C.E. Pattberg steigt in die Etikettenproduktion mit PrintsPaul-Equipment ein
von Redaktion,
Das Familienunternehmen C.E. Pattberg wurde 1893 in Wuppertal als Hersteller von Bastbändern gegründet. 1974 spezialisierte man sich auf Geschenk- und Dekorationsbänder, verlagerte den Firmensitz zunächst nach Haan und schließlich 1991 nach Hattingen, wo heute 180 Mitarbeiter Produkte für einen weltweiten Markt herstellen. Das Unternehmen zeichnet sich durch eine hohe Fertigungstiefe aus. Fast die gesamte Produktion geschieht im eigenen Haus.
Das gilt seit dem Sommer 2022 auch für die Produktion von Etiketten. „Vor allem mit Beginn des Ukraine-Krieges hatten wir es zunehmend mit Schwierigkeiten bei unseren Lieferanten zu tun“, erzählt Daniel Pattberg, Geschäftsführer des Unternehmens. „Die Lieferzeiten für Etiketten wurden immer länger, teils waren die von uns benötigten Etiketten gar nicht verfügbar.“
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Tausende Varianten
Einfach den Lieferanten wechseln erwies sich als ebenso schwierig. Pattberg: „Bei den hohen Mengen, die wir verarbeiten, konnten wir die Aufträge nicht einfach auf eine andere Druckerei umleiten. Wir benötigen eine halbe Million Etiketten pro Tag. Dieses Volumen können viele Etikettendruckereien nicht kurzfristig zur Verfügung stellen.“
Hinzu kam eine weitere Entwicklung, die unabhängig war von Lieferketten und Energiepreisen. Auch die Produkte von C.E. Pattberg werden immer diverser, saisonaler, individueller, und damit auch die Etiketten auf den Spulen, Knäueln und Schleifen. Viele Kunden, darunter der stationäre Einzelhandel, große Handels-ketten und der Online-Handel, wünschen sich eigene Label. „Vor 25 Jahren hatten wir zwei Etikettentypen in Verwendung“, erinnert sich Daniel Pattberg zurück. „Heute gibt es mehrere tausend Varianten.“
Um die Versorgung seiner Produktion mit Etiketten sicherzustellen, beschloss Daniel Pattberg kurzerhand, sie selbst herzustellen. Schon zuvor hatte sein Unternehmen kleinere Stückzahlen für Sonderauflagen oder zum Ausgleich bei zu wenig gelieferten Etiketten auf Inkjetdruckern hergestellt, und eine eigene Mediengestaltung gab es ebenfalls bereits.
Auf der Suche nach dem richtigen Equipment wurde Pattberg bei seinem Software-Partner Konica Minolta fündig. Über diesen kam der Kontakt mit Paul Arndt zustande, Geschäftsführer des Digitaldruck-Systemhauses PrintsPaul GmbH & Co. KG, das auch Etikettenkonverter aus eigener Entwicklung anbietet.
Man traf sich Ende Juni 2022 zur Vorführung eines solchen Konverters und einer dazugehörigen Etikettendruckmaschine des Typs AccurioLabel von Konica Minolta. „Eine Stunde später haben wir den Vertrag unterschrieben“, so Daniel Pattberg. „Wir hatten sofort großes Vertrauen in die Maschine und in die Expertise von Herrn Arndt. Eine andere Maschine haben wir uns gar nicht mehr angeschaut.“ Hinzu kam, dass sowohl die AccurioLabel als auch der Konverter sofort verfügbar waren. Zwei Wochen später standen beide Maschinen in Hattingen und waren nach kurzer Schulung der Mitarbeiter einsatzbereit.
Kapazität für die Zukunft
Der PrintsPaul-Konverter des Typs PP-DF 330 besteht aus einem Abwickler, einem Flexofarbwerk für eine Farbe, einer semirotativen Stanze mit Gegendruckzylinder, elektrisch verstellbaren Messern sowie einem Modul zum Entgittern und Aufwickeln.
Eine Besonderheit ist hier der Wendewickler mit zwei Spindeln, der eine durchgehende Produktion ohne Maschinenstopp beim Spulenwechsel ermöglicht. Die Rollenbreite beträgt 330 Millimeter, die kleinste Schnittbreite liegt bei 14 Millimetern.
„Mit dieser Anlage haben wir uns zugleich die Kapazität für weiteres Wachstum eingekauft“, betont Daniel Pattberg. „Aktuell schaffen wir damit den Tagesbedarf in einer halben Schicht.“ Die erfolgreiche Etablierung der Etikettenproduktion lässt Pattberg auch über die Ausweitung seiner Druckaktivitäten in anderen Bereichen nachdenken, etwa über die Investition in eine Flexodruckmaschine zur Bedruckung von Geschenkbändern. Auch dies hat seinen Hintergrund in der wachsenden Unsicherheit bezüglich der Lieferketten.