmen ansonsten Wettbewerber sind.
Neuorientierung im Offsetdruck
2019 traf das Unternehmen die Entscheidung, sich im Offsetdruck neu aufzustellen und auf eine Speedmaster CX 75 aus dem Hause Heidelberger Druckmaschinen zu setzen. Die Entscheidung ist seinerzeit relativ schnell gefallen, erinnert sich der Geschäftsführer. Zur Herausforderung wurde jedoch der Zeitpunkt der Aufstellung: „Der Aufbau im März 2020 fiel direkt mit dem Beginn der Corona-Pandemie zusammen.“ Lars Gröer muss kurz durchatmen, wenn er an diesen Moment denkt. Da stand also das neue, hochproduktive System – und in Deutschland begann der Lockdown. „Auch wenn wir viel für die Kultur machen, sind wir dennoch gut durch diese Zeit gekommen und konnten das Wachstum der letzten zehn Jahre, allen Widrigkeiten zum Trotz, fortsetzen.“
Reibungsloser Workflow
Statt ängstlich auf Veränderungen am Markt zu reagieren, hat die Druckerei Willy Gröer in den letzten Jahren investiert: So hat neben der neuen Speedmaster auch das Digitalsystem Versafire EV, ebenfalls von Heidelberg, seine Arbeit aufgenommen. Zudem hat die Druckerei neue Geschäftsfelder erschlossen, die die Grenze Sachsens sprengen und im gesamten Bundesgebiet Kunden ansprechen. Unter der Marke Sattelreiter (www.sattelreiter.de) bietet das Unternehmen individuelle Satteletiketten in unterschiedlichsten Formen, Materialen und Veredelungen an. Via www.flyerstanze.de können online Klappkarten, Flyer, Knickkarten, Tischaufsteller, aber auch Werbematerialien für Mailingaktionen oder Giveaways in unterschiedlichsten Formen in Auftrag gegeben werden.
Für einen reibungslosen, effizienten Workflow wurde unlängst der Heidelberg Prinect Production Manager installiert. „Das war für uns ein großes Thema“, so Lars Gröer, denn mit dem Wachsen des Unternehmens seien auch die Arbeits- und Prozessschritte logischerweise nicht weniger geworden.
Druckaufträge können nun einfach sowohl für den Offset- als auch den Digitaldruck über ein System vorbereitet werden. Das gilt auch für gemischte Aufträge. „Durch die intuitive und standardisierte Bedienoberfläche inklusive Live-Vorschau ergibt sich weniger Zeit-, Material- und Energieaufwand sowie weniger Ausschuss“, erklärt Matthias Heck. „Schnittstellen und Portalfunktionalitäten erlauben die einfache Integration von B2C- und B2B-Webshops. Durch die Anbindung des integrierten Management-Informationssystems (MIS) an den Produktions-Workflow werden Touchpoints reduziert und Standardaufgaben automatisiert“, sprich: Die Systeme laufen schneller, denn intelligente Vernetzung und automatisierte Prozesse ersetzen manuell gesteuerte Arbeitsschritte. Das schafft zeitliche Freiräume – und Zeit ist bekanntlich Geld.
Diese Weisheit lässt sich auch auf die Arbeit mit der Speedmaster CX 75 übertragen, gehört die Chemnitzer Druckerei doch zu den ersten, die bei der Aufstellung ihrer Maschine auch das von Heidelberg entwickelte Farb- und Registerkontrollsystem Inpress mit installiert haben, welches ohne Bedienereingriff die Farbregelung automatisch durchführt. Aufgrund schnellerer Einrichtungszeiten und dem Einsatz von Inpress Controll hat sich die Rüstzeit gegenüber dem Vorgängersystem um 25 Prozent verkürzt; außerdem fällt viel weniger Makulatur bei erheblich verringerten Produktionszeiten an.