Hygiene unter Druck

Photodynamische Effekte zur Erzeugung keimfreier Drucksachen nutzen

Zu Besuch bei Deutscher Drucker: Die Entwickler Joachim Frings (l.), General Director Sales & Development Varcotec GmbH (Stuttgart) und Prof. Dr. Wolfgang Bäumler, Forschungsgruppe am Universitätsklinikum Regensbung.(Bild: Redaktion Deutscher Drucker)

Das gibt’s wirklich: Mit einem neuen Verfahren entkeimen sich Oberflächen von Gegenständen oder Druckprodukten von ganz alleine – nur durch die Wirkung von Licht und Sauerstoff. Als Trägermedium fungiert ein Dispersions- oder UV-Lack, den die Firma Varcotec GmbH auf Basis einer Erfindung einer Forschungsgruppe am Universitätsklinikum Regensburg entwickelt hat. Welches sind die Besonderheiten und Effekte?

Wie oft waschen Sie sich die Hände am Tag? Vielleicht sollten Sie in Zukunft Ihr Augenmerk ein wenig mehr auch darauf richten: gründliche Hygiene im Alltag. Ein wichtiges Thema, denn es geht um die eigene Gesundheit. Vielen Zeitgenossen dürfte nicht klar sein, wie keimbelastet zum Beispiel unser gedrucktes Geld, also unsere Banknoten, sind. Denken Sie in diesem Zusammenhang auch an Druckprodukte, die durch viele Hände wandern können: Speisekarten, Verpackungen, Spiele, Spielkarten etc.

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Wäre es nicht klasse, wenn es eine Möglichkeit gäbe, die Keimzahl auf Printprodukten, welche häufig den Nutzer wechseln, deutlich zu reduzieren? Ja, werden Sie sagen. Und diese Möglichkeit gibt es tatsächlich.

Antimikrobieller Lack

Und zwar mit dem ersten silberfreien antimikrobiellen Dispersionslack für die grafische Industrie namens Varcotec Lock 3. Diese Erfindung ist weltweit einzigartig und schafft eine hocheffektive antimikrobielle Funktion für unterschiedlichste Arten von Druckprodukten.

Bis heute war es nicht möglich, bei saugenden Stoffen wie Papier und Karton eine zuverlässige Lackierung aufzubringen, die Keime kontinuierlich, dauerhaft abtötet und die Sicherheit von Printprodukten nachhaltig erhöht.

Diesen neuen antimikrobiellen Wirkstoff hat eine Forschungsgruppe am Universitätsklinikum Regensburg entdeckt. In einer gemeinsamen Entwicklung ist es der in Stuttgart ansässigen Firma Varcotec GmbH gelungen, „diesen Wirkstoff bzw. diese Funktion für die grafische Industrie prozesssicher weiterzuentwickeln, einzusetzen und ein sicheres Prüfprotokoll für saugende Bedruckstoffe zu entwickeln“, wie Joachim Frings, General Director Sales & Development bei Varcotec, in einem Gespräch mit Deutscher Drucker zum Ausdruck bringt.

Joachim Frings ist seit über 40 Jahren in der Druckindustrie tätig und als gelernter Buch- und Offsetdrucker mit der Materie und dem Prozess der Inline-Lackierung bestens vertraut. In Sachen Beschichtung und Veredelung von Druckprodukten mit verschiedenen Lacksorten hat er sich ein umfangreiches Know-how angeeignet.

Die Zusammenarbeit der Regensburger Uni-Forschungsgruppe (Leiter ist Prof. Dr. Wolfgang Bäumler) mit Joachim Frings geht auf einen Hinweis zurück, den dieser von einem Geschäftspartner erhalten hatte. Als er diesem von seiner Idee berichtete, oft und von ständig wechselnden Nutzern gebrauchte Druckprodukte keimfrei machen zu wollen – hier hatte er ein Negativ-Erlebnis in einem Restaurant gehabt, gab dieser ihm die Empfehlung, sich mit der „Forschungsgruppe Uni Regensburg“ in Verbindung zu setzen. Wie ging es weiter?

Mehr über dieses interessante Themen lesen Sie in Deutscher Drucker Nr. 10/*16.5.2019.

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