Vorhang auf für Postpress-Power

Die Postpress Alliance auf der drupa 2024

Gemeinsamer Messestand der Postpress Alliance auf der drupa 2024. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Allianzunternehmen sowie des Organisationsteams begrüßten Matthias Siegel von der Grafischen Palette
(vorne links) in Halle 15.

Unter dem Motto „Better Together“ präsentierten sich die Mitglieder der Postpress Alliance, baumannperfecta, Bograma, MBO, H+H, Hohner und Wohlenberg sowie ihre Kooperationspartner, die Blumer Maschinenbau AG, die NBS AG (Nickel Betriebsanlagen+Systeme) sowie der Finanzdienstleister PEAC Solutions, an der drupa in Halle 15 erstmals auf einem gemeinsamen Stand von fast 1.300 m². „Eine Vision – unzählige Lösungen“ lautete das Versprechen. Und in der Tat stellte die Postpress Alliance ihre geballte Kernkompetenz im Bereich der Weiterverarbeitung mit einer Vielfalt an hochinteressanten Lösungen zu den verschiedensten Aufgabenstellungen unter Beweis. 

Durch die starke Kooperation und offene Schnittstellen wird den Kunden nachhaltig die Integration vor- oder nachgelagerter Prozesse sowie die digitale Vernetzung ermöglicht – immer mit dem Ziel einer optimierten Wirtschaftlichkeit für den modernen Druckbetrieb. Ein Konzept, das sich großer positiver Resonanz erfreute.

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MBO Postpress Solutions

Dem CoBo-Stack 30i bei seiner Arbeit zuzuschauen, hat fast schon einen meditativen Effekt. Der CoBo-Stack ist ein Cobot, also ein kollaborierender Roboter. Gefalzte Signaturenstapel werden von der Auslage auf den Tisch des CoBo-Stack befördert. Von dort greift der Cobot die Stapel und setzt sie auf Paletten ab. Immer und immer wieder. In der immer gleichen Geschwindigkeit, in einem sich ständig präzise wiederholenden Vorgang. Da Paletten an beiden Seiten der Auslage platziert werden können, kann er unterbrechungsfrei arbeiten, weil der Bediener sich um die fertige Seite kümmern kann, während der Roboter die andere Seite weiter bestückt.

Der CoBo-Stack 30i feiert auf der drupa seine Premiere, er soll Ende des Jahres kommerziell verfügbar sein. Als Cobot kommt ein Roboterarm von Yaskawa zum Einsatz.

„Wir haben den CoBo-Stack zusammen mit der japanischen Yaskawa Electric Corporation für den Einsatz in Druckereien entwickelt“, erzählt Jannik Müller, seit Mai Head of Sales für MBO und das Schwesterunternehmen H+H. „Der 30i ist in der Lage, Stapel mit einem Gewicht von 20 kg mit bis zu 500 Takten auf Palette abzusetzen, was ihn auch für die Buchproduktion äußerst interessant macht.“ 2019 war bereits der CoBo-Stack 10i auf den Markt gekommen. „Die Roboter entlasten die Bediener und befreien sie von eintönigen und körperlich sehr anstrengenden Arbeiten.“ Eingezäunt werden muss der Cobot übrigens nicht, da er bei Berührung von außen sofort den Betrieb einstellt.

MBO hatte zudem eine weitere Neuheit mit auf den drupa-Stand gebracht: Die K8i, eine Hochleistungs-Kombifalzmaschine für das 3B-Bogenformat. Streng nach dem hauseigenen Motto „Manufacturing Beyond Optimization“ bedeutet „Optimieren“ in diesem Fall nicht nur, Maschinen zu verbessern. Ganz oben auf der Liste steht natürlich vor allem das Thema Automatisierung.

Die brandneue Hochleistungsfalzmaschine K8i von MBO verfügt im Vergleich zur
K8 oder K8RS über einen höheren Automatisierungsgrad und eine vereinfachte Bedienung.

„Die K8i basiert im Vergleich zu den Vorgängermodellen K8 und K8RS auf einer völlig neuen Technologieplattform und bietet den höchsten Automatisierungsgrad aller Falzmaschinen. Das brandneue HMI (Human-Machine-Interface) hat zwei Bedienoberflächen, Expert und Beginner. Beim Beginner-Modus wird der Bediener Schritt für Schritt durch die Einstellung der Maschine geführt.“ Die höhere Geschwindigkeit erreicht die Maschine auch, da MBO bei der automatischen Palettenausrichtung eine bereits etablierte Lösung aus dem Mutterkonzern Komori übernehmen und in das eigene Konzept integrieren konnte. Alle Maschinen lassen sich zudem in bestehende ERP-/MIS-Systeme und Produktionsworkflows einfügen.

Die MBO-Geschäftsführung am Stand auf der drupa: Stefan Schülling (COO, links) und Thomas Heininger (CEO).

H+H

Wie MBO gehört auch das deutsche Traditionsunternehmen H+H zum japanischen Komori-Konzern. Auf der gemeinschaftlichen MBO/H+H-Ausstellungsfläche innerhalb des Postpress-Alliance-Standes widmete sich H+H dem Thema Kleinstfalzungen: in Form der M9, einem Falzmaschinenkonzept, das komplett auf Spezialfalzungen ausgerichtet ist. Mag das Thema Verpackungsbeilagen breit gefächert sein und Branchen wie die Kosmetik oder Nahrungsmittelindustrie mit einschließen, so liegt der Fokus der M9 vor allem auf pharmazeutischen Packungsbeilagen, wie Kerstin Schlegel vom Technical Sales Support erklärt. „Wir haben die Maschinensteuerung M1 Advanced integriert, über die sich Falzwalzen und Falztaschen automatisch einstellen lassen. Sämtliche Jobs können gespeichert und jederzeit reproduziert werden. Zudem bietet die M1 Advanced einen Remotezugriff.“ Dass ein Automatisierungssprung gegenüber dem Vorgängermodell stattgefunden hat, braucht angesichts des Trends innerhalb der Branche fast schon nicht mehr erwähnt werden – er ist gewissermaßen selbstverständlich.

Kleinstfalzungen mit der M9 von H+H (rechts) samt peripherer Weiterverarbeitung. Die Fähigkeit der Maschine, Kreuzbrüche per Messerfalz auszuführen, ist patentiert.

Eine Steigerung der Ausbringmenge sowie eine Verkürzung der Rüstzeiten ergibt sich außerdem durch die Möglichkeit, alle Kreuzbrüche per Schwertfalz statt eines Taschenfalzes auszuführen. „Dieses Verfahren ist mittlerweile patentiert worden!“ Die Einbindung von Elementen, die der Produktionssicherheit dienen, ist bei Pharmaprodukten obligatorisch. Beispielsweise die Kameralesung, Ausschleusung von fehlerhaften Bogen oder die Integration eines Waterscoringsystems. Alle Peripherieaggregate sind modular aufgebaut und so konzipiert, dass sie bei einem Formatwechsel nicht vom Bediener bewegt werden müssen. Somit ist auch eine Optimierung der mechanischen Vorgänge, neben den genannten Automatisierungsprozessen zielführend, um die Wirtschaftlichkeit auf höchstem Niveau sicherzustellen.

Von links: Jannik Müller (Head of Sales MBO/H+H), Frank Bahmer
(H+H-Geschäftsführer) und die Vertriebsspezialisten Kerstin Schlegel und
Alexander Altergot.

Hohner

Auf der Ausstellungsfläche der Hohner Maschinenbau GmbH konnte man den Gedanken der komplementären Kooperation unter den Partnern live erleben. Die Experten im Bereich Rückstichheftung und Marktführer bei Heftköpfen haben in Düsseldorf mit der HHS-Futura ihr modulares Maschinenkonzept bei Höchstleistung mit 215 m Bahngeschwindigkeit bei der digitalen Rollenverarbeitung vorgestellt. Je nach Ausführung können bei der Futura auch Komponenten anderer Hersteller für vor- oder nachgelagerte Prozesse integriert werden. In diesem Falle wurde die Rollenverarbeitung für die Verarbeitung variabler Inhalte (Abwickler, Querschneider, Falzmaschine) von MBO gestellt, während der Überleittisch von H+H stammte.

Das modulare System wird von Hohner nicht ohne Grund als „Puzzle“ bezeichnet, denn der Kunde entscheidet, in welcher Variation die HHS-Futura für ihn am nützlichsten ist. Spätere Erweiterungen sind ebenfalls kein Problem. Am Anfang der Planungen für das System stand der Gedanke: Wie lässt sich das Thema Sammelheftung zeitgemäß denken? „Sammelhefter von der Stange haben heute ausgedient“, erklärt Geschäftsführer Hans-Peter Schöllhorn. „Tatsächlich bewegen wir uns längst im Bereich des Sondermaschinenbaus.“ Nahezu jeder Kunde hat seine individuellen Fertigungswünsche und Bedürfnisse; denn in den letzten Jahren hat eine hochgradige Spezialisierung in den Betrieben stattgefunden.“ Auflagenhöhen gehen zurück, während der Individualisierungsgrad der Produkte zunimmt. „Wir haben darauf reagiert und ein modulares System entwickelt, das flexibel eingesetzt werden kann, das sich jederzeit einfach nachrüsten lässt, dabei große Auflagen wirtschaftlich genauso zu erledigen vermag wie die Auflage 1+ und den unterschiedlichsten Bedürfnissen gerecht wird.“

Hohner-Geschäftsführer Hans-Peter Schöllhorn und Vertriebsleiter Sascha Schmidt (rechts) vor dem vollautomatischen Sammelhefter HSB 13.000. Rechts die modulare HHS-Futura für maximale Flexibilität von konventionell bis digital.

Die Basis aller Konfigurationsmöglichkeiten sind immer Heftstation und Trimmer. Darauf aufbauend beginnt die sorgfältige Abklärung und Beratung hinsichtlich der für den Kunden richtigen Kombination: Was braucht der Druckereibetrieb? „Nur“ einen klassischen Sammelhefter, einen Falzhefter, Zusammentragtürme, eine Kreuzbruchlösung, digitale Verarbeitung von der Rolle und/oder vom Bogen? All das ist bei der HHS-Futura jederzeit möglich.

Wer hingegen den Schwerpunkt bei höheren Auflagenzahlen, Vollautomatisierung und größtmöglichem Formatspektrum von Kleinformaten bis zum Format DIN A3 setzt, der konnte sich den HSB 13.000 vorführen lassen. Auch hier kommen Flexibilität und Individualität für den Kunden an erster Stelle: Zahlreiche Anpassungsmöglichkeiten von einem Handanleger bis hin zu 16 automatischen Falzbogen-Einzelanlegern (vertikal und horizontal), automatischem Umschlaganleger, vertikal und kompaktem Umschlaganleger horizontal, Doppelnutzeneinrichtung, 2:1 Schaltung, Klammerkontrolle etc. stehen zur Verfügung. Die automatische Anpassung der Drahtlänge auf die Heftdicke und der ebenfalls dickenvariable Schneideprozess sind hier Standard. Die durchgängige Fehleranzeige und Analysemöglichkeit an jeder einzelnen Maschinenkomponente garantiert Prozesssicherheit und Wirtschaftlichkeit. „Der Vorteil einer Präsentation auf einer internationalen Messe wie der drupa“, so Hans-Peter Schöllhorn abschließend, „liegt für uns natürlich in der Erreichung neuer Kunden; für den Kunden selbst zählen darüber hinaus sicher der Live-Charakter der Demos und die direkte Vergleichsmöglichkeit zwischen Lösungen verschiedener Anbieter.“

Wohlenberg

Als Hersteller von Zusammentragmaschinen, Klebebindern und Dreischneidern beliefert das zur Baumann-Gruppe gehörende Unternehmen Wohlenberg Kunden aus aller Welt. Schon 1982 hat Wohlenberg seinen ersten Klebebinder auf den Markt gebracht, mit der Vorderschnittstation VSS setzte es in der Klappenbroschuren-Produktion 2002 Ausrufezeichen. 2005 gehörte Wohlenberg zu den ersten Unternehmen, die auf Kundenwunsch ein selbstlernendes Kamerasystem zur Falschbogenerkennung in die Zusammentragmaschinen einbaute.

Seit vielen Jahren am grafischen Markt erfolgreich: Der Klebebinder City e wurde von Wohlenberg aber weiter optimiert.

Auf der drupa hat das niedersächsische Unternehmen vor allem seine Klebebindelinie City e in den Mittelpunkt gestellt. „Um genau zu sein, handelt es sich um ein komplettes Klebebindesystem City e im Leistungssegment von bis zu 6.000 Takten/Std.“, korrigiert Nadine Heinrich-Brugger beim Besuch am Stand. „Es besteht aus einer Zusammentragmaschine Sprinter e, einem Klebebinder City e, einer Kühlstrecke sowie dem Dreischneider trim-tec 60e“, führt die Assistentin der Standortleitung weiter aus. „Außerdem haben wir es mit der Vorderschnittstation VSS ausgestattet. Das bedeutet, der Vorderschnitt des Produkts wird direkt in der Maschine ausgeführt.“

Das Besondere daran ist die Größe. „Wir haben auf unserer Ausstellungsfläche von weniger als 100 m2 ein komplettes Klebebindesystem aufgebaut, und zwar ein System, das keine Kompromisse eingeht. Es ist ein vollständiges System, das extrem wenig Platz benötigt.“ Zumindest in der Version mit vier Stationen. „Mit 28 Stationen braucht das Klebebindesystem natürlich ein bisschen mehr Platz“, schmunzelt die Assistentin der Standortleitung. Doch nicht nur kompakt präsentierte Wohlenberg sein System: „Es ist natürlich inzwischen auch so weit automatisiert, dass es heutigen Ansprüchen an Rüstzeiten und Bedienkomfort bestens gerecht wird.“ Bildlich gesprochen sind all dies die „Stellschrauben“, an denen der Maschinenbauspezialist in den letzten Jahren konsequent gearbeitet hat. „Das Klebebindesystem City e ist am Markt seit vielen Jahren etabliert und erfolgreich. Das bedeutet aber natürlich nicht, dass wir uns auf dem Erfolg ausruhen.“ So wurden beispielsweise die Stellmotoren weiter optimiert.

Von links: Wohlenberg-COO Matthias Cordes, Nadine Heinrich-Brugger (Assistentin der Standortleitung) sowie Andreas Meisner und David Schimann vom Wohlenberg-Serviceteam.

Bograma

„Alles, was das Blech hergibt!“: Unter diesem durchaus zum Schmunzeln anregenden Motto präsentierte sich die Schweizer Bograma AG am Postpress-Alliance-Stand in Halle 15 der Messe Düsseldorf. Das Unternehmen, das seit über 20 Jahren auf die Entwicklung und den Bau von Stanzmaschinen und Zusatzaggregaten für die Druckweiterverarbeitung spezialisiert ist, reiste mit einer modularen Produktionslinie in die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt und präsentierte sich auf der drupa ganz nebenbei auch mit neuer Geschäftsführung.

Im März hatte der ehemalige Eigentümer Iwan Bochsler die Schlüssel seines Unternehmens an seinen langjährigen Mitarbeiter Stefan Büchi übergeben und damit frühzeitig die Nachfolge geregelt. Bochsler selbst hat sich aber keinesfalls ganz zurückgezogen, vielmehr ist er als Leiter der Entwicklung weiterhin im Hause tätig und kann sich ganz auf die Maschinen und ihre Optimierung konzentrieren, was ihm, wie er erzählt, große Freude bereitet. „Wir sind nach Düsseldorf gereist“, erzählt der ehemalige Chef, „um anhand einer kompletten Produktionslinie aufzuzeigen, wie vielfältig die Möglichkeiten des rotativen Stanzens mit nur einem Stanzblech sein können – vom Stanzen selbst über Rillungen, diverse Perforationen, Prägungen, Konturstanzungen und im Bereich Faltschachtel mit Anstanzen.“

Die rotative Stanzmaschine BSR 550 Servo von Bograma wurde während der drupa als Teil einer Produktionslinie für Flyer präsentiert.

Für insgesamt neun verschiedene DIN A5-Demoprodukte lief das Stanzblech quasi Tag für Tag „heiß“. Und am Ende der Linie wurde gestapelt und banderoliert, somit gab es für die Besucher praktisch einen kompletten Musterkatalog an Anwendungsmöglichkeiten zu bestaunen.

Die prozessoptimierte, rüstzeitenreduzierte Produktionslinie bestand aus einer rotativen Stanzmaschine (BSR 550 Servo mit Palettenanleger), einem Stanzgitter-Schredder (SH 550), einer Stapelauslage (STA 550 BK), einem Querfördermodul mit Inline-Banderolierer sowie einem Roboterarm. Entsprechend den Anforderungen eines Betriebes ließe sie sich natürlich auch individuell anders zusammenstellen. Zu den Stärken des Systems zählte zweifelsohne das haltepunktfreie Stanzen und das Inline-Ausbrechen, Schreddern und Abführen der Stanzgitter für eine nahtlose, leistungsstarke Weiterverarbeitung. Ergänzt wurde die Produktionslinie übrigens von einer Absauganlage der Schweizer Firma NBS.

Ein seit Jahren eingespieltes Team: der alte und der neue Geschäftsführer von Bograma, Iwan Bochsler und Stefan Büchi, auf dem Bograma-Messestand während der drupa.

Ganz gleich, ob im Akzidenz-, Pharma-, Verpackungs-, Spielkarten-, Etiketten- oder Digitaldruckbereich: „Es spielt gar keine Rolle, aus welcher Branche wir angesprochen worden sind. Die Besucher haben sich letztlich alle immer vor allem für die Themen Qualität, Output und Optimierung der Produktionsprozesse interessiert. Also genau die Aspekte, auf die wir uns bei der Weiterentwicklung unserer Inline-Lösungen fokussieren, die darauf abzielen, die Produktion für Kunden agiler, flexibler und zukunftsfähig zu gestalten“, so Stefan Büchi.

NBS

Die NBS AG Nickel Betriebsanlagen+Systeme, spezialisiert auf Absauganlagen für Papier- und Staubabfälle, demonstrierte auf ihrer Standfläche direkt zwischen Bograma und Wohlenberg einen weiteren wichtigen Prozess, der für viele Hersteller ein logistisches Pro-blem löst. Mit den dargebotenen Lösungen mit direkter Integration in die Workflows des Klebebinders und der Stanze der beiden angrenzenden Unternehmen bewies die NBS, wie bedeutsam die Abfallentsorgung, die oftmals mehr als Dienstleistungsprozess wahr-genommen wird, für Maschinenbauer, vor allem aber Druckereiunternehmen mit dem Ziel effizienter Arbeitsprozesse ist.

NBS hatte sich zur drupa der Postpress Alliance angeschlossen und mit der Kompaktabsauganlage Assugo ein auf die Bedürfnisse der Drucker maßgeschneidertes System mit Materialabscheider, Kompaktierschnecke, Transportventilator in Schallschutzkabine, Filteranlage sowie einer eigenständigen Steuerung vorgestellt. „Bei einem Leergewicht von 1.600 kg ist es möglich, diese mit einem Palettenhubwagen oder einem Stapler an einen beliebigen Ort zu platzieren“, so Geschäftsführer Jörg Nickel. Das Assugo ist somit äußerst flexibel einsetzbar.

Bestens gelaunt, das NBS-Team (v.l.): Tobias Nickel (Verkaufsleiter),
Monica Nickel (CFO), Jörg Nickel (Geschäftsführer) und Gunar Huell (Serviceleiter).

baumannperfecta

In der Druckweiterverarbeitung ist baumannperfecta bekannt für moderne Technologie, kombiniert mit robustem Maschinenbau. Mit dem auf der drupa präsentierten „Independent Cutting System“ bietet baumannperfecta eine einzigartige Automatisierungslösung für das mannlose Schneiden – „Made in Germany“. Der Fokus liegt auf der vollautomatischen Verarbeitung von gedruckten Stapeln bis zum fertig geschnittenen Endprodukt. Das System besteht aus der Schüttelanlage BASA Evolution, dem Schnellschneider BP 132 und einem Roboter (Robotic Cutting RC), dem Puffersystem BVP und dem Ablader BA 3-S. Was macht das System?

Die vollautomatische Schüttelanlage BASA Evolution separiert und belüftet Teillagen vom Stapel und richtet diese kantengenau für den Schneidprozess aus. Die gebildeten Schneidlagen werden dem Schnellschneider über den Hintertisch zugeführt. Der Roboter übernimmt das sonst durch den Bediener durchgeführte Handling der Schneidlage während des Schneidprozesses. Das RC kann nicht nur Materialien auflegen, sondern auch anlegen – und das, wenn nötig, rund um die Uhr.

Mannloses Schneiden via Robotic Cutting (RC).

Optional kann die Schneidlinie über die neue Bedienoberfläche CutPit Evolution angesteuert werden. „Wir haben uns überlegt, wie wir alle für die Bedienung wichtigen Parameter auf einem Display darstellen können, sodass der Bediener sie direkt und übersichtlich im Blick hat“, erläutert Clemens Berndt. Das Vorgängersystem wurde nicht nur verbessert, sondern komplett neu konzipiert. „Mit dem 24-Zoll-Display haben wir jetzt einen vollständigen Überblick.“ Unsere Softwarelösungen sind mit nahezu allen vor- und nachgelagerten Systemen kompatibel, sei es zur Vorstufendatenverarbeitung oder zur Rückmeldung von Produktionskennzahlen an ein BDE-System. Dies ermöglicht eine nahtlose Integration der Maschine in verschiedene Workflows und erleichtert die Bedienung erheblich, was einen wesentlichen Fortschritt für den Automatisierungsprozess darstellt.

Clemens Berndt (Area Sales Manager, links) und Markus Frick (Managing Director).

PEAC Solutions

Der gemeinsame Messeauftritt der Druckweiterverarbeitungsexperten auf der drupa in Düsseldorf wurde durch PEAC Solutions komplettiert. Der Finanzdienstleister ist spezialisiert auf Leasing und Absatzfinanzierung und seit über 50 Jahren verlässlicher Partner für mittelständische Unternehmen. Um Investitionen der Druckbranche in Digitalisierung und Nachhaltigkeit zu realisieren, bedarf es flexibler Finanzierungslösungen zur Verwirklichung von unternehmerischen Visionen und Expansionsplänen. Aus diesem Grund war PEAC Solutions als Mitaussteller der Postpress Alliance vor Ort und unterstützte mit Finanzierungs-Know-how die Umstellung auf moderne, effizientere Technologie in der Druckweiterverarbeitung.

Michael Hennig, Finanzierungsexperte für grafische Maschinen.

Blumer Maschinenbau

Im Rahmen der erwähnten Produktionslinie am baumannperfecta-Stand innerhalb des Postpress-Alliance-Pavillions konnten Besucher beobachten, wie aus bedruckten Etiketten-Bögen bandierte Etikettenstapel entstehen. An diesem Punkt des Produktionsprozesses hat baumannperfecta mit der Schweizer Blumer AG kooperiert, die ihrerseits mit der AG-4220 eine Weltneuheit vorstellte. Die AG-4220 ist eine vollautomatische Gegendruckstanzmaschine, entwickelt speziell für das Verarbeiten von großen Etikettenformaten. Alle Arbeitsschritte wie Puffern, Schneiden, Stanzen mit Gegendruck, Trennen und Bandieren laufen vollautomatisch ab. Sie eignet sich sowohl für mittlere Produktionsmengen als auch für Kleinserien und ist weltweit die einzige Gegendruckstanzmaschine, die Großformate mit einer Abmessung von bis zu 239 x 420 mm präzise verarbeiten kann.

Von links: Urs Tschanz (Blumer-Vertrieb), Julia Bruderer (Marketing & Kommunikation) und Roy Bruderer (CEO und Inhaber, Blumer Maschinenbau AG).

Kontakt:

The Postpress Alliance
www.postpress-alliance.com