Druckerei Roth erwirbt eine Heidelberg Speedmaster XL75-5+L bei Aribas
von Redaktion,
Es ist eine Geschichte, wie man sie seit einiger Zeit häufiger in der Druckereibranche hört: Ehemals reine Akzidenzbetriebe nehmen das Verpackungssegment in ihr Portfolio auf und drehen innerhalb weniger Jahre ihre Produktion komplett auf das neue Geschäftsfeld um. So auch die 1982 von Raimund Roth in Solingen gegründete Druckerei Roth, die inzwischen in Haan ansässig ist und 12 Mitarbeiter beschäftigt.
„Im Jahr 2010 konnten wir hier in Haan die Firma Scharrenberg übernehmen und bekamen damit einen Fuß in die Tür zum Verpackungsgeschäft“, erzählt Christian Roth, der mittlerweile die Geschäftsführung von seinem Vater übernommen hat. Schnell kam der eigene Webshop hinzu – und ab diesem Zeitpunkt entwickelte sich das Unternehmen zügig in Richtung Verpackungsdruck.
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Verpackung wird zum neuen Hauptgeschäft
Heute produziert die Druckerei Raimund Roth GmbH zu 90 Prozent Verpackungen, vor allem Faltschachteln. Hinzu kommen Krempelschachteln, Stülpdeckelschachteln, Schuber, Blister- und Reiterkarten sowie Displays für den Point of Sale (POS) und viele andere verwandte Druckerzeugnisse, wie zum Beispiel Flaschenanhänger, Drehscheiben (unter anderem Parkscheiben) Banderolen und Thekenaufsteller. Dabei reicht die Auflagenhöhe von 100 bis 100.000 Stück. „Der Bereich Akzidenzdruck wird immer weniger“, ergänzt Christian Roth, „es bestellen im Grunde nur noch Bestandskunden.“
Bislang konnte die Druckerei Roth einen Großteil der Aufträge mit bestehendem Equipment abwickeln. Sogar mehrere betagte Heidelberg Tiegel und Cylinder sind bei Roth im Einsatz und übernehmen Kleinauflagen, während eine 70/100er-Flachbettstanze die größeren Stückzahlen stemmt. „Wir sind flexibel und schnell“, nennt Christian Roth einen der Joker im Wettbewerb. „Digitaldruck bieten wir mit Partnern an und beim beim Lack haben wir uns damit geholfen, dass wir eines der Druckwerke unserer Fünffarben-Heidelberg-Speedmaster CD74 auf Lack umgestellt haben“, ergänzt Seniorchef Raimund Roth. „Aber letzteres bedeutete einen erheblichen Aufwand, den wir nicht länger betreiben wollten.“
Die Roths suchten daher bereits seit einiger Zeit nach einer modernen Maschine mit Lackwerk, schließlich war die Speedmaster CD74 bereits 17 Jahre alt. Auf Empfehlung eines Kollegenbetriebs wandte man sich an die Aribas Printing Machinery GmbH, einen Gebrauchtmaschinenhändler aus Köln, der sich auf den Bedarf von Druckereien und Weiterverarbeitungsbetrieben spezialisiert hat. Und sie hatten Glück: Im Bestand von Aribas fand sich eine Heidelberg Speedmaster XL75-5+Lack aus dem Jahr 2017, die perfekt zum Bedarf von Roth passte. Dazu trug auch die Ausstattung der Maschine mit Inpress Control (Inline-Farbmessung), simultanem Plattenwechsel, einem großen Leitstand (Wallscreen) und Wasserkühlung bei.
Timing ist alles
Die Einbringung und Installation der Speedmaster XL 75 fand direkt am neuen Roth-Standort in Haan statt. „Das hatte den Vorteil, dass wir am alten Standort in Solingen weiterdrucken konnten“, erläutert Betriebsleiter Lars Roth, der trotz des gleichen Familiennamens nicht mit der Inhaberfamilie verwandt ist, und ergänzt: „Bis zur Abnahme hat es nämlich noch bis August gedauert. Es stellte sich heraus, dass eine Reihe von Verschleißteilen erneuert werden mussten. Das hat die Firma Aribas aber sofort erledigt.“ Beim Besuch der Grafischen Palette in der Druckerei Roth schlossen die Techniker von Aribas zusammen mit den Druckfachleuten von Roth die letzten Arbeiten vor der Inbetriebnahme ab. Noch im August war dann auch der Umzug von Solingen nach Haan abgeschlossen. Juniorchef Christian Roth denkt nun bereits an die nächsten Investitionen.