Leichter Rückgang des arbeitstäglichen Wellpappenabsatzes zu verzeichnen

Wellpappenindustrie kämpft mit hohen Papierpreisen

Entwicklung der Papierpreise von 2011 bis 2018(Bild: Euwid/VDW)

Die Mitglieder des Verbandes der Wellpappen-Industrie (VDW) haben im dritten Quartal des Jahres 2018 insgesamt 1,995 Mrd. Quadratmeter Wellpappe abgesetzt, das sind etwa 20 Mio. mehr als im zweiten Quartal dieses Jahres, so der Verband. In der Summe belaufe sich der Absatz zwischen Januar und September 2018 auf 6 Mrd. Quadratmeter Wellpappe. Das entspricht im arbeitstäglich bereinigten Vergleich zu den ersten drei Quartalen des vergangenen Jahres einem Zuwachs von 2,9 Prozent. Gleichzeitig bleibe die Situation mit einem Anstieg der Papierpreise um 4,7 Prozent auf der Kostenseite weiter angespannt.

Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum liege der Absatz des dritten Quartals in der arbeitstäglichen Betrachtung bei minus 0,9 Prozent. „Die Wellpappenindustrie verzeichnet damit zum ersten Mal seit Sommer 2016 einen leichten Rückgang des arbeitstäglichen Wellpappenabsatzes. Das zu Beginn des Jahres erwartete Absatzwachstum von 3,9 Prozent werden wir wohl nicht erreichen“, erklärt Dr. Oliver Wolfrum, Geschäftsführer des VDW, der für die verbleibenden Wochen des Jahres optimistisch bleibt, denn „die derzeitige Mengenentwicklung ist auch auf den absatzstarken Vergleichszeitraum in 2017 zurückzuführen“, so der VDW-Geschäftsführer.

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Besorgniserregend stellt sich nach Wolfrums Ansicht die Situation der Wellpappenhersteller auf der Kostenseite dar. „Die Rohstoffkosten unserer Mitglieder bleiben im dritten Quartal auf konstant hohem Niveau“, so Wolfrum. Laut Index des Europäischen Wirtschaftsdienstes Euwid sind allein die Papierpreise seit Jahresbeginn insgesamt um 4,7 Prozent gestiegen. „Die im gleichen Zeitraum erzielten Erlöszuwächse unserer Mitglieder in Höhe von 4,2 Prozent konnten diesen Kostenanstieg nicht kompensieren“, so Wolfrum weiter.

Korrekt einordnen lasse sich die Kostendramatik bei den Rohstoffen jedoch erst bei Betrachtung des Zeitraums ab Januar 2017. „In den vergangenen 22 Monaten stiegen die Papierpreise laut Euwid um insgesamt 23,2 Prozent, wogegen unsere Mitglieder ihre durchschnittlichen Erlöse lediglich um 9,7 Prozent steigern konnten. Eine erneute Erhöhung der Papierpreise würde innerhalb dieser kritischen Lage zu weiteren gravierenden Belastungen unserer Mitglieder führen.“

Dies sei vor allem vor dem Hintergrund zu sehen, dass es im Jahresverlauf auch in weiteren Kostenbereichen zu teils erheblichen Steigerungen kam. Beim Personal, dem mit 21 Prozent zweitgrößten Kostenblock nach den Rohstoffen (53,3 Prozent), hätten im Frühjahr die tariflichen Erhöhungen um 2,1 Prozent gegriffen. Die Frachtraten stiegen laut Preisindex der Verkehrs-Rundschau seit Jahresbeginn um 4,6 Prozent und der Börsenpreis für Strom habe im selben Zeitraum gar um 87,2 Prozent zugelegt.

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